Wᴀʀᴜᴍ ɪᴍᴍᴇʀ ɪᴄʜ?

Kapitel 13

Kapitel 13

„Mir geht es so viel besser!", ruft Leyla euphorisch, frisch geduscht und angezogen wieder im Zimmer auf dem Bett, wo wir vorhin schon waren. Ich schaue auf die Uhrzeit. 04:15 Uhr. Oh Gott, ich muss spätestens um fünf Uhr - noch vor meinem Vater - zu Hause sein. „Gleich kannst du schön in deinem Bett schlafen." , ich kämme ihr noch ihre leicht feuchten goldbraunen Locken, bis ich sie in einen langen Zopf flechte. Sogar geflochten reichen ihre Haare bis zu ihrem Po. Die Stille kehrt ein, als es schon an der Tür klopft. Wahrscheinlich Jîwan. „Ja?"

„Darf ich reinkommen?" , ertönt Ferhat's Stimme. Sofort dreht sich Leylas Kopf zu mir. Ihre Augen geweitet, während ich einen arroganten Blick aufsetze. Bevor ich diese Frage verneinen kann, spricht Leyla dazwischen. „Klar komm", ruft sie und im Nu kommt er durch die Tür. Ich schenke ihm keine Beachtung, kein Stück. Während Leyla ihn anlächelt und er auf uns zukommt, binde ich ein Haargummi um das Ende ihres geflochtenen Zopfs. Mich kann er auch alleine in einer wildfremden Villa stehen lassen, ohne mir überhaupt einen Blick zu widmen. „Was war eben los?", fragt er Leyla, während ich ihm das letzte Wort abschneide. „Wenn du dir solche Sorgen um sie, wie im Auto gemacht hättest, dann wüsstest du schon lange, was los war." platzt es raus. „Übertreib nicht Sheila. Du weißt ganz genau, dass ich mit Ayla gegangen bin, um weiteren Stress zwischen euch zu vermeiden!" gibt er ebenso schlagartig zurück. „Wir fahren am besten nach Hause. Mir geht es wieder gut", versucht Leyla, diese angespannte Situation zu schlichten. Ferhat nickt, als er im nächsten Augenblick die Türe aufhält, bis wir durchlaufen.

Der Weg, den Treppen runter, zwischen den ganzen Menschen, die miteinander herummachen, ist schon unangenehm und etwas erdrückend. Jedoch versuche ich meine abgestumpfte Art beizubehalten. Ich halte Ausschau nach Jîwan, den ich in einer kleinen Runde Flaschendrehen auffinde. Er sitzt dort und amüsiert sich sichtlich. Ich nehme Leyla an der Hand und laufe auf ihn zu, während Ferhat uns nach wie vor folgt. Wieso begleitet er uns? „Geht es dir etwas besser?", spricht Jîwan Leyla an, während sie schüchtern gegenüber ihm steht und leicht nickt. Sie senkt ihren Kopf, als ich sehe, wie sich ihre Wangen rosarot färben. Ein leichtes Lächeln pflanzt sich auf meinem Gesicht, bevor ich einen Arm um sie lege und sie an mich ziehe. Ferhat steht weiterhin stumm nebenbei, indessen er seinen Autoschlüssel auspackt. Oh nein, auf gar keinen Fall. „Ich bringe beide nach Hause, Bruder", teilt Jîwan Gott sei Dank mit. „Kommt, spielt zwei Runden mit, danach können wir zurückfahren". Ich weiß nicht, ob es sich um eine gute Idee handelt hier mit Ayla und ihren komischen Freundeskreis zu spielen. Bevor ich diese Idee jedoch für nicht gutheißen kann, setzt sich Leyla schon gewiss neben Jîwan. Manchmal kann sie echt nervenaufreibend sein. Ich schaue Ferhat an, der sehr beunruhigt aussieht und genervt schnaubt. Na ja, zwei Runden werden schon nicht mein Leben verändern. Somit geselle ich mich zu den anderen ...