8_Azad

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Wie mittlerweile jeden zweiten Tag kam ich auch heute zum verlassenen Park um mich mit Victor zu treffen. Vor einiger Zeit hatte er die alte Steinbank mit einem Tisch und vier Stühlen austauschen lassen. Auf einen dieser saß der Fuchs schon und beobachtete, mit einem weitem Grinsen im Gesicht, wie ich mich näherte.
Er erhob sich, als ich in unmittelbarer Nähe zum Tisch war. Abgesehen davon bewegte er sich jedoch kaum. Er schien mir irgendwas sagen zu wollen, doch er wartete, bis ich mich gesetzt hatte.
"Was gibt es", fragte ich ihn misstrauisch, da er sich nicht setzte. Ich harte mich auch eigentlich schon daran gewöhnt, dass er von irgendwo immer Tee oder Kaffee besorgte. Heue dagegen war der Tisch leer. Meiner Erfahrung nach hieß das, dass wir nicht lange hier bkeiben würden. "Beziehungsweise wohin gehen wir?"

"Zu deinem Vater." Seine Stimme war ernst mit einem Haus von Freunde und Stolz. "Das wichtigste weißt du und den Rest wirst du dort automatisch lernen und deine bisherigen Schwirigkeiten dürften sich mittlerweile auch von alleine ausbügeln. "
Ich bemerkte, dass ich meine durchaus etwas weitete, wenn auch ich meinen Mund noch gerade davon abhalten konnte, aufzuklappen. Ich wusste nicht wirklich wie ich mich fühlen sollte, schließlich hieß das, dass ich meinem mmentanen Ziel schon ziemlich nahe gekommen war.
"Die Pferde stehen bereit und Naomi hat netterweise ein paar Sachen eingepackt, die du vermutlich mitnehmen wolltest. Dem General habe ich auch für dich bescheid gegeben, dass du für eine unbestimmte Zeit verreist. Ich habe ihm erzählt du würdest durch das Land reisen und dafür gesorgt, dass immer mal wieder irgendjemand berichtet, dass du sie besucht hast. Wenn du noch etwas zu eredigen hast, solltest du dies jetzt tun. Wenn nicht können wir direkt los."

"Wir?"

"Natürlich, du weißt schließlich nicht wo er wohnt, oder? Außerdem habe ich sowieso noch was in der Gegend zu tun. Zusammen zu reisen macht also nur Sinn. Also, hast du noch etwas, dass erledigt werden muss?"

Ich dachte nach. Viele Sachen fielen mir nicht gerade ein, aber ich sollte mir dennoch so viel Zeit nehmen wie möglich. Ohne wirklich zu wissen warum hatte ich das Gefühl noch nicht bereit zu sein.
"Wissen meine Schwestern bescheid?"

"Hab den beiden einen Brief geschrieben. Ich hoffe mal es ist kein Problem, dass ich ihnen die Wahrheit geschrieben habe."

"Wann müssen wir spätestens los?"

"Ich würde am Nachmittag gerne los, dass wie nicht unterwegs irgendwo übernachten müssen. Spätestens zum Abendessen, aber das auch nur, wenn es nicht anders geht."

"Gut, dann komm ich um... in drei Stunden zurück", meinte ich, meine Stimme war fest wenn auch leiser als normal.

Daraufhin ließ ich Victor im Park zurück. Er blickte mich tatsächlich etwas besorgt an, als ich mich noch kurz zu ihm umdrehete. Diese Seite von ihm gefällt mir immer noch kein bisschen, aber dennoch habe ich diesen Blick in letzter Zeit viel zu oft gesehen. Nicht immer wusste ich, warum er sich sorgen machte, und noch seltener fragte ich ihn. Selbst wenn ich ihn jedoch fragte, antwortete er nicht. Sorgen passten nicht zu dem Victor den ich kenne. Erst in den letzten Monaten, hat er dies so gezeigt. Ich wusste wirklich nicht, ob es ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war.
Ich rannte schon fast durch die Straßen, bevor ich an einer Tür stehen blieb, die ich bisher nur zwei Mal gesehen hatte. Sofort versuchte ich sie zu öffnen, da ich mich daran erinnerte sie nicht abgeschlossen zu haben, aber irgendjemand schien dies gemacht zu haben. Sie bewegte sich kaum einen Millimeter. Ich klopfte laut an die Tür. Da niemand kam, wartete ich ein paar Minuten, bevor ich wieder klopfte.
Nach dem fünften Mal, hatte ich die Geduld verloren und trat mit aller Kraft gegen das dünne Stück Holz. Es brach zwar nicht auseinander, doch dafür reichte es aus sie aufschwingen zu lassen. Als ich die Wohnung betrat bemerkte ich aber schnell, dass hier seit langem keiner mehr wohnte. Die gesamte Wohnung war, abgesehen von den größeren Möbelstücken, leer. Auch die lockere Diele im Boden, war aufgeschoben worden. Das darunterliegende Facb war, zu meinem Entsetzten, komplett leer geräumt, abgesehen von einem ganz bestimmten Bild. Es war das Foto, dass mir Lucien gezeigt hatte.
Wie schon damals begutachtete ich es nur kurz, doch dieses Mal war es weil sich mein Herz leicht zusammenzog, als ich den jüngeren Lucien sah. Einen glücklichen, lächelnden Lucien. Eine Seite von ihm, die ich kaum kennen gelernt habe.

Lynx&Lion - The EliteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt