Nach einer halben Stunde kam ich in meinem Büro an, wieder einmal zu spät. Ich stand am Eingang des Gebäudekomplexes, er war riesig und bestand vorne nur aus Glasfronten, jedes mal wenn ich es sah bemitleidete ich schon fast die Reinigungsfirma.
Ich ging auf die Drehtür zu und befand mich auch schon in der Eigangshalle.
Da ich heute nicht so gesprächig war, begrüßte ich alle schnell freundlich und war dann auch schon im Fahrstuhl.Oben angekommen sah ich bereits reges treiben, ich schlich mich schnell am Büro meines Chefs vorbei um nicht wieder wegen meiner Verspätung abgemahnt zu werden. Aber da habe ich die Rechnung ohne Mr. Green gemacht. "Fräulein Smith?" ertönte es plötzlich hinter mir und ich zuckte zusammen. Verdammt! Ich drehte mich schließlich um und sah meinen Chef. Er war nicht viel älter als ich. Er hatte braunes glänzendes Haar und braune Augen die im Moment fast schwarz wirkten, was vielleicht auch daran lag dass er wütend war. Sein Gesicht zierte eine Brille unter der ich schon den zornigen Blick sehen konnte. "J..jaa?" brachte ich stotternd heraus.
"In mein Büro!"
Ich kam mir vor wie ein pubertierender Teenager der zum Direktor musste.Panik machte sich in mir breit als ich sein Büro betrat. "Setzen Sie sich." meinte er überraschenderweise mit ruhiger Stimme.
Er schloss die Tür und setzte sich mir gegenüber in seinen Schreibtischstuhl.
Nervös spielte ich an meinen Fingern herum. "Du bist schon wieder zu spät Amanda!"
Du? Und Amanda? Seit wann nennen wir uns beim Vornamen. "Ich weiß Mr. Green, es tut mir leid."
"Du entschuldigst dich in letzter Zeit oft beib mir!"
Ich wollte ihm etwas entgegnen, aber bekam keinen Ton heraus und sah auf meine Hände mit denen ich nach wie vor nervös herum spielte."Amanda.. Wenn du irgendwelche Probleme zu Hause hast kannst du sie mir erzählen. Ich kann dich auch eine Woche beurlauben, damit du alles klären kannst." sagte er mit sanfter Stimme und sah mich dabei ernst und zugleich mitfühlend an. Nur dass mir Urlaub bei meinen Problemen zu Hause nicht wirklich half. "Danke Mr. Green, aber ich brauche keinen Urlaub. Es wird nicht mehr vorkommen, versprochen."
Ich ging gern arbeiten, so konnte ich mich, wenn auch nur für kurze Zeit, ablenken und so tun als würde ich ein normales Leben leben. "Na gut, falls du es dir doch anders überlegst komm einfach in mein Büro." ich nickte zustimmend und wollte gerade gehen, als er mich noch einmal aufhielt. "Achja und Amanda?" ich drehte mich nochmal um. "Nenn mich doch einfach Drake." erstaunt über seine Worte huschte mir nur ein leises danke über meine Lippen und ich verließ lächelnd sein Büro.
Ich machte mich Gedankenversunken auf den Weg zur Kaffeeküche, ohne ihn konnte ich nicht gut in den Tag starten.Plötzlich stieß ich mit etwas hartem zusammen und ich verlor mein Gleichgewicht. Ich schloss meine Augen und wartete auf den harten Boden auf den ich drohte zu fallen. Plötzlich hielt jemand meinen Arm fest und zog mich hoch. Als ich die Augen öffnete sah ich in ein mir bekanntes Gesicht. Es war der junge Mann von heute morgen. Was machte er hier? Ich war so stark auf Ihn fixiert dass ich nicht bemerkte wie lange ich Ihn schon anstarrte. "Wir kennen uns doch." riss mich seine Stimme aus den Gedanken.
Wir sahen uns einen Moment lang an. Ich stand wie erstarrt einfach nur da und brachte keinen Ton raus. Er lächelte mich jedoch an. "Ich bin Daniel." hielt er mir seine Hand hin die ich zögernd nahm "Amanda."
"Das ist ein schöner Name." lächelte er. Daniel... Der Name kam mir irgendwie bekannt vor.Er ließ schließlich meine Hand los und verabschiedete sich. "Wir sehen uns.. Amy." zwinkerte er mir lächelnd zu und er ging an mir vorbei Richtung Fahrstuhl. Ich konnte nicht anders als mich noch einmal umzudrehen. Hatte ich das gerade richtig verstanden, er sagte AMY zu mir?! Es gab nur einen Menschen der mich so nannte und das war Kyle. Der Anführer meiner alten Gang und einer meiner ehemals besten Freunde. Ich verstand das alles nicht, woher konnte er den Kosenamen wissen? Grübelnd machte ich mich schließlich an die Arbeit.
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~Will it ever get better?~
RandomAmanda war 22 Jahre alt und ein ganz normales Mädchen. Doch der Schein trügt, sie musste mit einem schweren Schicksalsschlag fertig werden, der immer mehr drohte sie zu zerstören. Sie hatte niemanden mehr und konnte nur noch auf sich selbst zählen...