Kapitel 3

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Kapitel 3

Endlich ist der Tag vorbei. Diesmal war es ein sehr anstrengender und dennoch auch ein extrem langweiliger Tag. Ferhat hat mir den ganzen Tag über komische Blicke zugeworfen und mit mir nicht ein Wort gesprochen. Ich will gerade das Gebäude mit Leyla verlassen, bis sie mich mit einem plötzlichen Ruck zurückzieht, „Schau mal nach vorne" sagt sie. Gesagt, getan. Ferhat und dieses Weib. Sie küssen sich hier vor dem Eingang, ekelhaft. Er kann ja eine Beziehung führen, doch sollte sein Lieben hier auf der Uni sein lassen. Zu Hause kann er tun, was er will, doch dies hier zu sehen regt mich einfach nur auf! Ich laufe mit einer stolzen Haltung und Blick auf die beiden zu und rempel ‚aus versehen' die beiden an.

„Pass auf, wohin du läufst." gibt dieses arrogante Weib von sich. „Rede ordentlich Mädchen, es war nicht extra." lüge ich, um natürlich nicht als Schuldige dazustehen. „Dann mach nächstes Mal deine Augen auf, du dreckige", spuckt sie aus. Wie bitte? Dreckige? Sie kann was erleben! Ich schaue mit geweiteten Augen Ferhat an, doch er zeigt keine Art von Regung. Es nervt mich so auf das diese Tusse so mit mir redet und er nichts sagt. Sonst hat er sich immer eingesetzt für mich! „Noch ein Wort und du liegst, du Schlampe! Führ dich nicht so auf nur, weil ein Junge neben dir steht, wir beide wissen, dass du dein Mund keinen Millimeter geöffnet hättest, wenn Ferhat nicht hier wäre!" rufe ich. Ferhat schiebt sie hinter sich und steht nun gegenüber mir. Er greift nach meinem Handgelenk „Pass auf dein Verhalten auf, Sheila!" , gibt er voller Druck von sich. „Pass du mal lieber auf dein Verhalten in der letzten Zeit auf", schieße ich zurück. „Was meinst du?" , seine Stimme hört sich rauer und tiefer an als davor, dabei festigt er seinen Griff um mein Handgelenk. Seine Augen fokussieren sich auf mich und machen mir Angst. „Du weißt ganz genau, was ich meine. Wieso redest du nicht mehr mit mir? Das geht schon seit einer Woche so, es reicht. Wenn ich einen Fehler gemacht habe, dann nenne mir diesen, aber du hast kein Recht mich so scheiße zu behandeln und mir andauernd aus dem Weg zu gehen, nur um bloß kein Wort mit mir auszutauschen." schreie ich ihn an. Er scheint nicht zu begreifen, wie sehr er mich mit seiner neuen Art nervt. „Deshalb hör bitte mit dem Mist auf und rede mit mir ordentlich. Sonst haben wir uns doch auch immer alles anvertraut, falls wir Probleme hatten." , werde ich augenblicklich, ruhiger, weil ich merke wie mir Tränen aufkommen, weshalb ich paar mal blinzele. Sein Griff tut weh und seine Art macht es nicht besser. Ich bin sehr sensibel und vor allem, wenn eine Person, mit der ich sonst ein gutes Verhältnis habe, in so einem Ton mit mir redet und mich so anpackt. ,,Destê min berde, Ferhat" bringe ich mit einer heiseren Stimme von mir und schaue ihm in seine dunkelsten Augen. Er bringt kein Wort raus, sondern starrt mich nur mit stark zusammengezogenen Augenbrauen an. Er realisiert meine Sensibilität und tut das, wonach ich ihn aufgefordert hatte, er lässt meine Hand los. „Wieso weiß ich davon nichts, dass ihr euch kennt?" , mischt sich die fotze ein. „Wir sind im gleichen Semester Ayla, misch dich bitte nicht ein." dreht er sich nun zu ihr, während ich zwei Schritte zurückgehe. Aha Ayla also. Leyla fragt mich, ob er mir wehgetan hat, doch ich schüttele meinen Kopf. Es hat weh getan, doch übertreiben muss man jetzt nicht. „Wie redest du mit mir, Fero? Es ist mein gutes Recht zu wissen, woher ihr euch kennt." zickt sie ihn an. Ich stecke ihr gleich ‚Fero' in ihren Arsch. Wie lange kennt sie ihn, dass sie ihm schon schleimige Spitznamen gibt? Er sagt nichts. „Er redet ordentlich mit dir, also pass dich auch an." , kontere ich, was sie erstaunt gucken lässt. „Man Fero sag doch was!" , versucht sie mit Mitleid Ferhat gegen mich zu hetzen, doch er gibt nur ein „Komm" von sich und sie verlassen schon das Gebäude.

Wow, er haut ab. Das kann er gut, vor seinen Problemen abhauen. Leyla schlingt ihren Arm um meine Schulter und läuft mit mir auch raus. Dilo steht rechts mit seinem Auto vor der Uni und wartet dort. Oh scheiße er wollte mit mir essen gehen. Hoffentlich hat er nichts gesehen. Leyla begleitet mich noch zu Tür und möchte gehen, bevor Dilo sie ruft und ihr vorschlägt sie noch nach Hause zu fahren. Sie steigt nach einer kurzen Diskussion, dass sie auch alleine gehen kann und wir uns kein Umweg machen sollen ein und wir fahren sie nach Haus. Die bedankt sich, steigt aus und wir fahren los.

„Wie war dein Tag?" ,fragt er mich. „Ganz gut, etwas anstrengend." puste ich lustlos aus. Er schaut mich kurz an und schüttelt nur seinen Kopf. Er weiß, dass es mir nicht gut geht, doch er will mich zu nichts drängen. Es geht mir allgemein seit einer Weile nicht sehr gut, ich bin deshalb auch noch etwas mehr sensibel geworden. Ich bin oft in meinem Zimmer, anstatt mit meiner Familie meine Zeit zu genießen. Ich weine jede Nacht in mein Kissen hinein und weiß nicht, wieso ich so reagiere. Mein Leben überfordert mich und ich mache mir über jede Kleinigkeit Sorgen. Ich weiß nicht, ob es einfach nur eine Phase ist, aber es tut verdammt weh. Ich möchte nicht andauernd traurig, einsam und unmotiviert sein. Doch ich kann es nicht stoppen, denn meine Gefühle kontrollieren mich andauernd, und jedes Mal stelle ich mir die gleiche Frage: 𝑊𝑎𝑟𝑢𝑚 𝑖𝑚𝑚𝑒𝑟 𝑖𝑐ℎ? „Wir sind da, komm", spricht Dilo. Ich war wohl so sehr in meinen Gedanken vertieft, dass ich die Fahrt nicht wahrgenommen habe. Wir steigen aus und betreten das Orientalisch-Kurdische Restaurant, das sehr schön eingerichtet ist. Wir essen und verbringen unseren Rest des Tages sehr schön, schauen uns mit unseren Eltern einen Film an. Als wir zu Hause sind und gehen anschließend schlafen.
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Kurdisch - Deutsch 𝗨̈𝗯𝗲𝗿𝘀𝗲𝘁𝘇𝘂𝗻𝗴

„Destê min berde, Ferhat" - „𝗟𝗮𝘀𝘀 𝗺𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗛𝗮𝗻𝗱 𝗹𝗼𝘀, 𝗙𝗲𝗿𝗵𝗮𝘁"

Wᴀʀᴜᴍ ɪᴍᴍᴇʀ ɪᴄʜ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt