•two• Das Problem mit den Freunden

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Ich checkte meine Social Media Seiten um zu schauen, was bei meinem Idol Annikazion so abging.

»Oh noo..«, meine Mundwinkel zogen sich nach unten, da Annika berichtet hat sie ist nicht mehr mit Gizem zusammen.

Deprimiert packte ich mein Handy weg und nahm meinen Schulplaner ran.

Ich war eine relativ gute Schülerin und eigentlich immer gut vorbereitet.

Ich setzte mich an meinen Schreibtisch, erledigte meine Hausaufgaben in knappen 2h und packte dann auch noch meinen Rucksack für den nächsten Tag.

Meine Mutter und ihr Freund waren noch immer nicht Heim gekommen.

Zu meinem Vater hatte ich keinen guten Draht, da er mich und meine Mutter verlassen hat als ich gerade mal 3 Jahre alt war.

Nachdem ich in der Küche war und mir was zu trinken geholt hatte, lag ich wieder in meinem Bett und dachte nach. Hauptsächlich über das Gespräch welches ich heute mit Frau Corbett geführt hatte.

Auf einmal spürte ich einen fürchterlichen Stich in meinem Herzen als ich in meinem Kopf den Satz hörte: »Ich habe keine Freunde.« Den ich selbst heute geäußert hatte.

Mir liefen leise Tränen über die Wangen bis ich auf einmal einen Schlüssel hörte.

Die Wohnungstür schwang auf und ich wischte mir schnell meine Tränen weg.

»Hey Schatz«, rief meine Mutter.

»Hey«, sagte ich mit gespielter Freude.

Sie öffnete meine Zimmertür,  kam zu mir und gab mir einen Kuss.

»Alles gut? Hat die Schule Spaß gemacht?«

»Ja ja..«, sagte ich nur. »Darf ich raus? Mich mit Freunden treffen?«, wie ich es hasste diese Lüge auftischen zu müssen.

»Es ist zwar schon spät, aber du bist nun groß genug, also ja. Hab spaß«, sie lächelte.

Ich nickte nur, nahm meinen Rucksack und packte meine Kamera und ein paar Snacks ein. Geld, für den Notfall, durfte auch nicht fehlen.

Ich schlüpfte in meine Schuhe und trat aus der Tür.

Nach einem kleinen Stück, das ich zurück gelegt hatte, bin ich an einem Wald angekommen.

Ich verbrachte gerne Zeit alleine, in Wäldern oder abgeschotteten Orten.

Ich kletterte auf einem Baum und packte einen Müsli Riegel aus. Er schmeckte süß mit einer Note von Banane.

Während ich aß liefen mir kleine Tränen über die Wange.

Oft holten mich meine Gedanken ein, welche mir ab und an stille Tränen entlockten. Oder Wutanfällen.

Ich checkte noch kurz Instagram ab, bevor ich mein Handy ganz ausschaltete und es vom Baum schmiss. Meine Gefühle gingen mit mir durch.

Ich sprang hinter her und landete knapp neben dem kaputten Handy. Dieses nahm ich, schaute es frustriert an und packte es schlussendlich in den Rucksack.

Langsam trat ich den Heimweg an und klopfte an der Tür.

Der Freund meiner Mutter machte auf.

»Alles gut?« Fragte er.

»Hm? Ach ja.«

Ich schaute auf den Boden.

»Komm herein.« Er trat beiseite.

»Danke.« Ich trat in unseren Hausflur.

»Wirklich alles gut?« Er schaute mich mitfühlend an.

»Ja- Mein Handy ist bloß kaputt gegangen.« Ich zeigte ihm das kaputte Display und legte es dann auf den Schrank links von uns.

»Wie das denn?« Er betrachtete es kurz, schaute dann aber wieder mich an.

»Runter gefallen.« Ich zuckte mit den Schultern.

»Ah- Verstehe- Mal schauen vielleicht bekommst du bald ein neues«, sagte er leise. »Ich lasse dich mal allein«, und so ging er auch wieder zurück zu meiner Mutter.

Ich öffnete die Tür meines Zimmers und räumte mein Zeug sanft in eine Ecke, da meine Kamera darin lag.

Ich zog meinen Schlafanzug um, hunger hatte ich an solchen Abenden selten und kuschelte mich mit traurigen Gedanken ins Bett.

Mit brennenden und wässrigen Augen schlief ich schlussendlich ein.

Its only me. Only a boring girl. [girlxgirl] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt