Fünf Jahre (+Endwort)

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WIDMUNG: Ich möchte dieses Kapitel an zwei Leuten widmen, aber Wattpad lässt nur eine Person zu :'D

Einmal möchte ich es an missladyzombie und Schmaluten
Zombie hat mich moralisch unterstützt, wenn ich nicht mehr hier weitermachen wollte und Schmaluten hat einfach alle Kapitel immer gelesen und war auch mehr oder weniger von Anfang an dabei, danke euch beiden <3



Sicht: Dario

Irgendwann wurde es mir zu bunt.

Dass Tim ständig meine Bücher „ausleiht", damit konnte ich noch relativ gut leben, auch wenn es immer einer Schatzsuche glich sie wiederzufinden, und dass er einen Pulli oder so bei mir ließ war auch noch in Ordnung, aber irgendwann verschwand auch noch meine Kleidung, was zwar auch ganz nett und süß ist, bis er sich allerdings so viele Sachen von mir „geborgt" hatte, dass wir im Grunde genommen den Inhalt unserer Kleiderschränke miteinander getauscht hatten.

Dazukam, dass mich sein Cousin angerufen hatte, als er einmal fast fünf Tage am Stück bei mir geschlafen hatte.
Der Tropfen, der das Fass aber zum Überlaufen gebracht hatte war, als er mir zeigen musste, wo ich meinen Mixstab in meiner Küche habe, als ich für Manus und Palles Verlobung einen Kuchen backen wollte.

„Jetzt reicht es aber."
Erschrocken zuckte er zusammen. Ich lachte und fasste mir an die Stirn. Dass er meine Wohnung mittlerweile so gut kennt ist so süß und unglaublich zugleich, dass es mich verrückt werden lässt.
„Du kennst die meisten Nachbarn beim Namen, die Hälfte deines Kleiderschrankes befindet sich hier, ich denke regelmäßig daran eine neue Zahnbürste für dich zu kaufen, du weißt genau, wo ich Sachen in meiner Wohnung platziere und lager und du isst nur noch hier. Ich bezweifle, dass du mir sagen kannst, wo du deinen Mixstab in deiner Küche liegen hast – vorausgesetzt du hast überhaupt einen!"
Er sah mich mit einem schelmischen Grinsen an. Vermutlich konnte er sich schon denken, in welche Richtung das läuft.

„Ich liebe das, versteh mich nicht falsch, aber ich glaub es wird langsam echt Zeit, dass du deine restliche Kleidung hierherholst und die wenigen Sachen, die du in deiner Küche hast, hier rüber wandern."
„Nach fünf Jahren wird es wohl so langsam Zeit", murmelte er und zog mich zu sich.
„Kann man so sagen, ja."

Ich hatte den Mixstab noch in meiner Hand, als wir uns küssten, wofür ich doch dankbar war, sonst hätte ich wahrscheinlich vergessen, was ich eigentlich vorhatte. Tim war der Kuchen ziemlich egal, aber ich wollte nicht mit einer Schüssel mit Mehl, Eiern, Zucker und Schokostückchen vor Manus und Palles Tür stehen.

„Meinst du wir sollten auch irgendwann mal heiraten?"
Tim saß am Tisch und sah mir beim Backen zu.
Ich zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung. Willst du denn irgendwann mal heiraten?"
Er tat es mir nach und zuckte ebenfalls mit den Schultern.
„Ich mein, Manu wollte eigentlich nie heiraten, aber das hat sich ja auch geändert."
Jetzt nickte er. Während ich den Teig verrührte sagten wir beide nichts. Man hätte sowieso nichts gehört.

„Es würde alleine wegen Steuern Sinn ergeben", merkte Tim an, als ich fertig war. Verächtlich schnaubte ich. Was für ein romantischer Grund zu heiraten. Ob Palle Manu auch so überzeugen konnte?
„Hoffentlich ist das für dich der einzige Grund, mich zu heiraten."
Tim schnalzte mit der Zunge und verdrehte die Augen, was mich nur noch mehr zum Lachen brachte. Wenn er sowas dummes anmerkt dann ist er selbst schuld. Verheiratet oder nicht, ist mir sowas von egal, aber für mich sollte es schon mehr Gründe geben als nur Steuervorteile.

Zu meinem Glück habe ich einen Freund, der nicht nur prima darin ist, meine Sachen zu klauen, sondern auch Humor hat: „Natürlich ist das der einzige Grund! Wieso sollte ich dich wohl sonst heiraten sollen? Aus Liebe und damit ich einen ganzen Tag lang damit angeben kann, was für einen tollen Partner ich habe?"
„Wie lächerlich!"
„Ja ehrlich, wo kämen wir da bitte hin?"

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