Kapitel 2

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Hermines Perspektive:

Immer noch schockiert betrachtete ich den etwa vierjährigen Jungen, welcher zu meinen Füßen saß und Draco Malfoy weder in seinen blonden Haaren, noch in seinen sturmgrauen Augen nachstand. „Malfoy?!", es war weniger die Frage nach dem Ob, sondern ehr nach dem Warum, welche mich nicht losließ, denn so etwas hatte ich noch nie zuvor gesehen. Schritt für Schritt trat ich näher an das surreale Geschehen heran und die Umstände, sowie den wesentlich jüngeren Draco Malfoy für einige Sekunden ausblendend, schloss ich meine beiden besten Freunde in die Arme, trotz allem erleichtert über den Umstand, dass Beide am Leben waren. „Merlin sei Dank, ihr lebt!", stieß ich die zurückgehaltenen Worte aus und verharrte einige Sekunden in dieser Position, bevor ich mich langsam von ihnen löste und dem etwa vierjährigen Draco Malfoy zu wand, welcher mich schüchtern und zugleich verängstigt beäugte: „Und jetzt könnte mir bitte mal irgendjemand erklären, warum der Eisprinz von Slytherin in der Gestalt eines Kleinkindes vor mir sitzt?".

Während ich den Blonden vor mir eingehend betrachtete, hatte sich Harry als Erstes wieder gefasst und begann zu erklären: „Als wir bemerkt haben, dass du gestürzt bist, haben wir sofort umdrehen und dir helfen wollen, doch wir wurden von Amycus Carrow und Malfoy in einen Kampf verwickelt, weshalb wir nicht zu dir konnten! Gerade als Ron Carrow geschockt und mit einem Zauber an den Baum dort hinten gefesselt hatte, griff mich Malfoy mit einer Reihe von Flüchen an, sodass ich stehen bleiben musste und mich mit ihm duelliert habe! Dann ging alles so furchtbar schnell, keiner der Flüche die ich abgefeuert habe hat Wirkung gezeigt, doch dann ist mir dieser Spruch eingefallen, von dem ich gelesen habe, allerdings war ich mir nicht mehr sicher, welche Folgen er hat!".

Entgeistert starrte ich meinen besten Freund an, bevor ich mir die schmerzenden Schläfen massierte, während ich zischte: „Man Harry, ich weiß wirklich nicht wie du es geschafft hast Voldemort zu besiegen! Wo hast du diesen verdammten Spruch überhaupt gelesen, schließlich sind die Folgen fatal, sodass ich bezweifle, dass er weißmagisch ist?!". Tief atmete ich ein und aus, denn ich durfte jetzt keinesfalls die Nerven verlieren, denn die würde ich in der nächsten Zeit noch dringend brauchen. „Ich weiß nicht mehr in welchem Buch ich den Spruch fand, es war noch bevor wir das erste Mal auf der Flucht waren! Ich war im Grimmauldplatz Nr. 12 und habe in Sirus alten Büchern nach etwas brauchbarem gesucht und habe stattdessen einige Bücher voller schwarzmagischer Flüche entdeckt. Das einzige, was ich über diesen Fluch noch wusste war die Zauberformel „iuvenis estis" (lat. für „jung werden"), an die genaue Wirkung konnte ich mich nicht mehr erinnern. Dieser ist mir auch nur noch in Erinnerung geblieben, da ich Ron anhand dieses Beispiels verdeutlichen wollte, dass die Flüche schwarzmagisch sind!"

Er setzte zu einer kurzen Pause an, doch als er mein entgeisterten Gesichtsausdruck bemerkte, welcher von der Tatsache rührte, dass keiner der Beiden diese Bücher je erwähnt hatte, entschied er sich um und fuhr sofort mit seiner Ausführung fort: „ Wir hatten damals vor es dir zu erzählen und dich nach deiner Meinung zu fragen, doch irgendwie sind wir nie dazu gekommen, da wenig später das totale Chaos ausgebrochen ist! Seitdem habe ich keinen Gedanken mehr an die Bücher verschwendet, da sie im Gegensatz zu den momentanen Ereignissen nebensächlich wirkten! Es tut mir leid, diesen Zauber in einem Duell zu verwenden war völlig hirnrissig von mir und ich weiß, was du schon damals von dem Buch des Halbblutprinzen gehalten hast, weshalb ich verstehen kann, wenn du wütend bist!".

Ein winziges Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht, als ich bemerkte wie wichtig ihm meine Meinung nach all den Jahren immer noch war, dieses verschwand allerding schnell, als mir der Gedanke an Hogwarts, noch einmal die Situation verdeutlichte, weshalb ich ihm ernst entgegnete: „Harry glaube mir, unter normalen Umständen fände ich es nicht in Ordnung, einfach irgendeinen Spruch zu verwenden, ohne dessen Wirkungsweise zu kennen, doch die Umstände sind schon lange nicht mehr normal! Leider hat sich alles verändert und nicht nur du hast Dinge getan, welche du unter gewöhnlichen Bedingungen wahrscheinlich niemals getan hättest", sofort schossen mir die Bilder von Alecto Carrow durch den Kopf. Ihr leerer Blick, die wie versteinerten Gesichtszüge, hatten sich so wie auch der Rest ihres Leichnams in meinem Gedanken verankert und ich begann augenblicklich zu zittern, als ich daran dachte, wie mich meine Eltern nun gesehen hätten, wenn sie sich noch an mich erinnert und heraus gefunden hätten, was ihr kleines Mädchen getan hatte.

Dramione - Krieg ohne jegliche GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt