Kapitel 5

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... ich wusste wie schwer es den Beiden, aber auch mir fallen würde, alles hinter sich zu lassen und genau das war der Grund dafür, dass ich ihnen zumindest vorerst nicht das wahre Ausmaß dieses Planes verraten konnte.

Denn ich war mir nicht sicher, nicht mehr. Noch vor einigen Wochen hätte ich niemals an die Möglichkeit gedacht, uns einfach zu verstecken, doch es hatte sich eine entscheidende Sache geändert, denn ich wusste nicht mehr wie es weiter gehen sollte. All die Jahre hatten wir zumindest einen ungefähren Plan gehabt oder ich hatte in irgendwelchen Büchern nachschlagen können, doch nun wussten wir rein gar nichts in Bezug auf den Ausgang des Krieges. Genau deshalb hatte ich Wick als Notlösung ausgesucht, denn dort könnten wir einige Jahre unbemerkt leben, uns eine Arbeit suchen und erst einmal einen Überblick über die Geschehnisse erhalten, anstatt einfach unwissend drauf los zu kämpfen.


Doch keinen dieser Gedanken würde ich zum jetzigen Zeitpunkt laut aussprechen, zu groß war noch immer die Entschlossenheit meiner beiden besten Freunde und doch fragte ich mich, ob wir der Gesellschaft nicht mehr halfen, indem wir uns überlegt in den Kampf stürzten, sodass wir kein Druckmittel für die andere Seite darstellen konnten.

Schnell versuchte ich den Gedanken wieder in mein Unterbewusstsein zu befördern, denn trotz der Erschöpfung, war auch ich noch nicht vollständig dazu bereit, mich vorerst aus den Geschehnissen des Krieges herauszuhalten. Zu groß war noch immer die Entschlossenheit und die Hoffnung auf eine friedliche Welt und doch musste ich mir eingestehen, dass es vielleicht unsere beste Möglichkeit sein könnte.

Gedankenverloren strich ich mir durch das braune Haar, welches schon bald nicht mehr seine gewöhnliche Farbe behalten würde, bevor ich mich erneut meinen beiden besten Freunden zu wand. Diese waren gerade in eine angeregte Diskussion über meinen Plan vertieft, welcher ich zuvor keineswegs hatte folgen können. Doch als Ron das Wort erneut an mich richtete, blendete ich die aufkommenden Bedenken aus und erläuterte den Beiden meine genaue Intension: „Mein Vorschlag wäre, dass sich Harry und ich als Dracos Eltern ausgeben und Ron als mein Bruder, der vorrübergehend bei uns wohnen wird, immerhin verschafft eine Familie die nach einem Haus sucht weniger Aufsehen, als drei Jugendliche mit einem Kind!"

Noch bevor der Rothaarige seinen Mund geöffnet hatte, war ich mir darüber bewusst gewesen, dass ihn nun wahrscheinlich erneut die Eifersucht packen würde und er sich über die Rollenverteilung aufregen würde und genau dies tat er auch: „Wieso genau sollte Harry deinen Freund, Lebensgefährten, Ehemann oder was weiß ich, was du dir zusammengereimt hast spielen und ich nur deinen Bruder? Immerhin bist du MEINE Freundin und nicht seine! Wieso also?"

Endlich hatte er es ausgesprochen. Endlich wusste auch ich, was wir nun waren, denn auch, wenn es mir auf eine bestimmte Art schon klar gewesen war, hatte ich mir nie sicher sein können. Vor allem da es nur ein einziger Kuss gewesen war, welchen ich als Anhaltspunkt gehabt hatte und doch konnte diese Aussage meine Ansicht nicht verändern: „Ich hätte es auch am liebsten auf eine andere Art und Weise geregelt, doch glaubst du nicht es würde Verdacht erregen, wenn du Dracos Vater spielen würdest und das ist nicht auf deine roten Haare bezogen, sondern auf deinen Umgang mit ihm! Wie sollen wir den Leuten dort denn bitte erklären, dass du, als sein „Vater" deinen „Sohn" so ansiehst, als würdest du es bevorzugen, wenn er jeden Moment getötet wird, hast du dir darüber schon einmal Gedanken gemacht?! Denn du würdest nicht nur meinen Ehemann, sondern auch Dracos Vater spielen müssen und ehrlich gesagt habe ich keine Lust unsere Tarnung auffliegen zu lassen, weil du deinen Hass ihm gegenüber nicht unter Kontrolle hast, dafür ist es zu wichtig!"

Sein Ausbruch war vorhersehbar gewesen und doch enttäuschte es mich auf eine gewisse Art und Weise, dass er Harry immer noch als Konkurrenz ansah, obwohl er mich schon einmal beinahe durch diese Anschuldigung verloren hatte, schließlich war er damals einfach verschwunden.

Dramione - Krieg ohne jegliche GefühleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt