Es begann bereits zu dämmern, als Ron die schwere Metalltür hinter sich schloss und die neu gekaufte Wohnung mit einer Tasche voller Lebensmittel betrat. Denn ganzen Vormittag hatten wir damit verbracht unbewohnte Gebäude und deren Makler ausfindig zu machen, welche wir nach einer schnellen Mahlzeit in einem Imbiss in Hotelnähe besichtigt hatten. Nach fünf unterschiedlichen Hausführungen hatten wir uns für eine kleine Wohnung in Nähe der Innenstadt entschieden, welche wir bereits anzahlen und nun monatlich einen Geldbetrag an die Maklerin abtreten mussten, bis alle Schulden beglichen waren.
Das Hauptkriterium, welches für diese Wohnung gesprochen hatte, war die Tatsache, dass sie bereits vollständig möbliert gewesen war und wir somit bereits am gleichen Tag noch einziehen konnten, was wir auch sofort getan hatten. Das Risiko aufzufallen war in einer eigenen Behausung wesentlich geringer als in einem Hotel, sodass wir uns zumindest im Inneren des beschaulichen Apartments nicht verstellen mussten.
Der Flur, welcher in die zwei kleinen Doppelzimmer, das Kinderzimmer, das Bad und den Ess- und Wohnbereich führte, war nicht besonders groß, sodass ich die Ankunft des Weasleys bereits bei Betreten des Eingangsbereiches vernahm. Augenblicklich breitete sich Erleichterung in mir aus, als ich Ron entgegenlief, um mich von seiner Gesundheit zu überzeugen, denn seine Mission war es keineswegs gewesen, nur einige Lebensmittel einzukaufen. Stattdessen hatte er sich freiwillig gemeldet einen Tagespropheten in einem der naheliegenden Orte zu besorgen, was in Anbetracht der Tatsache, dass wir noch immer flüchtig waren ein erhebliches Risiko darstellte.
Ohne zu zögern schloss ich den Schwarzhaarigen, welcher eigentlich schon seit einer dreiviertel Stunde zurück sein sollte, in meine Arme, da meine Sorge bereits ins unermessliche gestiegen war. „Wo warst du so lange, Harry und ich waren kurz davor nach dir zu suchen!", erklärte ich ihm noch immer etwas aufgebracht, worauf hin er mir sanft über die Wange strich und die letzten Stunden zu schildern begann: „Die Aufgabe stellte sich als schwerer heraus als wir anfangs gedacht hatten, da ich fünf Orte weiter apparieren musste, um nicht entdeckt zu werden! In jedem der näheren Orte hingen bereits dieselben Fahndungsmeldungen wie am Bahnhof, außerdem stand in jedem der Zeitschriftenläden, welche sowohl magische als auch Muggelzeitungen verkaufen, irgendetwas von Überwachungskameradingern! Ehrlich gesagt habe ich keinen blassen Schimmer was das ist, aber allein das Wort Überwachung hat ausgereicht, dass ich bemerkt habe, dass ein anderes Geschäft sinnvoller wäre!"
Schmunzelnd zog ich Ron zu mir herunter und hauchte ihm einen schnellen Kuss auf die Lippen bevor ich ihn aufklärte: „Überwachungskameras sind kleine elektrische Geräte die ihre Umgebung filmen, so ähnlich wie magische Fotos, nur das sich mit einer Muggelkamera über Stunden hinweg Aufnahmen speichern lassen, welche man sich später ansehen kann. Es war äußerst klug von dir, dir einen anderen Laden auszusuchen, denn sonst könnten sie uns vielleicht anhand der Überwachungsbilder ausfindig machen!" Nebenbei bemerkte ich wie sich Ron vor Stolz aufrichtete und es sichtlich genoss, dass ich seine Tat als schlau empfand.
Leider musste auch ich zugeben, dass es wirklich ziemlich selten vorkam, dass ich einen seiner Vorschläge als „gut durchdacht" betitelt, denn meist waren seine Ansichten etwas zu sehr von seinen Gefühlen befangen. Gerade in Bezug auf Draco Malfoy stand ihm sein schon seit Jahren existierender Hass zu sehr im Weg, als dass er eine neutrale Lösungsmöglichkeit äußern konnte. Denn ich war mir sicher, dass wenn er die negativen Erlebnisse mit dem Slytherin außen vorlassen würde, er auch ohne zu zögern ein Leben retten würde.
Zögernd nahm ich ihm den Tagesprofeten, sowie die restlichen Einkäufe aus der Hand und brachte sie in das angrenzende Wohnzimmer, in welchem Harry gerade dabei war Draco die Geschichte „Babbitty Rabbitty und der gackernde Baumstumpf" aus dem Märchenbuch von Beedle dem Barden vorzulesen. Als mein bester Freund aufblickte und für einen Moment an einer Stelle verharrte, schlich ein ehrliches Lächeln auf seine Züge als er verkündete: „Man Hermine, was hast du nur aus dem Kind gemacht? Er ist nicht einmal 48 Stunden bei uns und ist trotzdem schon beinahe so vernarrt in Bücher wie du!"
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Dramione - Krieg ohne jegliche Gefühle
Fanfiction„Der wässrige Nebel benetzte ihr Gesicht mit einigen Wassertropfen, während sie durch den dunklen Wald rannten. Der matschige Boden unter ihren schmerzenden Füßen erschwerte ihr das Rennen deutlich, da sie immer wieder drohte Auszurutschen. Doch sie...