Kapitel 16

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Ich öffne schwer die Augen und drehe meinen Kopf leicht nach links. Dort sehe ich wie Wendy und Danny sitzen und reden. Ich versuche mich aufzurichten und lehne mich an etwas an. Einen Baum wie sich herausstellt. 

,,Na, du warst aber nicht lange ausgenockt.'' lacht Danny und reicht mir eine kleine Flasche Wasser. Ich trinke sie in einem Zug leer und stehe schnell auf ehe ich sie schließen konnte. Ich übergebe mich in die Ecke neben meinem Schlafbaum.

,,Hey Phil alles gut?'' fragt jemand hinter mir. Eine nasse Hand legt sich um meine Haare um sie aus meinem Gesicht zu entfernen. Ein weiterer Schwall kommt noch ehe ich mich langsam aufrichte und versuche hinzustellen.

Theo sieht mich an. Seine sonst so flauschigen Haare kleben an seiner Stirn und er hat kein Oberteil an. ,,Was ist mit dir passiert?'' frage ich leise. ,,Wir waren schwimmen im Teich da hinten.'' erklärt er und wischt sich seine Haare aus der Stirn. 

Ich nicke nur und klopfe mir den Dreck von meiner Jeans. ,,Wollen wir langsam heim?'' fragt er mich. Wieder nicke ich nur. ,,Na komm.'' er hält mir seine Hand hin und  ich nehme sie dankend. Sie ist kalt und noch leicht Nass. Dazu kann ich mich kaum auf den Füßen halten. ,,Wir machen los Leute.'' ruft Theo. Auch er hat viel getrunken. Sonst würde er nicht so auffällig sein und hier rum schreien. 

Ein paar rufen uns schöne Grüße hinter her oder winken. Ich winke auch, doch Theo zieht mich hinter sich her. ,,Wo gehen wir denn überhaupt hin?'' frage ich, denn wir waren nicht mal ansatzweise in der Nähe von seiner oder meiner Wohnung. 

,,Zu meinem Bruder. Er ist heute nicht da und da schlafen wir dort. Es ist viel Näher.'' erklärt er leicht lallend. Ich nicke und lasse mich von ihm mitschleifen. Es dauert gefühlt 2 oder 3 Stunden bis wir endlich vor einer Tür stehen bleiben. Oder kam mir das nur so vor? Ach egal.

,,Da ist das Bad.'' er öffnet die Tür und geht hinein. Ich wasche mir kurz das Gesicht und knote mir meine Haare nach oben damit sie nicht im Weg sind. Theo reicht mir ein Handtuch und ich trockne mich ab. ,,Komm.'' drängt er leicht.

Ich stöhne frustriert auf und  schleiche ihm Richtung Schlafzimmer hinterher. ,,Mein Bruder wohnt in einer WG mit zwei Freunden von ihm.'' erklärt er und öffnet eine Tür. Es ist sehr dunkel hier drin doch man erkennt das große Bett in der Ecke des Zimmers. 

Plötzlich bekomme ich richtig gute Laune und fange an laut zu lachen, der Alkohol wie es scheint aber mir egal. Ich hüpfe auf das Bett und höre Theo lachen, während er mir eine Decke überwirft.

Ich kuschel mich ein und beobachte Theo wie er das Nachtlicht einschaltet und sich sein Shirt auszieht. Unwillkürlich muss ich auf seinen nackten Oberkörper starren. Er ist nicht durchtrainiert. Er hat ein kleines Bäuchlein was sicher sehr kuschelig ist. 

Er legt sich neben mich und richtet sein Kopfkissen. Ich weiß, ich starre ihn immer noch an aber was soll ich dagegen tun? Ich richte mich etwas auf um ihn besser anschauen zu können. 

,,Warum starrst du mich so an?'' fragt Theo lachend. ich will ihm nahe sein. Also mir egal was soll schon passieren. Ich beuge mich zu ihm runter und schließe langsam meine Augen. ,,Phil...wir sollten..der Alko..'' doch es ist mir egal. Die letzten Zentimeter übernimmt der Alkohol für mich.

Meine Lippen finden seine und ganz behutsam drücke ich ihm einen Kuss auf seine Lippen. Er reagiert nicht. Oh Fuck, es war eine so dumme Idee. Das Gefühl vom Alkohol ist plötzlich komplett wie ausgelöscht. Ich wollte mich lösen, da fühle ich wie er seine Hand um mein Kinn legt und meinen Kuss erwidert. 

Leise stöhnt er auf und dreht uns so, dass ich halb unter ihm liege. Er erhöht den Druck unseres Kusses und ich spüre seine Zunge über meine Lippe gleiten und öffne meinen Mund. Unsere Zungen beginnen sich gegenseitig zu streicheln.

Ich vergrabe meine Hände in seinen Haaren und ziehe ihn weiter an mich ran. Ich spüre seine Hand über meine Taille zu meinem Po gleiten in den er leicht hinein kneift. Ich quieke leise auf was ihn zum lachen bringt. Sein schönes dunkles Lachen.

Wir schauen uns grinsend an. Ich versuche langsam meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Man kann die Lust und Begierde in seinen Augen förmlich brennen sehen. Doch er schüttelt seinen Kopf leicht hin und her und plötzlich ist dieses Brenne erloschen. ,,Wir sollten langsam Schlafen gehen.'' flüstert er nah an meinen Lippen. Ich kann seinen Atem auf meiner Haut spüren. 

Leicht enttäuscht nicke ich. Er drückt seine Lippen nochmal federleicht auf meine Stirn ehe er sich von mir rollt und das Licht neben dem Bett ausschaltet. 

Ich drehe mich zur Wand und lasse dieses Augenblick revue passieren. Es ist als hätten wir das schon einmal getan. Unsere Körper haben so harmonisch reagiert. Ein komisches Gefühl breitet sin in mir aus. Aber ich verdränge es einfach. Ich kann gerade nicht noch mehr seelischen Mist in mich lassen.

Aber ich habe gespürt wie er sich innerlich leicht dagegen wehrte. Er wollte es sicher nicht. Zumindestens nicht so sehr wie ich es wollte. Wieso sollte er auch. Wir sind beste Freunde. Er empfindet nicht das selbe für mich, wie ich für ihn. Das hätte mir von Anfang an klar sein sollen. 

Selbstzweifel macht sich in mir breit und eine einzelne Träne rollt über meine Wange. Ich wische sie weg und schließe meine Augen um endlich zu schlafen

sweet dreamsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt