Akzeptanz

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Maudados Sicht:

Ich träumte, wie ich bei ihm auf der Couch neben ihm schlief, die Hände ineinander verschränkt, sein Kopf auf meiner Schulter und meiner auf seinen wunderschönen Nussbraunenhaaren. Ich war von Glücksgefühlen erfüllt und musste einfach lächeln. Schade, dass es nur ein Traum war. Aber ich würde ihn jede Sekunde auskosten.
,Wenn das Leben einem Zitronen schenkt, mach Limonade draus!'  Heißt es doch immer.

Obwohl. Dann müsste ich ihn aufwecken. Aber das war doch ein Traum.

Moment.

Er erschien realer als ein gewöhnlicher luzider Traum!

Erschrocken machte ich die Augen auf, hob meinen Kopf und wollte mich strecken, da bemerkte ich, wie meine Hand in der einer anderen Person war! Nervös sah ich zu meiner Rechten, wo Micha sich an mich gelegt hatte und friedlich schlummerte.
Ein leises ,,Aw..." entfloh meinen Mund, welches meinen süßen Blauäugigen zum Glück nicht weckte.
Wie peinlich wär das denn bitte gewesen?

Aber was sollte ich jetzt nur tun? Aufstehen ging ja schlecht. Einfach liegenbleiben? Ja, das wird schon das richtige sein.

Also kuschelte ich mich lächelnd an den Kleineren, soweit es mir sein Kopf auf meiner Schulter erlaubte und legte meinen freien Arm um ihn, sodass seine Beine etwas auf meinen lagen.

Ich konnte mich bei den Anblick einfach nicht zurückhalten und gab ihm einen sanften und hoffentlich zärtlichen Kuss auf die Stirn.

Er grummelte etwas, drehte seinen Kopf zu mir und ihm fielen ein paar Strähnen ins Gesicht. Fürsorglich strich ich diese weg, damit sie ihm nicht in den Mund hängten und ich weiter seine engelsgleichen Augen beobachten konnte.
Er war zum dahinschmelzen...

Anscheinend hatte ich laut gedacht, denn mein Crush - oder sind wir zusammen? Immerhin hatten wir uns gestern geküsst und halten gerade noch Händchen...

Jedenfalls wachte er auf.
Ich musste bestimmt purpurfarben im Gesicht gewesen sein.
Zombeys Augen waren noch nicht richtig geöffnet, da grinste er mich auch schon strahlend an. ,,Bin ich im Himmel oder warum schau ich zu einen Engel hoch?",begrüßte er mich kichernd mit leicht rauer Stimme.

Ich wollte ihn nicht weiter anschauen, also bemühte ich mich, meinen Blick auf meinen Pulli zu fixieren. Dabei fielen mir die blonden Haare, welche nunmal meistens mit Engeln assoziiert werden, tief in mein Gesicht.
Normalerweise mochte ich es überhaupt nicht, wie ein Engel gesehen zu werden, aber bei Michael klingt es immer so anders.

Halbherzig grummelte ich ihm zu: ,,Ich bin kein Engel..." Ein verräterisches Lächeln schlich sich in mein von Haaren bedecktes Gesicht.
,,Jetzt wo du es so sagst... Für einen Engel bist du viel zu rot im Gesicht."
Ich muss zugeben, ich hatte mit einer anderen Antwort gerechnet, wollte es ihm aber nicht sagen oder es mir anmerken lassen.
Leichter gesagt als getan.

Mit meiner rechten Hand wollte ich mir ein paar Strähnen hinters Ohr klemmen. Statt nur meiner reichten Hand, tat das auch Zombeys linke.
Ich vergaß total, dass wir uns an ihnen festgehalten hatten.

Ehe ich seine Hand loslassen konnte, verfestigte er seinen Griff. Sanft dennoch bestimmt.

Das Kichern verstummte. Er sah mich aufrichtig und liebend an. ,,Du bist der verpeilteste und süßeste Junge den ich kenne, Maurice...",murmelte er. ,,Und der peinlichste...",nuschelte ich zerknirscht.
Er hatte diese Bemerkung meinerseits gehört und lachte laut.

Ohne auch nur den Hauch einer Ahnung zu haben, warf er mich um und gab mir ein schnelles Küsschen auf die Backe.

Die Stelle wurde von einer warmen Welle überflutet und es gefiel mir sehr.
Dennoch war die Unsicherheit über seine Tat zu groß. Und so fragte ich ihn perplex, was er denn machte. Michael rückte etwas von mir, was ich ausnutzte um mich an der Armlehne des Sofas abzustützen.

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