Kleiner Streit...

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Bergis Sicht:

Manu war schon eingeschlafen, als man die Sonne langsam aufgehen sehen konnte. Es sah wunderschön aus und wie das Licht durch die kahlen Bäume schimmerte, war unbeschreiblich! Erst überlegte ich Manu zu wecken, ließ ihn aber lieber schlafen, als ich sah, wie niedlich er halb auf mir lag. Um zu schauen, wieviel Uhr es denn ist, machte ich mein Handy an. Ich gähnte müde und dachte, dass ich nicht richtig gesehen hatte, denn es konnte doch unmöglich schon fünf Uhr morgens sein! Ich rieb mir über die Augen und sah nochmal auf das Display, um mich zu vergewissern, dass ich richtig gesehen hatte. Natürlich stimmte die Uhrzeit, weshalb ich auch meinen Freund sanft mit einen Kuss weckte. Er blinzelte mit den Augen und gähnte verschlafen, während er sich etwas streckte. Ich lächelte ihn an. Versunken in meinen Gedanken an ihn. Er sah so niedlich aus, wie er mich von Unten verschlafen anlächelte und halb auf mir lag. Beschützend legte ich meine Arme um ihn und küsste ihn auf seinem Kopf. ,,Alles okay, Tim?" Ich lächelte ihn an, nickte und antwortete ihm: ,,Du sahst nur so süß aus, wie du eben am schlafen warst." Er grinste mich an und richtete sich auf. Nun fing er an leise zu kichern. Neugierig richtete ich mich auf, versuchte ihn anzuschauen und grinste auch. Ich liebe seine Lache! ,,Lachst du mich etwa aus?" Er schaute mir in die Augen, hörte auf zu lachen und lächelte ehrlich. ,,Nein. Ich liebe es einfach; der Ort, die Uhrzeit - alles!", meinte er, während er der Sonne beim aufgehen zusah. Ich schubste ihn sanft von mir und grinste. Damit gewann ich seine Aufmerksamkeit wieder und nutzte das aus, um mit ihm etwas zu flirten: ,,Und die Person, die bei dir ist die liebst du etwa nicht?" Plötzlich war es ihm egal, wie die Sonne aufging und mir war es nun auch egal, dass wir praktisch die halbe Nacht durchgemacht hatten. Wir dachten nur an uns.
Doch dann sah Manu schmunzelnd weg, strich sich seine etwas längeren braunen Haare nach hinten und murmelte irgendwas. Interessiert beugte ich mich zu ihm und stütze mich mit meiner Hand an seinem Oberschenkel ab. Ich lehnte mich zu seinem Ohr und fragte ihn flüsternd, was er gesagt hatte. Langsam drehte er sich zu mir, nahm meine Hand und legte sie auf seine Schulter. Er sah mir kurz in die Augen, ehe er meine andere Hand nahm und diese an seine rechte Hüfte positionierte. Ich verstand nicht ganz, was er vorhatte, vertraute ihm aber, weshalb ich ihn weitermachen ließ. Manu legte seine Arme um meinen Hals, zog mich etwas zu sich und lächelte mich bloß stumm an. Seine giftgrünen Augen strahlten meine trüben, langweiligen braun-grünen Augen an. Ich machte den Mund auf, um irgendwas zu sagen, brachte jedoch nichts heraus. Manu lehnte sich an mein Ohr.  ,,Ich meinte nur, dass du echt niedlich bist!",hauchte Manu. Er sah mich an. Sein Blick war unwiderstehlich! Seine Augen funkelten voller Liebe. Ich ging mit meiner Hand durch seine Haare und näherte mich seinem Gesicht. Ehe ich mich versah, lagen seine Lippen auf meine. Ich schloss meine Augen und genoss den Moment. Es fühlte sich unbeschreiblich gut an! Es war, als würden nur Manuel und ich existieren. Ich liebte diesen Moment, diesen Kuss, diesen Jungen! Ich liebte ihn so verdammt dolle! Nie wollte ich ihn verlieren, oder lange von ihm getrennt sein, Ich wollte, dass er bei mir war, wenn es mir nicht gut ging und wenn ich glücklich war; ich wollte ihn immer um mich haben, wissen wie es ihm geht, was er macht, ihn zu beschützen, falls er in Gefahr ist. Ich wollte ihm zeigen, wie sehr ich ihn liebte und wie wichtig er mir war. Nie hätte ich gedacht, dass auch nur ein einziger Kuss mich so verrückt machen könnte! So verrückt nach ihm, Manuel.
Jedoch hören alle schönen Dinge irgendwann auf, sowie dieser Kuss. Manus klingendes Handy unterbrach uns. Wir lösten uns langsam voneinander und seufzten. Manu holte sein Handy raus, sah glücklich auf das Display und stand auf. ,,Bin gleich wieder da!",rief er mir noch zu, ehe er den Anruf annahm und lief schnell den Hügel, auf den wir uns befanden, runter. Sofort erhob ich mich und wollte ihm hinterher. Langsam näherte ich mich meinem Freund. Ein etwas schlechtes Gefühl machte sich in mir breit. Ich war gerade dabei, ihn auszuspionieren. Ich konnte ein paar Gesprächsfetzen aufschnappen. Zwar verstand ich nicht alles und auch nur das, was Manu sagte, aber das allein genügte schon, um mir selber Sorgen zu machen. ,,Wie geht's dir? Lang nichts mehr von dir gehört!" Wer war bitte an der anderen Leitung? Gespannt hörte ich weiter zu. ,,Auch alles okay, ja ja... Warum rufst du an?" Manu lächelte, soweit ich es sehen konnte. Dieses Lächeln verunsicherte mich nur noch mehr. Ich versuchte mir vorzustellen, wer es sein könnte. Max, Micha und T fielen ja schonmal weg. Vielleicht war es sein Bruder Peter oder seine Schwester.
,,Geil!",sagte er grinsend. Der mysteriöse Anrufer fragte ihn wohl etwas, zumindest ließ mich das Manus Antwort denken: ,,Klar, hallo! Komm am besten am elften, dann hab ich am meisten Zeit." Der Elfte war ein Sonntag, wieso wollte er sich denn da bitte mit jemanden treffen? Dann fiel mir ein, dass ich mir vorgenommen hatte, an den Tag mega viel zu üben, da ich eine wichtige Prüfung vor mir hatte! Wollte Manu das etwa ausnutzen, oder bildete ich mir das nur ein?
Mir wurde warm, voller Aufregung und ich fragte mich, warum ich überhaupt Angst hatte. Wollte ich ihm nicht vertrauen?

Die Uni verändert einenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt