FOURTY FOUR

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Einige Tage vergehen problemlos. Wir verstehen uns besser wie nie zuvor, besuchen wieder regelmäßig die Selbsthilfegruppe.

Er ist etwas ruhiger, ungewöhnlich ruhig,
doch ich schiebe es immer wieder auf die ungewohnte, neue Situation.

An diesem späten Nachmittag sitze an meinem Schreibtisch tätige einige organisatorische Anrufe, unterschreibe Verträge und Sonstiges,
als ein weiterer Anruf mich erreicht, jedoch auf meinem Privattelefon.

Er hatte in den letzten Tag mich gar nicht
von der Arbeit aus kontaktiert. Er soll es nur tun, wenn es einen Notfall gibt.

"Jimin, was ist l-.."

Schreie, lautes Poltern. Ich lausche ihm, und dem anderen.

Auf einmal schreit Jimin laut. "E..es t-tut mir
l-leid, i..ich wusste ni-nicht,..-" Er bricht ab. Leises Schluchzen.

"Ich bin dein Chef, und ich kann mit dir machen, was ich will!"

Sofort springe ich auf, renne mit geballten Fäusten, und kochendem Blut in meinen Adern zu meinem Auto, das Telefon stets an meinem Ohr.

Ich rase zu dem kleinen Café, stürme, nach dem Parken, und verlassen des Autos, in
das Café. Mit jedem Schritt wird das Schluchzen lauter.

Ich stehe vor dem Badezimmer, öffne die Tür, und muss mit meinen Augen ansehen, wie
sich der junge Boss an dem hilflosen Jungen vergreift.

Brennende Wut steigt in mir auf. Ich zerre an den Klamotten des Mannes. Er fällt zu Boden, rappelt sich wieder auf.

"Was fällt dir ein ?" Fragt er empört.

Meine Antwort ist ein Faustschlag. Zuerst in sein Gesicht, danach in die Magengrube.

Er krümmt sich vor Schmerzen, was nicht sonderlich mein Mitgefühl erweckt.

Ich trete noch einige Male auf ihn ein, hebe schließlich den zitternden Jungen auf, und trage ihm aus diesem Drecksloch.

[...]

In meinem Apartment angekommen, trage
ich ihn in das Schlafzimmer, und lege den Jüngeren auf das große, bequeme Bett.

"Was hat er dir noch getan ?"

Er starrt zu Boden.

"Jimin, antworte mir!"

Keine Reaktion.

"Dann muss die Polizei dich wohl befragen!" Ich zücke mein Telefon.

Er reißt die Augen auf. "Bi-bitte n-ni-nicht!" Haucht er schwach, kraftlos.

Um in Ruhe telefonieren zu können,
verlasse ich den Raum. Ich erkläre den Beamten, was vorgefallen ist, diese versichern mir der Sache morgen auf den Grund zu gehen,
ebenso werden sie mit dem Betroffenen,
Jimin, sprechen.

Nach dem Telefonat betrete ich den Raum.
Jimin hat sich bereits in der Decke eingerollt, schluchzt leise.

"Möchtest du dich duschen, Kleiner ?"

Er schüttelt mit dem Kopf.

Ich seufze. "Ruf mich, wenn etwas ist! Ich bin in meinem Arbeitszimmer." 

Damit verlasse ich den Raum.

LOVE YOURSELF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt