Irre mit Dir ↑↓ Jikook|Kookmin

27

Jungkook

Seine Beine trugen ihn wie automatisch zu dem alten Gebäude. Die vielen Nachrichten von Jay ließen auf nichts gutes schließen. Er war verärgert, mehr als das und Jungkook konnte sich nur teilweise denken warum.

Als seine Hand die rostige Klinke der Tür umschloss, atmete er einmal aus, drückte diese anschließend hinunter und ging in den Raum hinein. Wie immer roch es nach Alkohol und Gras. Selbst in dem Vorraum waren genug Menschen die betrunken waren.

Die Füße des Braunhaarigen trugen ihn zu der Tür mit der Aufschrift 'Privat', bevor er die anschließenden Treppen hinunter ging und sich vor einer weiteren Tür befand. Er wusste das Jay bestimmt nicht allein war und dieser Abend nicht gut ausgehen konnte.

Schon vom Inneren hörte man grölen, als er die viel zu schwere Tür auf drückte und direkt in die dunklen Augen der Bodyguards sah. Jungkook versuchte sich nichts anmerken zu lassen, als er nun endgültig den Raum betrat und die Tür hinter sich schloss.

Jay saß wie immer an seinem massiven Holztisch, mit unzähligen Flaschen und Päckchen darauf. Neben ihm standen seine Bodyguards, genau diese, die in seine Wohnung eingebrochen waren. Er wusste es damals schon, als Jimin ihm erzählt hatte, wie die Männer aussahen und seitdem kochte in ihm das Blut.

Gerade als er auf die Männer zu gehen wollte, erhob Jay seine Stimme.
"Jungkook mein Junge, komm setz dich zu mir." Fast schon zu freundlich sagte er diese paar Worte, bevor der Braunhaarige sich zögernd auf den Stuhl vor dem Schreibtisch setzte.

Sogleich gab ihm der tätowierte Mann ein Glas und füllte es mit einer der unzähligen Spirituosen, die auf dem Tisch verteilt waren. Das meiste hatte keine Marke auf den Flaschen, worauf zu schließen war, dass er den Alkohol selbst gebrannt hatte.

"Wir müssen doch auf deinen Erfolg anstoßen, dass du es endlich geschafft hast, diese lächerlichen Sozialstunden los zu werden." Spottete Jay, als er ihm das Glas in die Hand drückte.

Eigentlich wollte er nichts trinken und anderes zu sich nehmen, doch so wie seine Bodyguards schauten, hatte Jungkook keine andere Wahl.

Er wollte es natürlich bei einem Glas belassen, doch ganz plötzlich wurden aus einem zwei, dann drei und irgendwann hörte der Braunhaarige auf zu zählen.

●○

Jimin

Die Nachrichten von Jungkook schwebten ihm im Hinterkopf herum, während er auf dem Weg in die Garage war, um sich das Auto seines Vaters zu schnappen.

Erst wusste er nichts mit dem ganzen Wirrwar an Buchstaben anzufangen, die beinahe willkürlich zusammen gesetzt worden waren. Doch nach kurzem Überlegen wusste er, wo er den Braunhaarigen finden würde.

Ihm war mulmig zu Mute, nicht nur wegen dem Gebäude in dem der Größere sich befand, sondern auch wegen der hoffentlichen Rettungsaktion.

Zwar hatte sich der Dunkelhaarige einen Plan zurecht gelegt, aber ob dieser auch funktionieren würde, das war ihm unklar.

Erst wollte er einfach hinein stürmen, doch diesen Gedanken hatte der Dunkelhaarige sofort wieder verworfen. Niemals könnte jemand wie er, einfach dort hinein spazieren, ohne großartig aufzufallen.

Normalerweise hätte er dazu noch Taehyung und Yoongi angerufen oder ihnen geschrieben, dass sie ihm helfen, doch er hatte weder deren Nummer, noch Zeit, um zu dem Appartement zu fahren.

Den Wagen stellte der Dunkelhaarige auf dem Gehweg ab, genau vor der Gasse, die zu dem Gebäude führte. Unwohl schloss er diesen ab und ging die paar Meter in die Dunkelheit.

Von außen hörte man die unzähligen Stimmen, die sich im Inneren verbergen mussten und wahrscheinlich waren diese alle betrunken, was es für Jimin ein wenig einfacher machen sollte.

Kurz suchte er das Gebäude von außen ab, um durch einen Hintereingang hinein zu gelangen und tatsächlich fand er diesen sogar recht schnell.

Die Tür war nicht abgeschlossen und so drückte der Kleinere diese leise auf und lugte hinein. Er fand sich in einem Art Lager wieder, welches voller Regale war, die bis oben hin mit Flaschen gefüllt waren.

Mit leisen Schritten ging er durch die vielen Regale durch, bis er an einer weiteren Tür ankam, durch die er sogar hindurch sehen konnte, weil diese ein kleines Fenster beinhaltete. Sein Kopf lugte hinüber, nur um in den Vorraum sehen zu können.

Den Braunhaarigen konnte er allerdings nirgends ausfindig machen und so sah er sich weiter um.

Zu seiner nun Linken, befand sich eine weitere massivere Tür, die sogar offen stand. Einen Blick wagte er, bevor er unzählige Treppen sah und diese hinunter ging.

Unten angekommen stand der Dunkelhaarige in einem dunklen Raum. Es überkam ihn die Panik, das merkte er ganz genau und er versuchte diese los zu werden, aber vergebens.

Schnell atmete der Kleine ein und aus, bis er Stimmen hörte, die langsam die Treppe hinunter kamen. Wie gestochen sprang Jimin hinter eine Ecke, versuchte sich so gut es ging dort hinter zu quetschen, damit die Männer ihn nicht fanden.

Die Stimmen kamen näher, bis Jimin aus dem Augenwinkel, die Männer sah, die ihn damals bedroht hatten. Sie klopften an der Tür, die sogleich aufgemacht wurde und die Männer mit lautem Grölen und jeweils zwei Flaschen in den Raum gingen.

Bevor die Tür sich schließen konnte, nahm der Dunkelhaarige seinen Mut zusammen und schlüpfte mit durch die offene Tür. Er hatte Glück, denn direkt vor ihm befanden sich Regale und Schränke, hinter denen er sich verstecken konnte.

Nachdem er sicher war, das niemand ihn gesehen hatte, wagte er einen Blick in den Raum und traute seinen Augen nicht. Dort lag Jungkook mit dem Kopf auf dem Tisch und unzähligen leeren Flaschen davor.

Wenn der Braunhaarige den ganzen Alkohol alleine getrunken hatte, hoffte Jimin, das dieser überhaupt noch ansprechbar war.