FOURTY SEVEN

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Durch einige Summen an Geld konnte ich
die Praxis der äußerst begabten Psychologin Frau Chung überzeugen einen frühstmöglichen Termin für Jimin zu vereinbaren.

In ihrem Büro angekommen, erhebt sie sich sofort, verbeugt sich mit einem sympathischen Lächeln auf den Lippen.

Nachdem wir uns setzten, beginnt sie sogleich zu reden. "Vielen Dank, dass Sie zu diesem besonders wichtigen Termin erschienen sind, Herr Min!"

Ich nicke, drehe meinen Kopf zu Jimin. Dieser blickt nur teilnahmslos auf den Boden. Ich lege meine Hand auf seinen Oberschenkel, um ihn aus seinem Tagtraum zu erwachen.

Leicht zuckt er bei dieser Berührung zusammen. Starr richtet er seinen Blick auf,
zu der Psychologin.

Sie lacht auf. "Guten Tag, Herr Park."

"Ihnen ebenso!" Der Junge zwingt sich zu einem Lächeln.

"Wie geht es Ihnen ?"

Er zuckt mit den Schultern. "Gut!"

Nickend notiert sich die Frau mittleren Alters etwas auf ihrem Zettel.

"Wie ich hörte leiden Sie an chronischen Depressionen."

Ohne auf eine Antwort zu warten, fährt sie fort: "Haben Sie versucht dagegen etwas zu tun, Ihren Schmerz zu lindern, mit anderen Personen zu kommunizieren ?"

"Ich besuche seit ein paar Monaten e-eine
Se-selbsthilfegruppe!"

"Fühlen Sie sich in dieser wohl ?"

Schüchtern nickt er, verknotet dabei seine Finger ineinander.

"Wo haben sie Ihren Freund kennengelernt, Herr Park ?"

Ängstlich sieht er zu mir auf. "In dieser, soeben erwähnten, Gruppe!", beantworte ich die Frage mit einem neutralen Stimmton.

Sie nickt ein weiteres Mal, wendet sich wieder Jimin zu. "Hilft Herr Min Ihnen ?"

"Y-ya, er ve-versucht alles, u..um mich
gl-glücklich z-zu machen!"

[...]

Nach sechzig Minuten ununterbrochenem Reden, verlassen wir mit einem weiteren Termin die Praxis, und begeben uns in mein Apartment.

Seufzend lassen wir uns gleichzeitig auf das Sofa fallen.

Aus gewissem Abstand betrachte ich Jimin.
"Wie geht es dir nun wirklich ?"

Unsicher blickt er zu mir. "W-wie m-meinst du das ?

"Du hast vorhin sichtlich gelogen. Vor mir allerdings solltest du nichts mehr verbergen!"

Nervös beißt der Kleinere sich auf die Unterlippe. "M-mir geht es wirklich b-besser.. s-seitdem d-d-du bei m-mir bist!"

Diese Aussage beantworte ich nur mit einem überraschten Gesichtsausdruck. Ich habe ihn schlecht behandelt, ihn angeschrien, doch er hat mir immer wieder verziehen.

"I-ich hab d-dich lieb, H-hyeong!" Zitternd kuschelt er sich an mich.

"W-woher kommt aufeinmal der Mut ?"

"M-mir war danach." Murmelt er.

Ich schmunzele, streiche durch seine Haare.
"Schlaf gut,.. und viel, Jimin!"

Doch dies hört er bereits nicht mehr.

LOVE YOURSELF Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt