sweet dreams

Kapitel 18

,,Was ist denn passiert Phil?'' fragt Sally als ich mich endlich etwas beruhigt habe. Ich schüttle nur mit meinem Kopf. Ich will nicht reden. Ich will am liebsten nie wieder reden.

,,Oh du wirst mir jetzt sofort sagen, was los ist oder ich rufe Theo an. Der wird es sicher auch wissen.'' droht sie mir und dreht mein Gesicht in ihre Richtung.

,,Nein bitte nicht.'' rufe ich schnell und wische eine weitere Träne von meiner Wange, die sich gelöst hat.

Sie sieht mich abwartend an, ich atme ein paar mal tief ein und aus ehe ich antworte. ,,Es war Theo.'' sage ich und sehe in Sallys Gesicht, dass sie kein Plan hat was ich meine.

,,Ich habe damals mit Theo geschlafen. Ich bin heute Morgen in genau dem selben Zimmer aufgewacht...'' ich schluchze wieder auf. ,,Und dann diese Narbe...'' wieder strömen Bäche aus salzigem Wasser aus meinen Augen.

Sally umarmt mich wieder fest und versucht mich zu beruhigen. ,,Aber das ist doch klasse, du liebst ihn doch eh.'' , ,,Darum geht es doch gar nicht.'' antworte ich ihr energisch.

,,Warum weinst du dann?'' fragt sie mich direkt heraus.

,,Ich fühle mich verarscht und benutzt. Ich kann mich null daran erinnern, was passiert ist. Und dann war es auch noch Theo. Wir sind jetzt so gute Freunde geworden.'' erkläre ich weiter. Sogar beste Freunde.

Sie nickt nur und sieht mit mitleidig an. Plötzlich klingelt es an der Tür. Sally steht auf um die Tür zu öffnen. Sie hätte es nicht tun sollen denn Theo stand völlig außer Atem im Türrahmen.

Langsam kam er auf mich zu, sein Blick starr auf mich gerichtet und voller Furcht und Verwirrung. Er wollte grad ansetzen um was zu sagen, da stürme ich die letzten Meter zu ihm um auf seine Brust einzuschlagen. 

,,Wie lange wusstest  du das schon? Warum hast du nichts gesagt? Hat es Spaß gemacht mich zu verarschen?'' schreie ich wutentbrannt auf ihn ein. Immer mehr Tränen bahnen sich den Weg auf den Holzboden. 

Mir wird so schlecht, das ich wünschte ich würde einfach vor seine Füße kotzen können. 

Er lässt es eine ganze Weile zu, bis er plötzlich meine Handgelenke umfasst und mir fest in meine Augen schaut. Mit diesen hellbraunen Teddyknopf-Augen. Die goldenen Sprenkel, die im Sommer zu sehen waren sind fast unsichtbar. 

Aber trotzdem haben sie immer noch diesen Beruhigenden Effekt auf mich. Auch wenn ich es gerade nicht zulassen möchte, so verlangsamt sich unverzüglich der aufgebrachte Schlag meines Herzens.

Theo holt tief Luft und sieht mir immer noch unverändert in die Augen. 

,,1. Ein paar Tage, nachdem es passierte. Mein Bruder hatte dich beim gehen damals gesehen und fragte mich wer du seist.'' antwortet er und ich sehe ihm an, wie er sich leicht zurück erinnert. 

Er setzt wieder an um fortzufahren.; ,, Zu deiner 2. Frage, weil du nicht an mir interessiert bist. Ich bin ja nicht mehr als dein bester Freund. Ich dachte, du hast es einfach weg gesteckt. Hätte ich gewusst, dass du dich nicht mehr an unsere Nacht erinnern kannst. Hätte ich dich aufgeklärt.'' 

Ein Klos bildet sich in meinem Hals und ich merke gerade wie dumm ich eigentlich war, ihm nicht davon erzählt zu haben.

,,Und zum Schluss, ich habe dich nie verarscht. Das könnte ich nicht. Niemals würde ich das über mein Herz bringen.'' erklärt er in einem ruhigen und ernsten Ton. 

Ich weine immer stärker je weiter er zum Ende kommt.

,,Ich meine, es ist gut dass wir das jetzt aufgedeckt haben. Ich wünschte nur es wäre irgendwie anders passiert als so. Ohne dich dabei so weinend zu sehen.'' erzählt er und lässt langsam meine Handgelenke los um sich einen Schritt von mir zu entfernen. 

Er will sich gerade umdrehen, als es mich wie ein Blitz durchzuckt. ,,Du warst immer mehr.'' flüstere ich unter meinen Tränen.

Er sieht mich verwirrt an. ,,Was?'' fragt er verständnislos. 

,,Du bist nicht einfach mein bester Freund.'' versuche ich zu erklären, während ich mich immer weiter zu beruhigen versuche. 

,,Leute, ihr liebt euch gegenseitig.'' höre ich Sally aus dem Hintergrund rufen. Ich wollte ihr einen bösen Blick zuwerfen. Doch ehe ich mich versah, kam Theo die kleine Distanz zwischen uns, wieder näher und zieht mich an seine Brust um mich fest an sich zu drücken. 

,,Sicher?'' höre ich ihn leise fragen. 

Ich nicke nur, unfähig etwas zu sagen. Lieber höre ich seinem schnellen Herzschlag weiter zu. In dem Wissen, dass es wegen mir so schell rast.

,,Ich dachte es sei was extrem schlimmes, als du einfach raus gerannt bist.'' gesteht mir Theo, als er mein Gesicht in seine Hände nimmt und mir meine restlichen Tränen weg wischt. 

Ich versuche starr auf seine Brust zu starren. ,,Schau mich an.'' befiehlt er und schiebt mein Kinn leicht in die Höhe.

,,Wenn ich das nur alles gewusst hätte.'' fängt er an. Ich schüttel meinen Kopf, um ihn zu signalisieren dass es nun egal ist doch er hält ihn wieder fest.

,,Wenn, dann hätte ich dir von Anfang an gezeigt, was ich für dich empfinde.''