Kapitel-27

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Draco lag stumm mit einer Hand auf Harrys Brust da und fühlte das sanfte auf und ab des Atems, da er immer noch schlief. Draco war jetzt schon eine Weile lang wach, aber machte keine Anstalten, Harry zu wecken. Er war einfach glücklich gerade hier zu liegen und nachzudenken.

Ich verdiene das nicht, dachte er in die Stille seines Kopfes hinein, aber machte keine Anstalten Abstand zwischen sie zu bringen. Er verdiente es wahrscheinlich wirklich nicht, wenn man bedachte, was er alles in seinem Leben so angestellt hatte. Aber dann wiederrum gab er sich solche Mühe mit Scorpius, versuchte so sehr das Beste aus den Situationen zu machen, in die er geriet. Vielleicht hatte er seine Schulden beglichen und das hier war seine Chance neu anzufangen und was mit seinem Leben anzufangen.

Es machte aber auch keinen Unterschied. Er hatte Harry und würde ihn nicht wegen irgendwelcher moralischen Bedenken wieder so einfach aufgeben. Er würde dem Einwand lauschen und dann aber auf den Teil in ihm hören, der klar stellte, dass es langsam mal an der Zeit war, dass ihm irgendwas gutes wiederfuhr.

Er atmete tief aus und ließ die Finger über Harrys Brustbeinknochen wandern. Er erzitterte leicht bei dem Gedanken an die Nacht zuvor. In Harry zu sein, immer wieder in ihn zu stoßen, das Gefühl von Harrys Hand an seinem Oberschenkel, wie er ihn anspornte, nach mehr forderte.

Selbst nur daran zu denken ließ einen wohligen, prickelnden Schauer über seinen Rücken und durch seine Adern wandern. Er biss sich auf die Lippe und sah Harrys schlafendes Gesicht an. Nach dem Jahr, das hinter ihm lag, hatte er nicht geglaubt, dass er sich wieder so fühlen könnte. Dass er wollte, dass ihn Jemand berührte und er wieder Lust statt Scham spürte, wenn er nackt mit Jemandem zusammen war.

Er konnte immer noch nicht wirklich glauben, dass Harry das zugelassen hatte. Seit über einem Jahr hatte keiner mehr von ihm erwartet, die Führung zu übernehmen.  Er und derjenige, mit dem auch immer er zusammen gewesen war, hatten immer einfach angenommen, dass er der Bottom war. Aber Harry… Er bezweifelte, dass der Idiot auch nur eine Ahnung hatte, was das für eine Geste gewesen war und was sie für Draco bedeutete. Auch wenn Draco schon vermutete, dass das Angebot von Harry nicht ganz uneigennützig gewesen war, wenn man bedachte, wie schnell er zugestimmt und wie er es scheinbar genossen hatte…

Er war ihm manchmal echt ein Rätsel, dachte Draco dann. Immer wieder überraschte er Draco, indem er genau das Gegenteil von dem tat, was er erwartete. Aber dann lag es wiederrum sicher auch an Draco, weil er so lange ein bestimmtes Bild von Harry in seinem Kopf gehabt hatte. Er hatte sich Harry im Bett immer sanft vorgestellt, wie er die Führung übernahm und Draco behandelte, als wäre er zerbrechlich. Was er bekommen hatte, was komplett anders. Verzweifelt und ein bisschen rau, ohne Zurückhaltung. Es hatte sich letzte Nacht nicht so angefühlt, als hätten sie Draco zuliebe Sex gehabt. Es hatte sich angefühlt, wie für sie beide. Sie hatten sich beide genommen, was sie gebraucht hatten. Es war eine angenehme Überraschung, beinah überwältigend, gewesen, sich auf einmal über Harry Potter wiederzufinden. Als wäre ihn in die Matratze zu vögeln etwas, was er schon jahrelang machte.

Er konnte sich nicht davon abhalten und gab dem egoistischen Impuls nach, sein Gesicht gegen Harrys Schulter zu rücken. Seine Lippen geisterten über Harrys Haut und der Geschmack rief noch mehr Erinnerungen an die letzte Nacht wach. Er drückte sich näher und ließ die Lippen über Harrys Hals gleiten.

„Dir auch einen guten Morgen“, ertönte ein schläfriges Murmeln neben ihm und er lächelte. Harry bewegte sich und legte einen Arm um Dracos Schultern. Draco erzitterte leicht und fragte sich wieder, ob Harry wirklich wusste, was er da gestern getan hatte und was für einen riesigen Unterschied es machte.

„Du denkst diesmal hoffentlich wirklich an letzte Nacht“, murmelte Harry wieder und Draco lachte.

„Tu ich.“

Number SevenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt