Kapitel 2

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Phil:

Fast pünktlich um 8 Uhr klingelt es an unserer Tür. Ehe wir nach unten gehen, ziehen wir beide uns noch unsere Schuhe an. Sally ihre dunkeln Boots zum schnüren und ich ganz einfache Turnschuhe von FILA in weiß. Dann gehen wir die Treppe nach unten zu unserem Abholer.

Unten an der Haustür angekommen steht direkt davor steht ein kleines weißes Auto, VW so wie ich das erkennen kann aber ich kenne mich damit nicht so aus. An dem Auto lehnt ein dunkelhaariger Junge. ,,Das ist unser liebevoller Jace, Jace, das meine ist Phil.'' stellt Sally uns einander vor. Wir winken uns kurz verlegen zu, ehe Jace seine Zigarette auf den Boden wirft und aus tritt. Dann setzen wir uns in das Auto. Ich setze mich hinter Sally, die sich auf den Beifahrersitz schmeißt.

Die Fahrt dauert nur 10 Minuten ehe wir in einer Art Vorort ankommen. Es ist sehr ländlich hier, aber sehr schön. Wir steigen bei einem Wohnhaus aus und laufen noch etwa 5 Minuten in die Richtung eines kleinen Wäldchens. 

,,Ich hoffe du gruselst dich im Wald nicht.'' lacht Jace und schaut mich lieb und verschmilzt an. Er läuft leicht schräg vor mir. 

Ich schüttel lächelnd den Kopf ehe Sally einen Arm um meinen Hals legt. ,,Phil doch nicht. Sie hält es mit richtigen geisteskranken Menschen aus. Da schafft sie auch euch Trottel.'' sagt sie lachend. Jace und ich stimmen mit ihr ein.


Nach kurzer Zeit sehe ich den Platz auf den wir direkt zusteuern. Das Feuer brennt schon und ein paar Menschen sitzen in Campingstühlen darum, andere tanzen hinter ihnen mit Bechern in der Hand. Sally stellt mir alle nacheinander vor. Aber im Gedächtnis bleiben mir nur Danny, ein sehr dünner Junge der noch nicht mal ansatzweise einen Bartwuchs aufweist. Und Wendy. Ein großes Mädchen mit einem sehr kurzen Haarschnitt. Sie sind fast weiß gefärbt. Sie sieht etwas frech aus. Aber scheint ganz nett zu sein.

Ich suche mir einen Sitzplatz auf einen der freien Stühle und schaue mich um. Es dauert nicht lange als Danny auf mich zukommt und mir einen roten Plastikbecher reicht. Er schreit über die Musik hinweg nur das Wort Kiba. Ich nicke und danke ihm indem ich ihm mit dem Becher zuproste. Er lächelt und setzt sich neben mich. Er zieht seinen Stuhl etwas näher an meinen und öffnet den Mund.

,,Wo kommst du her?'' fragt er mich relativ laut und zu mir gebeugt, damit ich ihn auch hören konnte.

,,Toronto.'' rufe ich zurück. Er nickt lediglich ehe er wieder den Mund öffnet. ,,Was hast du hier vor?'' fragt er. Ich erzähle ihm, dass ich hier Psychologie studiere und mit Sally seit 3 Monaten in einer Wohnung lebe. 

,,Ahja dass hatte sie mal erwähnt.'' sagt er noch ehe er mir zuzwinkert und wieder aufsteht.

Sally tanzt mit einem Mädchen neben den Feuer und winkt mir zu. Ich proste ihr mit meinem Becher zu und beginne ihn zu leeren. Es schmeckt gar nicht so schlecht. Kirschlikör mit Bananensaft. Ich mag das süße an dem Getränk und das brennende Gefühl dass die Speiseröhre nach unten jagt. Ich habe so etwas schon mal getrunken, auf irgendeinem Geburtstag. Doch da hat es nicht ganz so gut geschmeckt wie dieses hier.

