Emily
Oh. Mein. Gott. Geschockt umklammerte ich den Besenstil und starrte auf das Chaos vor mir.
„Was ist das?!"
„Standart. Und jetzt komm, sonst kriegen die zwei Babies wieder einen Anfall." seufzte Flo und schob mich in das Zimmer, das vor lauter Chaos fast gar nicht mehr als Zimmer zu erkennen war. Überall, wirklich überall lagen Klamotten, es müffelte, Essen stand auf jedem freien Platz und das Bett war so dermaßen zerwühlt, dass ich gar nicht wissen wollte was da gestern Nacht abgegangen war.
„Das schaffen wir nie in einer Stunde!", rief ich verzweifelt und stolperte über irgendeinen undefinierbaren Haufen, „Da müsste man ein ganzes Team drauf ansetzen."
„Komm schon Emily, sonst werden wir nie fertig und ich hab keine Lust den zwei Schreckschrauben zu begegnen." drängte Flo und fing an sämtliche Klamotten auf das Bett zu werfen.
45 Minuten später saßen wir auf dem Bett und sahen uns erschöpft um. Sämtliche Klamotten stapelten sich jetzt in den Schränken, obwohl diese fast überquillten. Das Essen war entsorgt, die Betten gemacht und das Bad geputzt.
„Na endlich" seufzte ich und schloss das Fenster wieder.
„Ja. Sei froh, dass du das nicht jeden Tag machen musst, das ist echt Horror." beschwerte sich Flo, suchte unser Zeug zusammen und ging zur Tür. „Kommst du?". Gerade wollte ich die Tür öffnen, als sie von selbst aufging und die zwei überschminktesten Mädchen der Welt hereinkamen.
„Oh Gott Schätzchen du müsstest unbedingt mal ins Solarium, diese Arbeitsuniform macht dich schrecklich blass." plapperte die eine mit schmerzlich hoher Stimme los. Ich war so perplex, dass ich sie sogar in meinen Haaren rumwühlen lies.
„Ahh Florilein. Hast du uns vermisst?!" kreischte die Zweite plötzlich und schmiss sich förmlich an ihn. Sofort war die Zweite neben ihrer Schwester. Flo konnte mir nur einen verzweifelten Blick zuwerfen, doch ich war immer noch zu perplex um zu reagieren. Das waren also die berüchtigten zwei Millionärstöchter. Schlimmer als aus jeder Erzählung.
Nach einer Viertelstunde stolperten wir beide aus Zimmer 211.
„Wir sehen uns Morgen" trällerten beide noch und wusch, schon war die Tür zu.
„Ich geh da nicht mehr rein! Niemals" keuchte ich geschockt und zupfte meine Zimmermädchenschürze wieder zurecht.
„Angelina und Vanessa Lehmann, ich bin so froh, wenn die weg sind". Genervt schob Flo den Wagen vor sich hin, dass seine Haare immer noch aussahen, als hätte ein Vogel darin genistet, fiel ihm in seiner Wut gar nicht auf.
Caro
Gelassen wie nie wartete ich einfach darauf, dass Herr Bucher mir endlich mein Bild herausgab und ich meine Note erfahren konnte. Die Tatsache, dass es eine Sechs war, war mir gerade eben reichlich egal. Heute war der Tag der Tage. Der Tag, an dem Ems -meine beste Freundin- endlich Leo kennenlernen würde. Ob sie sich wohl gut verstanden? Hoffentlich.
"Caro...Caro...", stupste mich Larissa an.
"Was?" Ich beugte mich leicht zu meiner Sitznachbarin.
"Dein Bild. Vorn an der Tafel!" Sie deutete leicht auf die Tafel, an der wirklich mein Bild hing. Das konnte doch nicht wahr sein. Jetzt sah jeder das Bild von Carolin Leitner auf dem sie Leitner und Bittencourt gezeichnet hatte. Oh, Erdboden tu dich auf.
"Oh Gott..." Herr Bucher wandte sich von der Tafel ab, kam schnurstraks auf mich zu und knallte mir die Kreide auf den Tisch.
"Sie zeichnen jetzt aus dem Kopf ein Portrait. Aber zackig!" wetterte er, weil ich in dieser Stunde des Öfteren negativ aufgefallen war und aufpassen musste, nicht doch noch für diese Stunde suspendiert zu werden.
DU LIEST GERADE
Memory
Fiksi PenggemarVor der Vergangenheit kann man nicht wegrennen. Irgendwann holt sie dich ein und verändert Gegenwart und Zukunft... Das Leben ist ein Spiel auf Zeit, ob man will oder nicht. Es gibt Höhen und Tiefen und trotzdem kann man nicht verhindern, dass die H...