•twelve• Trauriger Besuch

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Triggerwarnung!
Es werden die Auswirkungen von selbstverletzendem Verhalten sowie Tod im Laufe des Kapitels behandelt.

***

Sakura..

Bekam ich als Nachricht von ihr.

Bist du allein zuhause?

Was? Mehr hatte sie nicht zu sagen?

Ja, bin ich

Sie fragte noch ob sie kommen dürfte und ich schickte ein einfaches Ja als Antwort zurück.

Ich lief die ganze Zeit nervös durch die Wohnung und checkte 5 mal ob meine Haare richtig saßen.

Endlich!

Es klingelte!

Nach ca. 15 Minuten hatte sie mein Haus mit ihrem Fahrrad erreicht gehabt.

Ich machte die Tür langsam auf und Annika stand vor mir.

Sie hatte eine lange Hose, Adidas Schuhe, einen schwarzen Hoodie und ihre Brille an. Ihre Haare waren zu einem kleinen Dutt gebunden.

»Hey«, sagte ich nur leise.

»Hey«, erwiderte sie genauso leise.

Wir standen gefühlt Ewigkeiten so da.

»Darf ich rein kommen oder soll ich hier draußen bleiben?«

»Ja- Ja klar, komm rein«, stotterte ich und trat beiseite.

Sie kam herein und stellte ihre Schuhe in den Flur.

Gemeinsam gingen wir dann in mein Zimmer.

Wir setzten uns auf mein Bett und ihr Blick schweifte durch mein Zimmer.
Ich hatte ein paar selbst gezeichnete Bilder in meinem Zimmer wovon ich selbst überzeugt war das diese nicht schön seien.

»Hast du die Bilder hier gemalt?«, fragte sie während sie vorsichtig aufstand um sie genauer zu betrachten.

»Ja.. schon«, murmelte ich nervös.

»Die sehen echt schön aus«, sie lächelte schwach.

»D-Danke«, ich lächelte ebenfalls zaghaft.

Sie setzte sich wieder neben mich.

»Es tut mir leid«, fing sie an.

Ich schaute zu ihr rüber, mein Blick glitt wie von selbst über ihren Körper hoch zu ihren Augen. Die fast nicht sichtbaren Schnittwunden an ihren Handgelenken blieben dabei nicht unentdeckt.

Nervös zog sie ihre Ärmel des Pullovers über ihre Hände.

»Ich- Mir- Geht es in letzter Zeit nicht so gut«, erklärt sie. »Ich- Bin sehr unter Stress da-«, sie schluckte, »Jetzt bald die Beerdigung meiner Eltern ist«, flüstert sie und verliert eine Träne.

»Oh gott!« Ich zog sie in meine Arme.

Sie schluchzte und weinte nun richtig los.

Ich festigte meinen Griff etwas um ihren Körper und versuchte ihr damit Halt und Geborgenheit zu geben.

»Willst du es mir erzählen?« Fragte ich flüsternd.

»Sie sind bei einem Autounfall vor 2 Monaten gestorben. Deshalb bin ich auch an deine Schule gekommen, da ich zu meiner Tante gezogen bin«, erklärte sie mit leiser zittriger Stimme.

Ich rückte noch ein Stück näher und gab meinem schnellen Puls keine Aufmerksamkeit.

»Eigentlich hätte ich auch einen Bruder aber dieser ist vor der Geburt vor einem halben Jahr gestorben«, murmelte sie und fing wieder heftig an zu weinen.

»Das tut mir so leid«, hauchte ich.

Sie versteckte ihr Gesicht in meinen Armen und mein Pulli nahm ihre Tränen auf wie mein Kissen letzte Nacht meine aufgenommen hatte.

Its only me. Only a boring girl. [girlxgirl] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt