»Natürlich weiß sie nicht Bescheid, aber ich habe das geregelt!«, erklärte Aiden und fuhr sich mit der rechten Hand durch das braune zerzauste Haar. Er war echt niedlich, wenn er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass er wieder kurz davor stand die Beherrschung bei mir zu verlieren. In seiner Hose bemerkte ich sofort etwas Hartes, als er mich in meinem Zimmer entdeckte. Dass er mich heiß fand, gefiel mir tierisch. Egal, was andere sagten. An diesem Abend zählte bloß seine Meinung und die hatte ich bekommen, ohne dass er mir es tatsächlich erzählte. »Wie hast du das denn angestellt? Damian wird meine Schwester schlecht anlügen, oder meinst du nicht?« Das konnte ich mir nämlich nicht vorstellen.
»Darum geht es nicht. Er weiß es nicht«, gab er zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Okay, aber wie bitte schön, soll ich nun in dein Auto kommen? Ich kann doch nicht einfach mit dir das Haus verlassen, als wäre nie etwas gewesen.« Denn das wäre etwas Neues. »Nein. Das natürlich nicht. Jacob weiß Bescheid. Er konnte sich denken, dass ich dich mitnehmen will. Er hält den Mund. Wir sollten bloß aufpassen, dass uns keiner sonst über den Weg läuft. Um den Rest kümmert er sich selbst«, antwortete Aiden und ich starrte auf seine breite Brust, die hinter einem schwarzen Hoodie steckte.
»Melone? Das kann ich mir nicht vorstellen. Er kriecht doch Damian immer in den Arsch. Wie kommt es, dass er seine Meinung plötzlich ändert? Also genau genommen ist mir das eigentlich egal, weil ich froh bin, dass es so leichter wird, aber es ist schon etwas komisch« und ich musterte sein Gesicht, um daraus zu lesen, was ich schließlich nach und nach lernte. Auch, wenn Aiden gerne einige Masken aufsetzte, egal ob die lustige oder harte, erkannte man viel an den Augen und das verriet ihn unbewusst. Zumindest durch Beobachtungen spürte ich genau, wenn etwas... anders war.
»Was musst du dafür machen?«, kam wie aus der Pistole geschossen, durch meine Lippen hindurch und Aiden hob schon fast genervt eine Braue. »Er hat was gut bei mir.« War das nun das Einzige? Oder doch nicht? Trotz alledem wollte ich mir gar nicht ausmalen, was das bei ihm war. Überhaupt bei den Jungs. Früher oder später würde ich es aber wissen und dann war ich echt gespannt, wie groß dieser Gefallen dann aussah. »Mach dir keine Gedanken darum. So schlimm wird es schon nicht werden« und Aiden versuchte wieder einmal so zu sein, wie man ihn kannte. Seine lockere Art drang hervor und er begann breit zu grinsen. »Erst einmal werden wir dieses Haus verlassen.«
Zugleich kam er einen Schritt auf mich zu und streifte mir eine braune Strähne aus dem Gesicht. »Wir waren noch nie zusammen irgendwo gewesen... Das ist eine Premiere. Also lächle etwas und schau nicht wie zehn Tage Regenwetter.« Ich nickte stumm. Auf der einen Seite hatte er recht. Vielleicht machte ich mir viel zu sehr einen Kopf um alles. Ich musste abschalten. Das war gut so und wo ging das besser, wie bei einer Unternehmung? Eigentlich war das perfekt. Ich kam nach einer halben Ewigkeit aus dem Haus und konnte endlich mal wieder die Freiheit genießen, auch wenn es bloß für kurze Zeit war.
Im gleichen Moment schnappte ich mir meine Lederjacke und warf sie mir über. Aiden schaue mich dabei an und murmelte: »Da brauchst du auch gar keine« und er streckte die Hand nach mir aus, um meinen Unterbauch zu berühren, der nicht vom Stoff bedeckt wurde. »Um ehrlich zu sein, stehst du doch drauf«, feixte ich und streckte ihm neckend die Zunge heraus, was ihn sichtlich entspannte. »Natürlich stehe ich auf dich!« Dieser Satz brachte mich erst einmal kurz aus dem Konzept. Für Aiden war das nämlich schon sehr viel und nicht einfach daher gesagt. Er hatte es nicht damit zu erzählen, dass ihm eine Person wichtig war. Nein. Aus diesem Grund bedeutete mir das extrem viel und irgendwie schien mir in diesem Moment ein Stein vom Herzen zu fallen, was meine Laune eindeutig verbesserte.
»Ach du stehst auf mich?«, raunte ich und schaute ihm dabei tief in die Augen. Er sagte nichts dazu, sondern nickte lediglich mit dem Kopf, als hätte es ihm die Sprache verschlagen und er musste erst einmal selbst über seine Worte nachdenken. »Sieht ganz so aus, Kätzchen.« Diese Worte gab er leise von sich. »Na, wenn das so ist, kannst du mir ja heute noch zeigen, wie sehr. Wir kommen schließlich auch mal wieder her. Dann kannst du im Anschluss mit in mein Bett kommen und mir eine Kostprobe davon geben.« Schon bei dem Gedanken daran, wurde ich ganz wuschelig und sofort ging mir durch den Kopf, wie er mich zwischen den Schenkeln küsste. Und dass sich dabei meine Wangen verfärbt haben mussten, bemerkte nicht nur ich, denn auch Aiden sah mich mit hochgezogenen Brauen neugierig an.
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Dark Attraction I - Rules
Romantizm»Ich wollte dir nur eine Kostprobe geben, was dich erwartet, falls du diese kleine Kompromisse mit mir eingehst«, gab ich leise zurück und starrte auf seine vollen Lippen. »Du willst, dass ich die Finger von anderen Frauen lasse, verstehe ich das r...