𝑀𝑌 𝐵𝑂𝑆𝑆 ♛

Kapitel 16

,,Ich habe keine Lust"sagte ich genervt.
Seit dem ich wusste dass ich sicher zwangsverheiratet werde, hatte ich auf nichts mehr Lust. Ich wollte nicht zur Arbeit gehen, gar nichts wollte ich mehr.
,,Doch du musst gehen"motivierte mich Duygu und trank aus ihrem Cay.
Ich nahm meine Tasche und ging dann zu meinen Taxi den ich gerufen hatte. Er fuhr mich bis zur Branche. In der Fahrt überlegte ich mir, ob ich heute kündigen sollte? Es machte für mich keinen Sinn mehr zu arbeiten.
Als ich ausstieg, sah ich plötzlich Can, der mich auch sah.
Er kam in meine Richtung, aber ich ging direkt in die Branche rein. Plötzlich hielt er mich am Arm zurück.
,,Bitte warte"sagte Can. Ich sah ihn nur genervt an. ,,Was ist?!"
,,Es tut mir Leid, okey?! Ich weiß es war falsch was ich getan hatte, aber ich war eifersüchtig"rechtfertigte er sich.
,,Auf wen? Auf Herr Ates?! Brauchst du nicht!"sagte ich und ging genervt in die Branche rein. Ich lief zu den Aufzügen und einer von den 3 Aufzügen öffnete sich. Als ich einstieg, sah ich plötzlich Demir im Aufzug.
Wieso, wieso sehe ich morgens direkt die beiden??!!
,,Guten Morgen"sagte ich und er lächelte mich nur schwach an.
Hatte er Stimmungsschwankungen?
Wir beide stiegen aus und liefen ins Büro rein. Ich dagegen ging noch in die Küche und machte seinen Kaffe, aber nicht zu milchig. Meryem kam gerade perfekt in die Küche. Ich fragte sie nach neuen Briefen und sie überreichte mir nur 5 neue Briefe für Herr Ates. Als ich seinen Kaffee fertig hatte, ging ich zurück ins Büro. Ich legte seinen Kaffee auf seinen Tisch und gab ihm seine Briefe, danach setzte ich mich zu meinem Platz. Ich fing mit meinen gestrigen Aufgaben an und plötzlich klingelte mein Handy. Mein Handy klingelte selten, eigentlich nur wichtige Anrufe. Als ich zu meinem Handy sah, rief mich meine Mutter an.
,,Bei der Arbeit?!"wurde Demir sauer.
,,Nur kurz!"sagte ich und ging genervt ran.
-,,Kizim, wir haben dir einen Bus-Ticket gekauft. Du kommst nächsten Montag nachhause!"sagte meine Mutter.
Das war doch nicht ihr Ernst??!!
Ich wusste nicht mehr weiter....
Nur meiner Mutter hätte ich noch vertraut!
,,Anne warum machst du das???"fragte ich und ich konnte mich nicht halten. Mir flossen direkt wieder die Tränen.
-,,Komm einfach und heirate diesen Mann. Dann haben wir die Hochzeit endlich hinter uns!"sagte sie sauer und legte dann auf.
Meine Eltern wollten mich einfach verkaufen. Der Gedanke daran, machte mich schon fertig!
,,Afet?? Was ist los?"fragte Demir mitleidend und kam zu mir rüber.
,,Ich muss nachhause, tut mir Leid!"sagte ich und wusch mir meine Tränen weg.
Ich stand auf, nahm meine Tasche und ging schnell aus dem Büro. Es war mir schon peinlich genug, dass er mich weinen sah.
,,Jetzt warte doch, Afet!"rief Demir mir hinter her und kam zu mir.
,,Was ist los?? Soll ich dich nachhause fahren??"fragte er mich.
,,Bitte fragen sie mich nichts! Ich will nur weg!!"sagte ich und ging die Treppen runter, da der Aufzug nicht kam.
Demir kam mir nicht nach, was gut war, da ich ihm die Situation nicht erzählen und erklären wollte.
Duygu's POV
Der Kunde am Tisch 8 stresste mich am meisten. Er wollte ständig nochmal etwas bestellen. Vielleicht kellnere ich seit 3 Jahren, aber sowas hatte ich noch nie erlebt! Plötzlich klingelte mein Handy.
Ich sah auf mein Handy, es war Demir.
,,Ja hallo?"
-,,Ey, Afet bekam gerade einen Anruf und ist weinend raus gelaufen. Sie hatte Anne gesagt, wahrscheinlich hat sie mit ihrer Mutter telefoniert!"erzählte mir Demir.
Wir hatten unsere Nummern ausgetauscht, damit wir uns falls etwas passiert, benachrichtigen können.
,,Wo ist sie jetzt??!!"fragte ich besorgt.
-,,Ich wollte mit ihr reden, aber sie gab mir nicht mal die Gelegenheit und dann lief sie schnell weg"
,,Sie ist bestimmt zuhause!"sagte ich.
,,Danke, ich muss jetzt nachhause"sagte ich und legte dann auf.
Afet's POV
Endlich war ich zuhause. Ich ließ mich auf die Couch fallen und weinte mich endlich aus. Wie konnte meine Mutter nur so kalt zu mir sein?! Ich wollte nicht diesen alten Mann heiraten!! Diese Ehe machte mir Angst! Meine Zukunft machte mir Angst! Warum konnte ich nicht wie ein normales Mädchen leben??!
Plötzlich kam eine besorgte Duygu rein. Sie kam zu mir und umarmte mich sofort. ,,Warum bist du so früh da??"fragte ich und wusch mir meine Tränen weg. ,,Ich war bisschen müde, wieso weinst duu?"fragte sie und wechselte wieder zu mir.
Ich erzählte ihr über den Anruf und sie konnte nicht glauben was ich ihr erzählt hatte.
Sie ging paar mal ins Zimmer und meinte dass sie einen Anruf tätigen müsste, wegen irgendwas.
Ich hoffte die ganze Zeit das alles nur ein Traum wäre. Es sollte nicht real sein, aber leider war es so.
Ich war wirklich müde vom Weinen. Ich hatte keine Kraft mehr zum Weinen und ich wusste dass ich nichts mehr gegen diese kommende Ehe machen konnte.
Als Duygu zurück kam, versuchte sie mich aufzumuntern mit Filmen, aber ich wollte nichts machen. Ich wollte nicht HEIRATEN. Mein Leben sollte nicht so enden...
Heute war es schon Mittwoch. Das hieß ich würde in 5 Tagen zuhause sein und dann würde die Hölle für mich beginnen.
Die ganze Nacht heulte ich mich aus.
Nächster Tag
Ich rief in der Branche an und sagte dass ich krank wäre, was ich nicht war, aber ich wollte nicht mehr zur Arbeit, wenn es eh für mich keinen Sinn mehr machte.
Ich saß alleine am Frühstückstisch, da jeder arbeiten war. Ich räumte alles weg und wollte mich ablenken, was nicht ging.
Plötzlich klingelte das Haustelefon.
,,Hallo?"ging ich müde ran.
-,,Afet, ich bins Herr Ates. Warum kannst du heute nicht kommen?"fragte er mich.
Boahh auf den hatte ich überhaupt kein Bock gehabt. Ich war ,,krank", warum rief er extra an?
Für mich machte nichts mehr einen Sinn.
,,Herr Ates, ich kündige! Danke dass ich bei ihnen arbeiten durfte, aber ich kann leider nicht mehr für sie arbeiten!"sagte ich und legte endgültig auf.
Ich hoffte dass er nicht zurück rief.
Stundenlang hatte ich meine schlechten Gefühle und hoffte auf das Aufwachen meines Albtraums. Ich fing an alles zu putzten, um mich abzulenken. Abends machte ich das Abendessen bis alle kamen. Plötzlich öffnete sich die Wohnungstür und Duygu kam rein.
,,Mhhh was riecht hier so gut??"fragte sie. ,,Ich habe Börek gemacht"sagte ich.
Sie ging sofort in die Küche und stopfte sich einen warmen Börek in ihren Mund.
,,Du Opfer musst es genießen und nicht wie ein Tier auffressen!"sagte ich und sie musste lachen.
Danach deckte ich den Tisch und schon kam meine Teyze von der Arbeit. Sie hatte auch von den Neuigkeiten gehört und war schockiert. Sie hätte nie gedacht dass mich meine Mutter dazu zwingen würde, wie mein Vater.
Als wir uns zusammen an den Tisch setzten, fingen wir gemeinsam an zu essen. ,,Das schaffst du!"sagte meine Teyze. ,,Bitte lasst uns nicht darüber reden. Sonst muss ich wieder weinen"unterbrach ich sie. Meine Teyze strich mir über mein Rücken.
Den Rest des Abends, verbrachte ich im Bett.
Samstag
Die letzten 2 Tage sind gleich abgelaufen.
Ich wachte auf, ging meine Routine durch, frühstückte morgens was, danach putzte ich die Wohnung, weinte mich wieder aus und ging dann wieder schlafen.
Aber an diesem Morgen wurde ich mit Frühstück überrascht.
Ich setzte mich dankend an den Tisch und wir aßen gemeinsam. Seit dem wir nichts mehr gegen diese Ehe machen konnten, hatten wir uns drauf eingestellt.
Duygu war mehr unterwegs und kam später nachhause.
Es war verständlich, sie wollte mich bestimmt los werden, da ich nur am Weinen war, aber ich konnte nicht anders.
Sie war von morgens bis abends weg, obwohl sie früher Schluss hatte.
Ich fing an meine ersten Sachen zu packen. Duygu half mich auch paar mal, als würde sie mich unbedingt los werden wollen.
Abends ging ich früher schlafen, um schneller durch die Hölle gehen zu können....