Streiche und Seeungeheuer

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Schweißgebadet wachte ich auf. Lichtstrahlen leuchteten durch das Fenster der Poseidon Hütte. "Alles ok?", fragte Percy mich besorgt. Er saß auf der Kante seines Bettes. "Ähm ich weiß nicht.", sagte ich verwirrt und spürte immer noch wie ich fiel, "Ich hatte so einen komischen Traum." Percy erwiderte: "Die haben wir alle." "Nein, nein nicht so ein Visionentraum. Sonst passiert so ziemlich alles was ich geträumt hatte in dem Moment oder es ist schon passiert, aber dieser war... anders." Percy hob eine Augenbraue: "Anders in wie fern?" Ich setzte mich auf meine Bettkante, so wie Percy. "Naja ich war an so einem dunklen Ort und da war so ein Piepen. Dem bin ich gefolgt und war schließlich bei einem Abgrund." Percy hörte mir aufmerksam zu. Ich fuhr fort: "Da... da waren Annabeth, Jenny, Thalia, Liam, Zoe und du und ihr hingt am Abgrund. Ich konnte euch nicht hochhelfen, ihr hingt zu tief. Dann ist Liam abgestürzt und danach ich. Und dann war da noch so eine gruselige Lache. sie klang als würde jemand ein Messer über..." "Einen Felsen schrappen.", Percy beendete meinen Satz. Ich runzelte die Stirn: "Woher weißt du das?" Statt meine Frage direkt zu beantworten sagte er: "Kyla das war Kronos. Dieser Abgrund, den du gesehen hast, das war der Tartarus. Aber warum du uns da gesehen hast, weiß ich nicht. Vielleicht hat Kronos beziehungsweise Luke im Auftrag von Kronos Morpheus oder irgendeinen anderen kleinen Traumgott beauftragt dir solche Träume zu schicken, aber dann bleibt die Frage, warum du? Und was sollte der Traum bedeuten?" Ich zuckte mit den Schultern. Ich wusste es nicht. Vorher dachte ich nicht einmal, dass Kronos wusste, dass ich existiere. Aber wenn er mir Albträume schickte, stellte ich vielleicht eine Bedrohung für ihn dar. Manche würden jetzt sagen: 'Wow cool, ich gehöre jetzt zu denen, die der Titanen Herrscher töten möchte und bin deshalb stark und mächtig!', aber ich fand es nicht ganz so toll. Zu Kronos Bedrohungen zu gehören war kein Witz. Ich wollte nicht seine Feindin werden und wenn ich nicht einmal gegen Luke ankam, würde mich Kronos wie eine Fliege zerquetschen können. Nein, nein ich wollte ganz bestimmt keine Bedrohung für Kronos sein. Zudem fragte ich mich, in wie fern ich eine Bedrohung war. Was hatte ich getan, dass Kronos und oder Luke mich jetzt als gefährlich ansahen? Ich wollte ehrlich gesagt nicht weiter darüber grübeln und entschied mich nach Anziehen und Frühstücken erstmal mit den anderen zu unterhalten und zu planen, wie es jetzt weiterging. Bei den Frühstückstischen, wo sich die anderen auch gerade aufhielten angekommen, erzählte Jenny gerade hektisch von einem ihrer Träume. "... daraus können wir schließen, dass Luke sich ungefähr bei Newark aufhält." "Okay!", rief Percy und jetzt bemerkten die anderen erst, dass wir gekommen waren. "Dann lass uns nach Newark!" "Moment!", stoppte uns Chiron, der gerade zu uns gegangen (getrabt?) war, "Ich möchte das Kyla hierbleibt." Ich schaute zu ihm hoch: "Warum?" "Es geistert ein bisher Unbekanntes Ungeheuer, vielleicht ein Monster im Campsee herum. Ich möchte das sich ein Poseidon Sprössling das anschaut und es wenn notwendig beseitig!" Ich zeigte mit dem Daumen auf Percy: "Und warum macht das nicht Percy?" Chirons Schwanz schlug hin und her, was bedeutete dass er nervös war. "Ich dachte, dass es taktisch Klüger wäre wenn... naja ihr wisst schon." Wow. Einfach Wow. Ich muss sagen, wenn dein eigener Lehrer sagt, dass du weniger zu gebrauchen bist als jemand anderes, tut das schon weh. Das hieß nicht, dass Chiron nicht recht hatte, es tat dennoch weh. Doch bevor mich jemand verteidigen konnte oder Chiron Antworten konnte sagte ich schnell: "Achso, Na klar. Ich werd dann hier im Camp bleiben. Alles gut!" Langsam bildeten sich ungewollt Tränen in meinen Augen. Ich konnte sehen, dass Chiron sich schlecht fühlte. Das wollte ich nun wirklich nicht. So stand ich auf, verabschiedete mich von den anderen und ging in Richtung See. Ich drehte mich nicht um, aber ich konnte die mitleidigen Blicke im Nacken spüren. Am wenigsten freute ich mich gerade auf Percys Kommentare, die ganz bestimmt später noch fällig waren. Beim See angekommen sah ich eine völlig aufgelöste Silena Beauregard und die beiden Stoll Brüder. Sie starrte alle in das leicht grünlich Wasser des Sees. Als Silena mich entdeckte rannte sie mir entgegen und rief: "Kyla, Charlie wurde vom Seeungeheuer gefressen!" Jetzt prusteten die beiden Stoll Brüder los. Silena drehte sich um und fauchte: "Das ist nicht witzig!" "Woah!", ich hob meine Hände, "Was ist hier eigentlich los?" Silena fing an zu weinen. Einer der Stoll Brüder kriegte sich wieder ein und antwortete mir: "Wir haben an Beckendorfs Bein ein Seil befestigt und ihn mithilfe einer Maschine ins Wasser ziehen lassen." Silena wurde rot und sauer: "IHR WARD DAS?!" Bevor sie auf die beiden losgehen konnte, sahen wir auf einmal Beckendorfs Kopf, der mitten im See auftauchte und rief: "Connor, Travis, ich werd euch umbringen. Wartet nur, wenn ich am Ufer bin, dann..." Auf einmal wurde er ruckartig unter Wasser gezogen. "Charlie! Das Seeungeheuer!!!", kreischte Silena. Die Stoll Brüder lachten nicht mehr und auch sie waren geschockt. Das konnte kein Streich von ihnen sein. So würden sie nicht aussehen und außerdem spielten sie nicht derselben Person sofort hintereinander einen Streich. Ohne weiterhin zu Zögern rannte ich zum Wasser und sprang mit einem Kopfsprung hinein. Als meine Haut das Wasser berührte fühlte ich mich sofort erfrischt, auch bei diesem Dreckswasser. Ich tauchte zur Mitte des Sees. Dort entdeckte ich Beckendorf. Er hielt seine Luft an und schwamm ungefähr fünf Meter unter der Wasseroberfläche. Ich konnte an seinem Gesicht sehen, dass ihm seine Luft bald ausging. Ich verstand nicht, warum er nicht einfach auftauchte. Ich schwamm ihm entgegen. Er aber schüttelte seine großen Hände um mir zu verstehen zu geben, dass ich nicht näher kommen sollte. Ich hörte nicht auf ihn, denn er würde bald ertrinken. Jetzt sah ich, warum er nicht auftauchen konnte. Sein Fuß war in Seetang verheddert. Ich zog Sturmflut und Schnitt den Seetang mit einem Hieb durch. Es war mir, als hätte ich ein Tier schreien hören. Aber bevor ich darüber nachgrübelte, ließ ich Beckendorf nach oben schießen. Ich blieb weiterhin Unterwasser, ich wollte mir den Seetang näher anschauen. Ich bemerkte das bläuliche Zeug, dass aus der Schnittstelle floss. Jetzt ging mir auf, das war kein Seetang, das war ein Tentakel! Genau in diesem Moment wurde ich auf den Grund des Sees gezogen. Auch das war ein Tentakel. Ich versuchte ihn wegzutreten, aber der Tentakel hatte einen sehr starken Griff. Jetzt fiel mir ein, das ich noch ein Schwert in der Hand hatte. Doch bevor ich den Tentakel durchtrennen konnte, schlug mir ein anderer Tentakel das Schwert aus der Hand. Ich sah Sturmflut weggleiten. Eigentlich würde das Schwert in Form eines Türkisen Kugelschreibers bald wieder in meiner Tasche auftauchen, aber ich konnte mir nicht sicher sein, was die Tentakel bis dahin mit mir gemacht hatten. Jetzt erst sah ich den Kopf des Riesen Tintenfisches. Drei andere Tentakeln umklammerten jetzt meine Arme und mein anderes Bein. 'Lass mich los!', schrie ich dem Vieh mit Unterwassersprache zu. Keine Antwort. 'Na los!', Rief ich nocheinmal. Doch statt einer Antwort kamen aus den Fenstergroßen Augen des Tintenfisches zwei Zitteraale. Aufgeladen mit schön viel Strom. Sie kamen auf mich zu geschwommen. Ich wusste nicht, warum mich diese Tiere nicht verstehen konnten, aber jetzt wurde mir klar, das ich hier weg musste. Ich rüttelte an den Tentakeln, aber sie bewegten sich nicht. Der erste Zitteraal biss mir ins Bein und gab mir einen schönen Stromschlag. Der zweite biss mir in den Bauch. Doch er ließ mich wieder los und schwamm zu meinem Kopf. Als der Körper des Aals meinen Kopf streifte und der Strom durch meinen Kopf zischte, knipste mir das das Licht aus. Ich verlor mein Bewusstsein.

Kyla Jury ~ die Artefakte der Götter (Percy Jackson FanFic)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt