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Als wir uns wieder anzogen, lächelten wir uns die ganze Zeit an. Gut, dass wir nicht laut waren, sonst hätten wir die anderen auf uns aufmerksam gemacht. Oder die Beisser. Ha, Witz komm raus, verkriech dich nicht in der Scheune!

Jedenfalls wollte ich auch nicht so fies sein und Ellie da drin schlafen lassen. "Wir müssen uns irgendwas ausdenken, damit sie ihre Bettwäsche wechselt. Oder wir ihr sie wechseln, schließlich hatten wir da drin gerade..","..richtig guten Sex.", unterbrach mich Niall grinsend. "Ja",stimmte ich schmunzelnd hinzu. Plötzlich kamen Schritte die Treppe hoch. Na toll, wie in einem Film. Und natürlich kam sie ins Zimmer. "Was macht ihr hier?",fragte sie aufgeweckt. "Wir... wir..", stammelte ich und suchte im Inneren nach einer Notlüge. "Wir haben das Badezimmer gesucht, sind im falschen Zimmer gelandet. Zuerst wollten wir miteinander in deinem Bett schlafen, doch dann dachte ich mir:'Nein das können wir nicht machen!'", rettete der Ire die Situation. Ich atmete erleichtert aus. Im Inneren lag ich kugelnd auf dem Boden. "Achso, selbst wenn, wäre es nicht schlimm. Ich wollte jetzt eh meine Bettwäsche gewechselt haben.", lachte Ellie und hielt die Tür auf, dass wir raus gehen sollten. Ich seuftzte erleichtert. "Ja na dann", lächelte, nahm Niall bei der Hand und führte ihn raus. "Gerade noch mal gut gegangen!", kicherte ich ihm beim Treppe runter gehen zu.

"Nächstes Mal gehen wir hinters Haus.", meinte ich sarkastisch und schmunzelte ihn an. "Oder in Maries Bett. Da waren wir noch nicht.", lachte Niall laut in der Eingangshalle. Ich rollte die Augen, atmete laut aus und lachte kurz. "Da draussen laufen wandelnde Leichen rum und wir denken an nichts anderes als Sex.", sagte er nach einer Zeit. "So ist das Leben, Horan.", lachte und ging nach draussen. Das Feld war einfach nur großartig. So riesig und friedlich. Ich sah einmal quer über es und blieb bei der Scheune rechts neben dem Haus stehen. Mein Blick verdunkelte sich. Wenn ich daran dachte, was darin sein Unwesen trieb, wurde ich wieder wütend. Und dass ich nichts sagen sollte, war kompletter Schwachsinn, sie würden es eh alle bald erfahren. Wieso nicht jetzt? Ich hatte nichts mit Marie zu tun, also beschloss ich es allen zu sagen. Meine Füße trugen mich gerade aus zu den Zelten. Doch Marc und Nick stritten sich laut, während die anderen schweigend daneben standen. "…was soll das heißen? Wir leben hier mit scheiss Bastarden in der Scheune?!", schrie Nick. "Für Scott sind sie Menschen, die er heilen will. Ich weiss, das ist unmöglich und hab ihm auch die Situation erklärt. Was in der Stadt abläuft zum Beispiel. Doch er lässt sich davon nicht abhalten und behält sie.", sagte Marc und stemmte die Fäuste in die Hüften. "Diese Streuner sind nur noch da zum Fressen! Alle umnieten, wäre die bessere Idee, Marc!", brüllte Nick. "Ich weiss, aber solange wir hier sind, sollten wir das respektieren! Das ist Scotts Grundstück und nicht unseres, Nick!"

"Stell dir vor, das Schloss vor der Scheune geht kaputt? Sie laufen über das Feld und greifen uns an? Meine Munition verschwende ich dafür nicht, Marc. Nicht dafür!" 

Oh, meine Beichte hatte dann ja wohl jemand anderes schon getan, dachte ich mir und hörte den beiden gebannt zu. "Jetzt bleibt mal ruhig, alle beide!", mischte sich Marina ein. "Nick, wir müssen es so oder akzeptieren! Und Marc, länger als eine Woche, sonst bin ich weg!"

"Bleibt mal jetzt alle ruhig! Schreien und Brüllen bringt da nicht viel! Ich fände es persönlich auch besser, wenn sie nicht neben uns rum wandern würden und lieber tot verwesen als lebendig. Aber früher oder später wird eh etwas passieren, was entweder die tötet oder uns. Haben wir das alles nicht schon erlebt? Und jetzt chillt und wartet auf den Moment.", sagte ich und sah in schweigende Gesichter. "Was willst du Balg denn von uns? Du hast wohl die Situation nicht kapiert?! Da sind verdammte Beisser in der Scheune, die nur darauf warten dein Fleisch von den Knochen abzunagen!", brüllte Nick mich an. Dabei spuckte er ein kleines bisschen. Ich schloss kurz die Augen, doch sagte ihm einen Spruch, der ihn erstmal nicht zum Reden brachte:"Jedes mal, wenn du redest... kommen kleine Spuckespritzer aus deinem Mund. Direkt in mein Gesicht." Verdutzt sah er mich an und konnte, wie oben genannt, nichts sagen. Er schüttelte lachend den Kopf und entfernte sich. "Wichser.", schrie ich ihm hinterher.  Ich dachte er ginge einfach weiter, doch stattdessen kam er auf mich zu. Schnell und Wut gebrannt. Er packte mich am Nacken und drückte mich auf ein Auto. Ein paar Männer wollten ihn abhalten doch Nick schob sie einfach mit dem Ellenbogen weg. Niall schrie:"Spasti, lass sie los!!" und rüttelte an seinem Arm, doch er ließ nicht los. Aus dem Augenwinkel sah ich das alles. Komischer Weise tat mir das Festhalten am Nacken nicht weh, sondern war nur unangenehm. "Nenn mich nie wieder Wichser, kleine Schlampe! Hörst du?! Nie.Wieder.", brüllte er. "Verpiss dich!", brüllte ich und hob mein Bein nach oben, zwischen seine Beine. Plötzlich sackte er zusammen und sein Griff in meinem Nacken liess nach. Ich stand auf und rieb ihn leicht, Niall nahm mich zu sich, doch ich schubste ihn leicht weg. Ich wollte jetzt von niemanden umarmt oder getätschelt werden. Ich sah zu wie Marc Nick packte und ihn weg zog. Er fluchte ihn laut an. "Was ist los, tut das so sehr weh?", fragte Niall besorgt und alle anderen starrten mich nur an. "Nein, halts maul! Mir tut nichts mehr weh! Nie wieder wird mir etwas weh tun! Und hört auf mich alle anzustarren! Noch nie sowas gesehen oder was? Bin ich eine Kinoleinwand?! Gott!", schrie ich alle an. Dann drehte ich mich um und sah, dass die Griffins ebenfalls raus kamen, weil sie sicherlich den Lärm gehört hatten. "Soll ich dir helfen?", fragte Ellie besorgt. "Nein!", keifte ich sie an und rannte ins Badezimmer. Ich sah in den Spiegel und mein Nacken samt Hals war rot.Auch ein bisschen geschwollen. Dieser Hurensohn, sterben sollte er! Bringt nur Unruhe und denkt auf Big Baba. Ich werd den Wichser abknallen, sich an einer Frau vergreifen, Spasti. Eigentlich war ich nie so, aber sobald mir jemand weh tat, wurde ich buchstäblich zur Furie. Ist ja jetzt nicht so, dass er mich zusammen geschlagen hatte, aber reichte schon das Wort 'Schlampe' und der harte Griff in meinem Nacken. Dieser brannte ein bisschen, aber es tat nicht weh. Es war wirklich nur unangenehm. Ich fasste ihn erneut an, doch das war ein Fehler. Jetzt tat er weh. Ich suchte nach einem Waschlappen und fand auch einen kleinen blauen. Ich feuchtete ihn an und legte ihn auf meinen Nacken. Sofort kühlte es und entspannte mich. Der Klodeckel war mein neuer Platz und streckte meine Beine aus. Es klopfte an der Tür. "Nein!", rief ich und guckte genervt, als die Tür trotzdem aufging.

The Direction Dead //Slow Updates//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt