LOVE YOURSELF

FIFTY

23:51 PM

Ich sitze auf meinem Bett, starre an die weiße Wand vor mir.

Plötzlich vernehme ich ein lautes Hupen,
dann ein heftiger Knall, schließlich Schreie.

Verwundert begebe ich mich zu dem
großen Fenster, was in die Richtung der starkbefahrenen Straße zeigt.

Ich kann nicht erkennen, was passiert war, doch aus einem unerklärlichem Drang ziehe ich mir einen Pullover über, und verlasse eilig meine Wohnung.

Unten ist es chaotisch.

Autos stehen quer auf der Straße,
Menschenmassen haben sich bereits gebildet, durch die ich mich durchquetsche, um gleich darauf der größten Angst meines Lebens direkt ins Gesicht blicken zu müssen.

Jimin liegt bleich, blutüberströmt auf dem nassen Boden. Er regt sich nicht. Selbst als ich nach ihm schreie, und aggressiv an ihm rüttele.

Verzweifelt nehme ich sein Gesicht in meine Hände. "J-j-jimin,.. Kleiner, w-wach auf!"

Keine Antwort.

"Wach auf!" Ich fahre durch seine verklebten Haare. "J-jimin, i..ich br-brauche dich!" Murmele ich, und lege meine Lippen auf seine Kalten.

Er erwidert nicht.

Zitternd stütze ich mich über ihn. Tränen fließen unaufhaltsam über meine Wangen.
"B-bitte, J-jimin, d-du darfst m-mich nicht verlassen", hauche ich kraftlos, packe ihn an seinen Schultern, und schüttele kräftig.

"JIMIN, ICH LIEBE DICH, HAST DU DAS GEHÖRT?! ICH LIEBE DICH. Das wolltest du doch immer hören, nicht wahr!" Bitter lache ich. "Ich k-konnte es dir n-nie sagen, u..und wollte e..es mir nicht eingestehen, d-doch ich habe m-mich in dich v-v-verliebt, Park Jimin, hörst d-du mich?" Atemlos beobachte ich ihn, doch er scheint nicht zu reagieren.

"B-bitte.. b-bitte J-jimin, e..es tut m-mir leid, VERDAMMT, wi-wieso antwortest d-du nicht?! Bestraf mi-mich indem d-du nicht
m-mit mir redest, d-doch NICHT MIT
D-DEINEM T-T-TOD."

Ich vergrabe meinen Kopf in seiner
Halsbeuge, doch verweile nicht lange dort,
und werde weggezogen.

Sanitäter stürzen sich auf ihn, verarzten ihn, führen eine Wiederbelebung durch.

Wie in einem Film passiert alles recht schnell. Meine tränengetränkten Augen können das Geschehen kaum mit verfolgen, schon liegt Jimin auf einer Liege, und wird in den Krankenwagen verfrachtet, welcher mit dem lauten Jaulen der Sirenen verschwindet.

Meine Sicht verschimmt nach und nach, schließlich kann ich mich nicht mehr auf den wackligen Beinen halten, und breche in mich zusammen.

Mein Kopf prallt auf den harten Boden, und augenblicklich wird alles schwarz.