Kapitel-25

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Das warme Gefühl von Lippen an seiner Wange riss Harry aus dem Schlaf. Es war angenehm warm und gemütlich in seinem Bett. Er bewegte sich verschlafen und drehte das Gesicht den Lippen entgegen und wurde damit belohnt, dass sie sich auf seine legten. Er spürte warme Haut an seiner und drängte sich dem Körper entgegen, versuchte ihre Beine miteinander zu verknoten. Die Lippen lächelten gegen seine, bevor sie sich zurück zogen und verschwanden.

Er hielt die Augen geschlossen, als er spürte, wie die Matratze sich bewegte und dann nachgab. Er war noch nicht wirklich wach genug, um zu verarbeiten, was los war. Erst, als er sich umdrehte und nach Draco greifen wollte, aber nichts erwischte, zwang er sich, die Augen zu öffnen.

Er griff nach seiner Brille und bekam sie irgendwie auf seine Nase, zum Glück ohne sich ein Auge auszustechen oder sie auf den Boden zu werfen. Blinzelnd sah er sich um. Das Zimmer war leer und die Tür weit offen, was bedeutete, dass Draco wahrscheinlich aufgestanden war. Wahrscheinlich im Badezimmer, dachte Harry, als er sich zurück fallen ließ und sich unter der Brille hinweg, über die Augen rieb.

Er war sich ziemlich bewusst, dass er komplett nackt war, und Harry lächelte vor sich hin, als er tief durchatmete und sich an die Nacht vorher erinnerte. Gott, das Gefühl von Draco unter ihm und das Kribbeln, als er Dracos Hände auf seinem Körper gespürt hatte… Harry bewegte sich träge unter der Decke und spürte die Baumwolle auf seiner nackten Haut. Er hatte keine Ahnung, wieso Draco sein Verhalten so plötzlich geändert hatte, aber er würde sich deswegen sicher nicht beschweren. Vielleicht, weil sie sicher die Situation mit der Wohnung hinter sich gebracht hatten, vielleicht weil Harry gestern auf ihn aufgepasst hatte. Er konnte von Harrys Seite aus auch von einem dummen Nargel gebissen worden sein, aber am Ende zählte einfach nur, dass sich ihre Beziehung in eine positive Richtung bewegte. Alles Andere war ihm egal.

Er versuchte geduldig auf Draco zu warten, damit er ihm im Bett noch etwas Gesellschaft leistete, aber als er nach zehn Minuten immer noch alleine war, entschied er sich aufzustehen. Er griff sich eine Jogginghose und ein T-Shirt, zog sich an und konnte immer noch an nichts anderes denken, als die Nacht zuvor. Die Erinnerung erfüllte ihn mit einer Wärme, die ihn einfach zum grinsen brachte, wie einen Siebzehnjährigen, der das erste Mal Sex hatte. Er war definitiv nicht so aufgekratzt gewesen, wenn er nach einer Nacht mit irgendeinem anderen Mann aufgewacht war. Da waren zum Großteil rationale Gedanken gewesen, wie er wohl nach Hause kam, ohne gesehen zu werden, oder wo er eine heiße Dusche herbekam. Es war nicht so, dass es ihm nicht gefallen hatte. Es war nur unendlich besser zu wissen, dass Draco immer noch hier war und keine Erinnerung bleiben würde.

Er fragte sich, ob der Morgen danach mit Draco mehr oder weniger seltsam werden würde, wie Morgen danach’s mit seinen One Night Stands. Harry verließ das Schlafzimmer, um nach Draco zu suchen und musste sich beherrschen, nicht zu hüpfen oder zu pfeifen. Er steckte kurz den Kopf in das Wohnzimmer, um den Jungs Morgen zu sagen, die alle noch ihre Pyjamas an hatten und ausgelassen spielten. Sie sprangen von Sofa zu Sofa und hielten alle verschiedene Spielzeuge in den Händen.

Er blieb nicht um kurz mitzuspielen, auch wenn James ihn bat, sich einen Transformer zu nehmen, weil er den Drachen Al und Scorpius sonst unterlegen war. Er versprach später wieder zu kommen und ging dann die Treppe hinab, wo er das Radio aus der Küche hörte.

Er sah Draco sofort vom Türrahmen aus. Er stand an der anderen Seite der Küche, neben dem Kessel und lehnte mit den Ellbogen auf der Arbeitsfläche neben einer Kanne Tee. Seine Wirbelsäule bog sich leicht unter dem dünnen T-Shirt, das er trug, durch. Er starrte nachdenklich aus dem Fenster und die Sonne ließ seine blonden Haare leuchten.

Harry sah sich um und stellte fest, dass James sich wohl wieder als Frühstücksmacher aufgespielt hatte. Auf dem Tisch lag der Beweis. Drei leere Schüsseln, verschiedene Löffel und ein paar übrig gebliebene Eulencrispies. Ein Karton Orangensaft stand noch draußen, direkt in einem Sonnenstrahl und Harry hoffte, dass er da noch nicht zu lange stand. Mit einem liebevollen Kopfschütteln trat er in die Küche und griff sich den Saft, um ihn zurück in den Kühlschrank zu stellen.

Number SevenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt