~ 12 ~

92 6 39
                                    

„Wie geht es eigentlich deinem Vater?" frage ich Aaliyah, die gegenüber von mir in der Cafeteria sitzt. Wir haben gerade Mittagspause und haben beschlossen, wie immer etwas essen zu gehen.

„Ihm geht es ganz gut. Es war ein ziemlicher Schock, als wir von dem Unfall erfahren hatten, aber es ist zum Glück alles gut gelaufen." antwortet sie.

Das beruhigt mich. Es wäre echt schade, wenn ihm etwas passiert wäre. Hoffentlich läuft das Treffen mit Shawn heute besser und es kommt nichts dazwischen.

„Ich fand es echt schade, dass euer Treffen letztens so mies gelaufen ist. Ich finde ihr passt echt gut zusammen. Ihr seid beide ziemlich nervig." sagt die Braunhaarige und grinst schelmisch.

„Halt die Klappe." erwidere ich genervt und seufze. Dadurch verstärkt sich ihr Lächeln nur noch mehr, weshalb ich die Augen verdrehe. „Ich bin nicht nervig."

„Doch, bist-" setzt sie an doch ich unterbreche sie.

„Dann bin ich eben nervig. Zufrieden?"

Sie nickt grinsend, antwortet jedoch nichts mehr. Zum Glück.

Shawn hat mir heute Morgen geschrieben, dass er mich wieder von der Arbeit abholen wolle. Dieses Mal komme er jedoch ohne seinen Jeep.

Sobald ich die Bibliothek verlassen habe und der kalte Wind in mein Gesicht peitscht, sehe ich auch schon den Braunhaarigen. Als er mich erblickt, lächelt er über das ganze Gesicht und zeigt damit eine Reihe weißer Zähne. Dieses Lächeln ist perfekt. Unwillkürlich muss auch ich Lächeln.

Mein Puls erhöht sich während ich mich ihm annähere und mein Hals ist plötzlich ganz trocken.

Soll ich ihn umarmen oder ganz normal begrüßen?

Die Entscheidung wird mir abgenommen, als er seine starken Arme um meinen Körper legt und mich an sich zieht.

Sofort umgibt mich seine Wärme und ich empfinde ein leichtes Kribbeln im Bauch. Es ist das erste Mal, dass ich so etwas spüre. Es fühlt sich ungewohnt an. Doch es ist ein wirklich schönes Gefühl.

Was macht dieser Junge nur mit mir und meinem Körper?

„Jasmin! Wie geht es dir?" fragt er mich, immer noch mit einem Lächeln. Automatisch wandert mein Blick zu seinen Lippen. Wie gerne ich ihn wieder küssen würde.

Warte. Was denke ich da schon wieder für einen Mist? Ich muss diese Gedanken eindeutig aus meinem Kopf verbannen.

„Gut. Und dir?" antworte ich. Das Lächeln habe ich jedoch abgesetzt, sonst wirke ich noch wie ein Psycho auf ihn.

Wir beginnen den typischen Smalltalk und setzen uns in Bewegung.

„Wohin laufen wir eigentlich?" frage ich ihn, nachdem wir eine Weile in die selbe Richtung gelaufen sind.

„Zu meiner Wohnung. Ich habe mir gedacht, dass wir einen Film schauen könnten." antwortet der Wuschelkopf. Mein Blick fällt auf seine langen Locken. Ob diese Haare so flauschig sind, wie sie aussehen?

Ich summe als Antwort. Den restlichen Weg über, der nur noch ungefähr 5 Minuten dauert, herrscht Stille.

Shawn hält mir die weiße Wohnungstür auf. Dankend trete ich in die Wohnung ein.

Die Wohnung ist sehr schlicht gehalten. Das Weiß der Wände wird an einigen Stellen durch Bilderrahmen unterbrochen. Ein schwarzer Garderobenständer in einer Ecke des Flurs steht im Kontrast zu den Wänden. An der Wand links von mir steht zudem eine schwarze Kommode.

Ich nähere mich einem der Fotos. Beim Betrachten des Bildes muss ich die Stirn runzeln.

,,Shawn? Wer ist diese Frau da?" frage ich ihn.

Patience [S.M. Fan-Fiction]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt