Zehn Minuten später kamen wir im Shoppingcenter an. Da wir Freitag hatten, war es ziemlich überfüllt. Lautes Gelächter und Gespräche drangen in meine Ohren.
Im nächsten Moment zog mich Lisa auch schon in eine Boutique. An den Wänden hingen unmengen an Kleidern. In der Mitte des Geschäftes stand eine Puppe, die ein wunderschönes schwarzes Kleid präsentierte. Es war ärmellos, hatte nur einen Träger für die Schulter, war eng anliegend und am Ende mit Spitze besetzt. Lisa bemerkte anscheinend meine Bewunderung. "Du probierst es an!" noch bevor ich etwas entgegnen konnte, war sie auch schon bei einer Verkäuferin die das Kleid in meiner Größe holte.
Einen Moment später fand ich mich in der Umkleide wieder. "Und?" drang Lisas Stimme zu mir, die es sich in einem Polstersessel vor den Kabinen gemütlich gemacht hatte.
Ich zog noch den Reißverschluss zu und öffnete den Vorgang. Die Verkäuferin kam mit ein paar Pumps, die mit Riemchen verziert waren zu mir. Ich zog sie dazu an und hörte nur noch einen freudenschrei."Du siehst einfach umwerfend aus, du musst es kaufen. Die werden alle Augen machen." kreischte sie schon fast durchs Geschäft. Eigentlich war ich ja nicht so der Typ für solche Kleider. "Ich weiß nicht so recht." immerhin wird die ganze Firma anwesend sein und ich stand nicht so gern im Mittelpunkt, außerdem sah man meine ganzen Tattoos.
"Glaub mir, es ist wie für dich gemacht! Mit deinen Tattoos gibst du dem Ganzen das gewisse etwas." versuchte sie mich zu überzeugen. Nachdenklich betrachtete ich mich im Spiegel. Sie war wegen meiner Tattoos nicht abgeneigt oder geschockt, als wüsste sie es schon lange. Es gefiel mir eigentlich ja ganz gut, die Schuhe am meisten. "Okeeei.. Ich nehme es, aber nur wenn du auch ein Kleid anziehst." grinsend sah sie mich an. "Das lass ich mir nicht zwei mal sagen!"
Sie entschied sich für ein dunkelblaues Minikleid mit dreiviertel Ämerln aus Spitze und die dazu passenden Schuhe. Sie konnte mit ihrer Figur alles tragen, ihr stand einfach alles.
Wir begaben uns zur Kasse, wo ich auch noch passende Ohrringe fand.Da wir beide riesigen Hunger hatten, gingen wir ohne uns darüber zu unterhalten, in ein chinesisches Restaurant. Ich ließ meinen Blick durch den Raum schweifen und erblickte Daniel der mit einer Frau an einem der Tische saß. Verfolgt der mich etwa? Langsam kam mir dass alles etwas komisch und auch ein wenig unheimlich vor, aber das bildete ich mir wahrscheinlich nur ein.
Wir setzten uns schließlich und der Kellner nahm unsere Bestellung auf, die nach zehn Minuten auch schon kam."So, jetzt erzähl endlich!"
"Was denn?" fragte ich ohne meinen Blick vom Essen abzuwenden. "Na von dem Verehrer der dir in deinen Gedanken herum spuckt." meinte sie scherzend. Ich schluckte schwer und sah sie an. "Was sollte ich dir da erzählen? Da gibt's nichts." was ja gar nicht so gelogen war. "Jetzt lass dir doch nicht alles aus der Nase ziehen, du hast dauerhaft gegrinst, also gibt's da was."Ich ließ einen Seufzer los. "Er heißt Kyle, ich kenne ihn schon ein Weile, wir.. waren mal sehr gut befreundet." meinte ich unsicher. "Wie süß, eine Jugendliebe. Du könntest ihn ja mit zur Firmenfeier nehmen." verkündete sie mir entschlossen. "Ich weiß ja nicht, dass ist nicht so seine Welt."
"Also wenn er dich gern hat wird er das für dich tun, dann kann ich ihn auch gleich begutachten." grinste sie. "Du bist ja sehr optimistisch. Ich könnte ihn ja mal fragen." meinte ich skeptisch.
"Er soll einen Freund mitbringen, dann hab ich auch was davon." was mich kopfschüttelnd Grinsen ließ.Sollte ich ihn wirklich fragen? Wir hatten uns ja ewig nicht mehr gesehen und jetzt gleich so eine Einladung. Lisas Worte hallerten in meinem Kopf.
Wenn er dich gern hat dann wird er das für dich tun.
Vielleicht hatte sie recht, ich werde es versuchen.
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~Will it ever get better?~
SonstigesAmanda war 22 Jahre alt und ein ganz normales Mädchen. Doch der Schein trügt, sie musste mit einem schweren Schicksalsschlag fertig werden, der immer mehr drohte sie zu zerstören. Sie hatte niemanden mehr und konnte nur noch auf sich selbst zählen...