Aiden
Ich war richtig im Arsch. Der mangelte Schlaf zeigte mal wieder, dass ich ebenso bloß ein Mensch war und auch wenn ich noch ein paar Stunden mit Alice pennte, fühlte ich mich im Anschluss wie von einem LKW überrollt. Meine Muskeln waren verspannt und ich wollte mich nur noch hinlegen. Aus diesem Grund war ich echt froh, als ich mit Thomas endlich diese Leiche verbuddelte. Die Arbeit war nichts Neues für mich. Nicht das erste Mal vergruben wir so einen Pisser im Wald. Einer mehr oder weniger machte da nun auch nicht viel aus.
Hinzukommend verwischten wir unsere Spuren, was den Toten betraf, immer ziemlich gut. Des Weiteren wurden solche Menschen sowieso nicht vermisst. Aufs Detail musste ich nicht unbedingt eingehen. Zwar steckte ich viel weg, aber manchmal fühlte ich mich im Übrigen nicht gerade wohl bei der ganzen Sache. Dieses Mal war es jedoch anders. Das Schwein hatte einen persönlichen Bezug zu uns und deswegen machte es fast Spaß ihn zu quälen. Nichtsdestotrotz mussten wir Vorsichtsmaßnahmen treffen, auch wenn ihn mit Sicherheit keiner suchte. Außer eventuell Martinez. Wir zogen Zähne heraus und verstümmelten die Leiche so, dass man nicht mehr wusste, wer es zuvor gewesen ist.
Nach dem ganzen Scheiß nahm ich erst mal eine heiße Dusche, schuppte mir das Blut unter den Nägeln ab, was ich in der Hütte nicht wegbekam und versuchte dadurch wieder normal in der Birne zu werden. Immer, wenn ich in den Wald ging, wurde ich zu einem anderen Mann. Nun war es anders. Ich schob das mordlustige Arschloch ganz weit nach hinten und das Erste, an was ich dachte, als ich ankam, war Alice. Sonst ließ ich mir immer Zeit um in die Villa zu kommen, da mich am Tag keiner beim Schlafen störte und ich zu den anders stieß, wenn ich wach war, doch nun sah es anders aus. Der Gedanke an dieses kleine Kätzchen machte mich nervös. Ich wollte Alice so schnell wie möglich wiedersehen, denn der Streit zwischen uns hatte mir mehr zugesetzt, als ich wahrhaben wollte, trotz dem Sex danach.
Ich suchte sie etwas später in ihrem Zimmer, aber da war sie nicht und auch nicht in meinem. Das Badezimmer war ebenso leer. Deswegen blieb mir, bevor ich durchs ganze Haus rannte, nur eine Möglichkeit. Jacob würde wissen wo sie sich herum trieb und siehe da. Sie war sogar bei ihm. Ihre Haare waren noch etwas feucht. Sie schlief tief und fest und auch nun in meinen Armen bemerkte ich, wie müde sie eigentlich war. Ich drückte sie fester an mich, wollte sie am liebsten verschlingen. Was stellte dieses Mädchen bloß mit mir an?
Als sie mich dann auch noch fragte, ob sie bei mir schlafen durfte, versteifte ich mich allerdings. Zwar wollte ich es so gerne, aber ich hatte echt Schiss davor. »Du weißt, dass ich manchmal echt scheiße schlafe«, versuchte ich mich zu rechtfertigen. »Was, wenn ich dich dabei verletze? Das will ich nicht. Deswegen glaube ich, dass es besser ist...« Ich hielt nach diesen Worten inne, weil ich bemerkte, wie Alice' Mundwinkel stark nach unten gingen. Bei diesem Anblick wurde selbst ich weich. Ich wollte ihr nichts abschlagen. Erst recht nicht das. Auch, wenn es besser war, das Körperliche nur auf den Sex zu beschränkten.
Ungeachtet dessen erinnerte ich mich prompt wieder daran, wie wir gemeinsam die Nacht verbrachten und sie in meinen Armen einschlief. Die Stunden waren zwar kaum erholsam, weil es nicht genug waren, aber nach langer Zeit echt die besten, die ich überhaupt erlebte. Ich schürzte die Lippen, als sie leise antwortete: »Du hast ziemlich ruhig bei mir geschlafen und falls du doch... Ich würde dich wecken oder auch, wenn du willst, dann zu mir gehen.«
Ich wusste auf der Stelle, dass sie nicht das Zimmer verlassen würde, falls das passierte. Immerhin kam sie schon einmal zu mir hineingestürmt und ließ sich auch da nicht abwimmeln. Das war halt Alice. Sie ließ sich nichts sagen, bei dem was sie partout nicht wollte. Das passte nicht zu ihr. Ich spürte auch, dass sie schon wieder anfangen wollte zu diskutieren. Darauf hatte ich überhaupt keine Lust. Ich war im Arsch, sie ebenso. Und nachdem mir Jacob erzählte, was im Badezimmer passierte, schlug ich innerlich die Hand vor die Stirn.
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Dark Attraction I - Rules
Romance»Ich wollte dir nur eine Kostprobe geben, was dich erwartet, falls du diese kleine Kompromisse mit mir eingehst«, gab ich leise zurück und starrte auf seine vollen Lippen. »Du willst, dass ich die Finger von anderen Frauen lasse, verstehe ich das r...