Hermines Perspektive:
Mein ganzer Körper zitterte, als ich aus dem Schlaf hochschreckte, welchem ich nach einer halben Ewigkeit endlich verfallen war. Verwirrt blickte ich mich in dem Büroraum um, in welchem ich zusammengekauert auf einem kleinen Sofa saß. Harry und Ron lagen auf einem provisorischen Schlaflager aus Decken daneben und erleichtert stellte ich fest, dass beide auch weiterhin schliefen. Erst als mir jede Einzelheit der nächtlichen Geschehnisse noch einmal bewusstwurde und ich mich mit einem „Homenum revelio" versichert hatte, dass niemand Fremdes anwesend war, beruhigte sich mein Puls wieder.
Noch immer konnte ich nicht recht fassen, dass ich so unglaublich dumm gewesen war und meinen Zauberstab Draco Malfoy gegenüber sinken gelassen hatte. Natürlich war mir bewusst gewesen, dass er sich höchstwahrscheinlich nicht einfach so zum Guten gewandelt hatte, dass ihm die Zeit bei uns wahrscheinlich noch nicht einmal etwas bedeutet hatte, doch ein verdammt lästiger Teil in mir hatte es mehr als alles andere auf der Welt gehofft und wissen müssen. Wissen müssen ob der Mensch vor mir noch zu retten war, auch wenn er selbst nicht mehr daran glaubt, doch die Wahrheit war, ich wusste es nicht. Es war mir unmöglich gewesen festzustellen, ob noch einen Funken von dem jüngeren Malfoy in dem Mann vor mir steckte, oder ob Lucius diesen Teil schon vor so vielen Jahren vernichtet hatte. Doch er hätte mich töten können und seinen Vater mit dieser Tat stolz machen können, doch stattdessen hatte er mir, selbst wenn es lediglich aus Respekt gewesen war, die Chance gegeben weiterzuleben. Dennoch zweifelte ich nicht an seiner Aussage, dass unserer nächsten Begegnung nicht so ein harmloses Ende nehmen würde.
Natürlich konnte man die jetzige Situation nicht mehr ändern und dennoch tat es mir unendlich leid, dass wir nun die Nacht zwischen Bürostühlen und Schreibtischen verbringen mussten. Doch es hätte uns deutlich schlimmer treffen können, glücklicherweise hatte Harry den Schlüssel zu der Firma, in welcher er arbeitete dabei, da er eigentlich morgen arbeiten sollte. Solange wir also bis sieben Uhr aus dem Baumarkt verschwunden waren, waren wir hier auf jeden Fall sicherer als in unserer Mietwohnung, denn sobald Draco ihnen unseren Standort verraten hatte, würde es hier nur so von Todessern wimmeln und genau aus diesem Grund brauchten wir dringend einen Plan.
Mit einem Blick auf meine Armbanduhr stellte ich fest, dass es bereits 5:30 Uhr war und da wir noch nicht ansatzweise wussten, wie es weitergehen sollte, setzte ich mich noch immer mit der Decke um mich gewickelt auf und stieg langsam von dem Sofa. Vorsichtig, um zu verhindern, dass einer meiner besten Freunde aus dem Schlaf hochschreckte und womöglich panisch wurde, tippte ich einen nach dem anderen an, um sie zu wecken. Erst nachdem die Beiden ebenfalls ihre Müdigkeit überwunden und wir uns etwas frisch gemacht hatten, setzten wir uns zusammen, um über unser weiteres Vorgehen zu entscheiden.
Am gestrigen Abend hatte unser Augenmerk hauptsächlich auf einem Schlafplatz für die Nacht, anstatt auf einer langfristigen Lösung gelegen. Nachdem ich den Beiden in Kurzfassung von den Geschehnissen berichtet hatte, waren wir kurze Zeit später hierher appariert, da wir möglichst schnell aus der Wohnung hatten verschwinden müssen. Doch bevor wir näheres besprechen konnten, waren wir der Müdigkeit verfallen, weshalb es nun lebensnotwendig war einen anständigen Plan auszuarbeiten.
Nachdem ich noch einmal die Ereignisse der letzten Nacht zusammengefasst hatte, allerdings ohne die seltsame Unterhaltung zwischen mir und dem ehemaligen Slytherin zu erwähnen, herrschte eine unangenehme Stille im Raum, denn niemand von uns wusste wirklich was nun zutun war. „Gehen wir es doch nochmal durch, also Hogwarts und der Grimmauldplatz fallen als Verstecke schonmal weg! Die Heulende Hütte ist zu nah an Hogwarts und auch bei Aberforth sind wir nicht sicher, doch wir können auch nicht hierbleiben und uns eine neue Wohnung suchen, denn sobald Malfoy seinem Vater von unserem Versteck erzählt hat wird es hier nur so von Todessern wimmeln!", fasste Harry noch einmal unsere missliche Lage zusammen.
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Dramione - Krieg ohne jegliche Gefühle
Fanfiction„Der wässrige Nebel benetzte ihr Gesicht mit einigen Wassertropfen, während sie durch den dunklen Wald rannten. Der matschige Boden unter ihren schmerzenden Füßen erschwerte ihr das Rennen deutlich, da sie immer wieder drohte Auszurutschen. Doch sie...