Die Krankheit machte alles nur noch schlimmer. Dad meinte alles nicht so, das wusste ich. Vielleicht hatte er es verdient, für alles was er mir antat. Dennoch verlor ich nie die Hoffnung dass er sich irgendwann doch noch ändert. Er war schließlich der einzige den ich noch hatte und ich immerhin Seine einzige Stütze. Ich hatte keine Verwandten mehr, von Freunden ganz zu schweigen.
In solchen Momenten vermisste ich meine Gang, wir waren wie eine Familie, hielten immer zusammen und waren für einander da. Kurz ertappte ich mich dabei, mir diese Zeit zurück zu wünschen. Den Gedanken schob ich aber schnell beiseite, denn ich musste stark sein, für mich und für Dad. Mum hätte es so gewollt.
Ich würde ihm nie den Rücken kehren, ich konnte es einfach nicht. Er versuchte immer alles mit Alkohol zu lösen was bei ihm aber einen Schalter umlegte. Nüchtern hatte er immer klare Momente und war wieder der Dad den ich kannte. Ich liebte diese Augenblicke, wir quatschten dann einfach über ganz banale Dinge. Er gab mir dann das Gefühl, geliebt und gebraucht zu werden.
Ich betrachtete meine Arme, es zeichneten sich schon blaue Flecken ab. Ich schluckte den Klos in meinem Hals runter und versuchte mich zu beruhigen.
Ein Blick auf die Uhr lies mich hochschrecken. "Ich muss mich fertig machen!" ermahnte ich mich selbst und fing in Windeseile damit an.Ich arbeitete in einer angesehen Firma, Residential Perfect, die sich mit Innenarchitektur beschäftigte. Das hat mich schon früher immer fasziniert und in mir eine gewisse Leidenschaft aufleben lassen. Sie lag in Mexico City.
Dort musste ich mich förmlich kleiden, also einen Blazer, mit langen Ärmeln um meine Tattoos zu verstecken, eine Bluse, der dazu passende Rock und hohe Schuhe. Meine Haare band ich zu einem lockeren Zopf und ich versuchte mein blaues Auge mit Make up abzudecken, was ganz gut funktionierte. Ich packte meine Sachen und ging nach unten in die Küche um schnell was zu essen, denn ich wollte aus dem Haus sein bevor Dad betrunken runter in die Küche kam."Ich bin dann weg." schrie ich die Treppen noch nach oben und war im nächsten Moment auch schon aus dem Haus. Mich umgab die kühle Morgenluft. Als ich um die Ecke bog blieb ich stehen, lehnte mich an eine Laterne und schloss die Augen. Ich genoss den ruhigen Moment für eine Weile, bis mich jemand an der Schulter antippte.
Ich öffnete meine Augen und sah in ein bekanntes Gesicht. Es war ein gut aussehender junger Mann, der mich stark an jemanden erinnerte. Ich hatte nie viele Freunde, vielleicht ja einer der alten Gang? Aber das konnte nicht sein, sie wussten zwar noch immer wo ich wohnte, aber da ich sie Hals über Kopf verlassen hatte, würden sie sowieso nichts mehr mit mir zu tun haben wollen. Das hatten sie klar gestellt als ich sie verließ, was mir noch immer einen Stich ins Herz versetzte.
"Alles in Ordnung?"
fragte er mich, und machte einen leicht besorgten Eindruck.
"Ja alles ok."
entgegnete ich nur leicht irritiert. Er musterte mich genau, warauf ich etwas nervös wurde, also brach ich die Stille.
"Ich muss dann auch los."
Ich drehte mich um und ging Richtung Bushaltestelle. Ich spürte noch lange seinen Blick im Nacken, ließ mich jedoch nicht beirren und ging schnellen Schrittes weiter.
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~Will it ever get better?~
RandomAmanda war 22 Jahre alt und ein ganz normales Mädchen. Doch der Schein trügt, sie musste mit einem schweren Schicksalsschlag fertig werden, der immer mehr drohte sie zu zerstören. Sie hatte niemanden mehr und konnte nur noch auf sich selbst zählen...