„Harry! Da bist du! Kannst du uns einen Gefallen tun?“
Harry Potter stöhnte auf und lehnte sich vor, gegen seine Bürotür, durch die er sich gerade hatte rein schleichen wollen. Seine Hand lag noch auf der Türklinke und seine Stirn drückte sich gegen die goldene Schrift, die dort angebracht war: Harry Potter – Beauftragter für Muggelangelegenheiten.
„Jetzt?“, fragte er seufzend und wandte seinen Kopf, um Auror Roberts den Korridor entlang hasten zu sehen. Er hielt eine Rolle Pergament in der Hand und sah gehetzt aus. Nun, gehetzter als sonst, was schon was hieß.
„Ja, jetzt“, antwortete Roberts, als er Harry erreichte, der immer noch keine Anstalten machte sich wieder aufzurichten. „Wir brauchen dich, um Jemanden in der Nähe des Nordparks aufzugabeln – Bereich einundzwanzig.“
„Das ist nicht mein Job, das ist Ellis’ Job“, antwortete Harry und sah Roberts mit einem unschuldigen Gesichtsausdruck an. „Ich sammle Niemanden ein. Mein Job ist es nur mich um die Muggel zu kümmern und du weißt, dass Kingsley es nicht mag, wenn ich den Job von anderen Leuten erledige oder außerhalb meines Bereichs arbeite.“
„Hör auf so ein Arsch zu sein, Potter“, schnauzte Roberts und Harry grinste, bevor er sich von der Tür abstieß und ihn ansah. „Da ist ein Zauberer, der ein bisschen Ärger vor einem Muggelpub macht – Vollgesoffen wie es scheint – und wir müssen ihn einsammeln, bevor er noch mehr Schaden anrichtet und alles ausplaudert. Er ist schon nah an der Grenze, aber die beiden Typen, die ihn gefunden haben, sind nicht autorisiert ihn herzubringen-“
„Und ich auch nicht“, grummelte Harry. „Sieh mal, ich hab um fünf Feierabend und ich hab die Kinder heute Abend-“, versuchte Harry und ließ die Hand immer noch hoffnungsvoll auf dem Türknauf liegen. Er war gerade von einem Oblivate-Auftrag für einen Muggel, der zwei streitenden Zauberern über den Weg gelaufen war, die schon ihre Zauberstäbe gezogen hatten und sich androhten sich zu verhexen, wieder rein gekommen. Er liebte seinen Job, das tat er wirklich, aber er war total fertig und wollte einfach nur nach Hause.
„Ich weiß“, unterbrach Roberts ihn mit schlecht verborgener Ungeduld. Er rieb sich über seinen Bart, als der Blick auf seinem Gesicht noch etwas grimmiger wurde. „Aber die Jungs, die ihn gefunden haben, sind nur aus der Abteilung Missbrauch von Muggelartefakten und wir haben einen Durchbruch in dem Hightops-Fall und da nehme ich Ellis mit, falls irgendjemand einen Oblivate braucht oder abgeführt werden muss-“
„Kann ich da nicht einfach mit?“, unterbrach Harry und war plötzlich ganz Ohr. „Ellis kann ja dann zu dem Trunkenbold-“
„Halt den Ball flach, Potter“, schnaubte Roberts. „Das ist um einiges oberhalb deiner Gehaltsklasse. Und jetzt schaff deinen Oblivatorarsch in den Bereich einundzwanzig und schnapp dir wen auch immer du da findest, der eine Szene veranstaltet. Die haben ihn mit einem Jagdzauber versehen, also ist alles, was du tun musst-“
„Ja, ja, ich weiß. Ich finde ihn. Einfach einsammeln, ja?“, fragte Harry resigniert und warf einen letzten Blick auf seine Bürotür, bevor er den Türknauf losließ.
„Ja. Schnapp ihn dir, bring ihn hier her, steck ihn in eine Zelle, ein Erinnerungszauber für alle, die da waren, wenn er zu viel gesagt hat, oder erzähl denen einfach, er wäre durchgeknallt“, meinte Roberts und sah erleichtert aus, während er eine Hand durch sein kurzes, graues Haar gleiten ließ und über sein langsam faltiger werdendes Gesicht strich. „Ich schulde dir was, Potter.“
„Du schuldest mir mehr als einmal was“, grummelte Harry und lief neben Roberts her, als sie ihren Weg zu den Floh-Kaminstellen durch das Atrium zurücklegten.
„Hackordnung“, antwortete Roberts und warf einen Blick auf das Pergament in seinen Händen. „Du bist seit vier Jahren hier, ich seit zwanzig. Komm damit klar.“
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Number Seven
FanfictionHP/DM Harry hat bereits kleine Kinder, eine Ex-Frau, nervige Kollegen und einen internationalen Verbrechering, mit denen er sich rumschlagen muss. Also wird er ihn natürlich vollkommen ignorieren, als Draco Malfoy nach acht Jahren Exil in Frankreich...