Der Becher ist schnell leer und ich stehe auf und gehe zu einem aufgeklappten Tisch wo noch mehr Flaschen stehen. Dahinter steht ein weiterer Junge der mir noch gar nicht aufgefallen ist. Er hat dunkle Haare und ein sehr weich geformtes Gesicht. Er sieht mich kurz an ehe er weg wankt. Anscheinend hat er auch schon mehr als genug getrunken. 

Ich lächle leicht und suche nach etwas, was ich trinken könnte. Es dauert keine 3 Sekunden, als Danny neben mir steht und nach meinem Becher un einer Flasche greift. ,,Willst du nochmal genau das selbe?'' fragt er worauf hin ich nur nicke.

Er füllt mir den Becher und gibt ihn mir wieder in die Hand. ,,Danke dir.'' sage ich nur und setze den Becher wieder an. 

Ein paar Drinks von Danny später, tanze ich ebenfalls mit Sally neben dem Feuer. Ich spüre den Alkohol schon lange durch meine Blutbahnen rauschen. Ich habe auch keine Ahnung wie viele Becher ich schon hatte. Aber das soll ja erstmal egal sein oder? 

Ich muss auch ehrlich gesagt zugeben, dass ich jede Menge Spaß habe. Es ist besser als über meinem Schreibtisch zu hängen und irgendwelche Schulbücher zu wälzen. 

,,Phil. Isch lieb disch.'' lallt mir Sally in die Haare, während sie mich umarmt oder sich an mir festhält. Ich lache nur und schließe meine Augen und tanze weiter. Mit Sally um den Hals. Sie zieht mich etwas nach unten und ich spüre wie meine Beine nachgeben wollen. 

Doch ehe ich niederfalle nimmt mir jemand von den anderen, keine Ahnung wer, Sally ab und trägt sie etwas vom Feuer weg.

Ich will noch einen Schluck nehmen, als ich merke, dass mein Becher schon wieder leer ist. Also beschließe ich noch einmal zu dem Tisch mit den Getränken zu gehen. Danny ist nicht in der Nähe also suche ich mir irgendeine Flasche aus und nehme mir eine hübsche weiße mit einer durchsichtigen Flüssigkeit. Ich schnaube laut und etwas frustriert auf. Das wird wohl schon gehen, denk ich mir und stelle meinen Becher neben die Flasche.

,,Das ist sehr harter Vodka.'' informiert mich eine weiche und tiefe männliche Stimme. Ich nicke nur ohne aufzusehen und öffne die Flasche um etwas davon in meinen Becher zu füllen. Dabei wanke ich etwas vor und zurück. Glaube ich zumindestens. Oder der Wald schwankt etwas.

,,Nicht so viel, das bringt dich noch um.'' sagt die Stimme neben mir etwas forscher und nimmt mir die Flasche aus der Hand. Dabei berühren seine Finger ganz kurz meine Hand und ich schaue ihn erstarrt und mit offenen Mund an. 

Er stellt die Flasche schnell weg und sieht mich dabei an. Ich stelle den Becher ebenfalls weg, doch ich vermute ganz schnell dass ich den Tisch nicht getroffen habe, denn ich höre wie etwas auf den Boden fällt.  Doch das ist mir egal. 

Ich drehe mich etwas um und merke, dass er direkt neben mir steht. Steht er die ganze Zeit schon so nah bei mir? Mir wird auf einmal ganz heiß und ich befürchte jeden Moment  um zufallen. Ich kann das Blut in meinen Adern fließen hören und spüre wie der Alkohol sich immer breiter in meinem Gehirn macht.  Daher dauert es keine Sekunde, bis ich ihn zu mir runter ziehe und einfach meine Lippen auf seine schmalen, weich aussehenden Lippen presse.

Erst reagiert er nicht und ich merke wie bescheuert diese zu viel Alkohol-Aktion war, doch als ich von ihm los lassen will, greifen seine überraschend weichen aber dennoch recht kalten Hände stark um meinen Nacken und er erwidert den Kuss sehr intensiev und fordernd...


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