•seventeen• I-Ich kann das nicht mehr

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Triggerwarnung!
Beschreibung von selbstverletzendem Verhalten im Laufe des Kapitels.

***

Ich nickte, stand stumm auf und räumte alles weg, was Annika und ich gestern verwendet oder gegessen hatten.

Jedes mal erinnerte ich mich an das was gestern passiert ist, ich ließ alles Revue passieren.

»Fertig«, sagte ich leise und ging ins Wohnzimmer.

»Geh auf dein Zimmer. Räume dieses auch auf und erledige dann deine Hausaufgaben.«

Ich nickte und wollte schon gehen da rief meine Mutter noch: »Bring nie wieder irgendjemanden hier her! Schule ist das wichtigste, soziale Kontakte kannst du auch im nachhinein knüpfen. Das schadet gerade dir vielleicht gar nicht mal so sehr!«

Ich rannte auf mein Zimmer, nahm unterwegs noch meinen Schlüssel für dieses mit und schloss mich dann dort ein.

Vor der Tür brach ich zusammen und bekam einen Heulkrampf.

Erst die Verwirrung mit meinen Gefühlen und dann meine Eltern die wollen das ich keine Freunde habe.

Mein ganzer Körper zitterte.

»I-ich kann das nicht mehr«, brachte ich schwach zwischen dem Wimmern heraus.

Langsam kroch ich zum Schrank und kramte eine kleine Kiste heraus.

Ich öffnete diese und Rasierklingen glänzten als die Sonnenstrahlen diese berührten

Warum ich diese Kiste mit diesem Inhalt besaß wusste ich selbst nicht so richtig. Vielleicht wusste ich, dass irgendwann der Moment kommen würde wo ich es nicht mehr aushalten könnte.

Ich nahm eine Klinge in meine Hand, hielt sie gegen das Sonnenlicht und überlegte ob ich das nun wirklich tun sollte, besser gesagt ob ich es wirklich wollte.

Den Kloß in meinem Hals schluckte ich herunter, die Tränen welche meine Augen immer noch in kleinen Strömen verließen ignorierte ich und setzte langsam die Klinge an meinem Arm an.

Einmal atmete ich noch tief durch bevor ich einen Schnitt in meine Haut setzte.

Ich schrie nicht auf vor Schmerz und auch so gab ich keine Geräusche von mir. Das einzige was ich tat, war das Blut zu beobachten welches aus der
Schnittstelle kam.

Es fühlt sich an als hätte ich durch den Schnitt meine Seele ein Stück befreit. Ja, es war ein befreiendes Gefühl.

Um dieses noch mehr zu spüren fuhr ich fort Schnitt um Schnitt, meinen Arm entlang. Ich verglich ihn ein wenig mit einem Blatt Papier, die Klinge war der Pinsel. Jedes mal wenn ich zeichnerw oder malte fühlte ich mich auch befreit so wie jetzt hier.

Ein kleines Lächeln zauberte sich auf mein Gesicht als ich das dachte.

Die Schnittwunden sah man nicht da mein ganzer Arm rot von dem Blut war.

Zitternd legte ich die Klinge in die Schachtel zurück und suchte dann eine andere Kiste aus meinem Schrank.

In dieser war ein Verband und ein kleines Tuch drin. Ich tupfte meinen Arm leicht sauber und wickelte dann Verband um diesen herum.

Its only me. Only a boring girl. [girlxgirl] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt