Alle Blicke richteten sich auf mich. "Ja, ich bin wach..", flüsterte ich und nickte langsam, sah sie an, als hätte ich nicht mehr alle. "Du hast alles gehört?", fragte Niall leise. Ich servierte ihm nur ein weiteres Nicken als Antwort. Danach wurde mein Blick nur noch traurig. "Aber ist schön zu wissen, was ihr so denkt.", lächelte ich gefaket, ehe ich mich umdrehte und mich wieder ins Bett legte. Meine Laune ging mindestens 3 Etagen tiefer. "Sie wissen nicht was sie da gesagt haben.", flüsterte mir eine so vertrauliche Stimme von der Tür zu. Ich antwortete ihr einfach nicht, drehte mich mit dem Rücken zu ihr und deckte mich bis zum Kinn zu. Jane ging von der Tür zu meinem Bett und setzte sich sanft auf die Kante des quitschenden Bettes. Eine ihrer Hände strichen mir über den Rücken. "Robin, Derek ist ein Arsch, dass weisst du. Lass dich jetzt nicht von ihm runterziehen. Bitte.", sprach sie sanft und erreichte es, dass ich mich zu ihr um drehte. "Hmm", brummte ich nur. "Er ist ein Bastard", sagte ich emotionslos, guckte ihr starr in die brauen Augen und wusch mir kurz durchs Gesicht. Jane aber schmunzelte nur, nahm meine Hand und zog mich aus dem Bett. "Komm, wir gehen frische Luft schnappen!", lächelte sie und ich ließ mich schmunzelnd mitreißen. Derek und Marie sahen mich kurz an, doch ich ignorierte es einfach. Ebenso Nialls Blick, Ellies, Hannahs, Tjs.
Denkt was ihr wollt, ich geh jetzt frische Luftschnappen!
Voller Wucht prallte auf mich ein riesen Eimer Selbstbewusstsein, ging mit Jane auf den Hof, von dem ich so viel schlechtes träumte. Langsam trat ich einen Schritt vor den anderen, ein komisches Gefühl.
"Guck, 2 Beisser am Zaun dahinten. Wenn das so weiter geht, dann müssen wir irgendwann den Zaun ausbessern.", zeigte Jane auf Beisser die hinter dem Zaun des Außengeländes an ihm ratterten. Jane und ich standen nebeneinander, gerade aus starrend, direkt in der Abendsonne. Schweigend.
Und es gefiel mir. Da stehend, nicht allein zu sein und dennoch nicht sprechen zu müssen. Dabei bemerkte ich, dass ich viel größer als sie war. Einen halben Kopf bestimmt. Aber trotzdem war sie viel größer. In ihrem Willen und sturren Kämpfen ums Überleben, was ich seit einer Weile nicht mehr tat.
"Wieso wolltest du zuerst nicht mit? In die Gänge?", fragte sie nach einer Weile. Ich schob meine Unterlippe vor, zögerte und schaute in eine andere Richtung. "Es war nicht nur wegen der Müdigkeit, Robin. Verarsch die da drinnen, aber nicht mich." Jedes ihrer Worte prallten wie Schüsse auf mich, dabei wahren sie nichtmals so schlimm. Ich biss mir leicht auf die Lippe. "Es war die Müdigkeit.", antwortete ich leise. Darauf wartend, dass sie wieder sagte: "Verarsch mich nicht!", kaute ich weiter auf meiner Lippe rum, ruhig durch die Gegend schauend. Doch sie sagte nichts. Ich konnte aber ihre Gedanken hören: "Verarsch mich nicht!"
"Jane, wirklich. Ich war nur müde." "Aber wieso bist du ständig müde?", fragte sie weiter. "Ist das jetzt eine Befragung? Habt ihr das so abgemacht, als ich noch schlief? 'Jane, frag sie später mal aus, finde raus, was mit ihr ist', ist doch so oder?", sprach ich ruhig, sie immer noch nicht anguckend. Jetzt schwieg sie. "Nein..", antwortete sie flüsternd und sah mich an. "Das habe ich mir aber selbst gedacht, als wir drinnen geredet haben", fügte sie nuschelnd hinzu. Ich presste meine Lippen aufeinander. "Tut es dir gut??", fragte sie ruhig. Ich nickte. Die Abendsonne verschwand langsam am Horizont, es wurde dunkel. "Wir sollten wieder rein gehen.", sagte sie und nahm meine Hand. Ich willigte ein, folgte ihr, doch kurz vor dem Eingang hielt sie mich kurz zurück und sah mich ernst an. "Ich weiß, was in dir vorgeht. Und ich kann dir dabei nicht helfen. Du musst das ganz für dich allein schaffen, wir alle sind nur deine Stützen, die dir dabei helfen. Und...du bist niemals allein, Robin, niemals.", beendete sie und wartete auf meine Reaktion. Doch ich ging einfach rein, ihre Worte leise vor mich hinzudenkend. Dieses Mädchen schaffte es, innerhalb von 2 Minuten mich wieder nachdenklich zu machen. Vielen Dank Jane, dich liebe ich auch, haha.
"Alles in Ordnung?", kam Liam leise seiner Zelle. "Alles bestens!", lächelte ich und ging auf ihn zu. "Wenn du was brauchst, wir sind da für dich", lächelte er zurück und nahm mich kurz in den Arm. "Wie geht es dir, Liam?", fragte ich leise als wir uns lösten. Er schaute allerdings kurz zur Seite und lehnte sich an den Türrahmen. "Es geht so. Ich vermisse Louis. Ich vermisse Harry. Zayn. Meine Schwestern. Meine Eltern. Alles.", flüsterte er und verschränkte leicht seine Arme vor der Brust. Ich atmete kurz tief ein und aus. "Ich verstehe dich.", sagte ich leise. "Ich vermisse sie auch alle. Alles und jeden. Manchmal lieg ich irgendwo und denke 'Ich will in mein Bett zurück, in mein altes Leben', aber das ist nicht mehr möglich. Wir versuchen uns krampfhaft in diese Situation zurecht zufinden, kommen damit aber nicht weit.", sprach ich und sah ihn an. Er sagte nichts. "Weisst du was der bedeutenste Augenblick zwischen mir und Zayn war?", fragte ich nach einer kleinen Pause. Er schüttelte den Kopf. "Er weinte einmal vor mir. Am Haus von Scott. Das war da, wo ich den totalen Heulkrampf hatte, weil Nick mir damals gesagt hatte, was mit Tessa, Mary, Carol und Rosa passiert ist. Es bedeutet mir bis heute sehr viel. Ich finde eine Träne eines Jungens, beudet mehr, als ein herzhaftes Lachen eines gebrochenen Mädchens", flüsterte ich. Sein Blick sprach Bände. "Sorry, ich wollte dich nicht an Zayn erinnern, ich...","Du kannst mich nicht an etwas erinnern, woran ich pausenlos denke, Robin.", unterbrach er mich. Mein Mund öffnete sich leicht, ein bisschen verletzt, was er sagte. Aber nicht, als ob er mich beleidigt hätte, sondern, weil ich weiß, was in ihm vorging. Langsam ging ich auf ihn zu, nahm ihn in den Arm, wiederholte Janes Worte: "Du bist niemals alleine." In der Hoffnungen, es würde ihm besser gehen. Er erwiderte die Umarmung und drückte kurz fest zu. "Danke", flüsterte er kaum hörbar. Ich löste mich von ihm, lächelte ihn an und ging langsam zu meiner Zelle. Dieses Bett dort, war das meist von mir benutze Möbelstück im ganzen Gefängnis. Es war ziemlich dunkel, doch kleine Öllampen, die wir noch hatten, machten es leichter den Weg ins Bett zu finden. Niall kam herein und sah mich an, ich zurück. "Ich hab gehört, was du und Liam geredet haben.", sagte er leise und ging auf mich zu. "Okay, und?", fragte ich neugierig nach und stand direkt vor ihm. "Du hast recht. Mit all dem was du gesagt hast. Dass wir krankhaft versuchen diese Situation zu verstehen, es aber nicht ganz gelingt. Und das was mich wirklich angesprochen hat: eine Träne von einem Jungen ist so viel wertvoller als ein herzhaftes Lachen von einem gebrochenem Mädchen.", wiederholte er meine Sätze umformuliert und legte seine Hände auf meine Hüften. Ich grinste und nickte daraufhin nur. Langsam küssten wir uns, was ich einfach nur genoss und für einen kurzen Moment beiseite schob. "Lass uns schlafen gehen.", sagte er ruhig, ich nickte und schmiss mich regelrecht in das quietschende Bett. Er folgte mir und legte seine Arme schützend um mich. Ich schloss die Augen , roch seinen Duft, spürte seine Wärme und schlief endlich wieder wohlig ein.
Doch kurz vorher flüsterte er rau in mein Ohr:
"Ich liebe dich, Robin Hemilton."
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Ein sehr emotionales Kapitel, findet ihr nicht auch? :)
Auch wenn nicht sehr viel Action drin war, gefällt es mir irgendwie selbst. :)
*selfish* nein aber keine Ahnung, ich finde es schön auch wenn es echt kurz ist hahaha :D
~Franzie
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The Direction Dead //Slow Updates//
FanfictionStell dir vor, dich fährt ein Auto an. Du liegst wochenlang im Koma. Dann wachst du plötzlich auf und merkst, dass niemand mehr da ist. Bis auf Untote die dich fressen wollen, dir das Fleisch vom Leib nagen wollen. So geht es der 18 jährigen Robin H...