„Er erinnert sich! James! Scorp! Kommt schnell!“
In einem Moment döste Harry zufrieden vor sich hin, lag auf dem Rücken mit Draco ausgestreckt an seiner Seite, war noch halb am schlafen und dachte an nichts, außer daran, wie schön es war, Draco wieder so im Arm zu haben. Im nächsten Moment wurde er von einem Schrei wachgerüttelt, der wahrscheinlich nicht nur laut genug war, um Draco und ihn zu wecken, sondern auch die gesamte Nachbarschaft. Desorientiert und verwirrt brauchte er einen Moment um zu realisieren, wer da geschrien hatte und warum, aber als sein schläfriges Hirn nachkam, fluchte er hörbar. Er griff nach der Decke und zog sie hoch bis unter sein Kinn. Wenn er nicht zu beschäftigt war, peinlich berührt zu sein, hätte er bei Dracos Reaktion gelacht. Er runzelte die Stirn, gähnte und richtete sich auf einen Ellbogen auf. Er wirkte einen Moment lang schläfrig, ehe er die Situation erfasste und mit einem panischen griff ebenfalls nach der Deckenecke griff.
„Scheiße!“
„Papa!“
Scorpius erschien zuerst und wirkte erfreut, als er zum Sofa rüber rannte. Er zögerte nicht, als er auf sie kletterte. Seine Knie drückten schmerzhaft in Harrys Oberschenkel. Harry konnte wirklich dankbar sein, dass er noch daran gedacht hatte, eines der Kissen letzte Nacht für ihn und Draco in eine Decke zu verwandeln. So waren sie zwar beide immer noch verschwitzt und müde, aber wenigstens nicht verschwitzt, müde und nackt.
„Scorpius“, protestierte Draco schwach, als Scorpius richtig auf sie kletterte und sich Draco um den Hals warf. Neben dem unangenehmen Gefühl von kleinen, spitzen Knien, die sich in seinen Oberkörper gruben, kroch eine Röte Dracos Hals hinauf und er vermied es, Harry anzusehen – Nicht, dass Harry ihm das übel nahm. Himmel, sie hatten letzte Nacht Sex gehabt und keine Gelegenheit, darüber zu reden, und jetzt mussten sie sich um die Kinder kümmern-
„Wieso schlaft ihr hier unten?“, fragte Als Stimme, bevor er erschien und neben dem Sofa stehen blieb. Anklagend sah er sie an. Auch, wenn er seine Brille nicht anhatte, konnte Harry ganz deutlich den Ausdruck auf Als kleinem Gesicht ausmachen. „Wir dürfen nie auf dem Sofa schlafen.“
Darauf hatte Harry nicht wirklich eine Antwort. Er versuchte einfach nur die Decke etwas sicherer um sich zu ziehen, ohne Draco dabei zu entblößen. Während er sich nach einer Antwort oder Ablenkung umsah, erblickte er seine Hose neben dem Sofa auf dem Boden und wieder daran erinnert, dass seine und Dracos Klamotten hier auch recht unzeremoniell überall rumlagen und betete zu Gott, dass Al das nicht ansprechen würde.
„Weil ich erwachsen bin“, antwortete er dann irgendwann zu abgelenkt, um sich wirklich eine gute Rechtfertigung einfallen zu lassen, wieso sie auf dem Sofa schliefen. Er drehte sich auf die Seite und suchte nach seiner Brille. „Geht und sucht euch was zum Frühstücken aus. Ich bin gleich da.“
„Eulencrispies“, rief Al gleich und lehnte sich über die Armlehne, sodass eine Füße sich vom Boden hoben und er auf dem Bauch balancierte. „Ich esse immer Eulencrispies.“
Harry hielt ein Fluchen oder zwei zurück, während er sich fragte, wie zum Teufel er Al dazu bringen konnte, das Zimmer zu verlassen, bevor die Situation noch unangenehmer als sowieso schon werden konnte. Al hielt mit seinem Balanceakt inne und lehnte sich jetzt nur über das Sofa. Er betrachtete Harry und Draco neugierig und mit einem seltsam befriedigten Gesichtsausdruck.
„ICH ESSE JETZT DEN LETZTEN REST EULENCRISPIES!“ Schnelle Fußschritte und ein triumphierendes Schreien von James im Vorbeilaufen. Als Gesicht verwandelte sich sofort in wütende Angst, als die Schritte leiser wurden und man sie kurz darauf die Treppe hinab poltern hörte.
„Nein, tust du nicht!“, rief er wütend zurück und beeilte sich, aus dem Raum zu rennen. „James! Nein!“
Scorpius rief irgendwas auf Französisch und rutschte dann vom Sofa, um ihm zu folgen. Glücklicherweise waren Frühstücksflocken scheinbar wichtiger, als Eltern zu nerven. Harry rieb sich tief ausatmend mit den Fingerspitzen über die Stirn. Als er das tat, fiel ihm auf, wie leer der Raum ohne schreiende Kinder wirkte. Die Stille, die auf das Wegrennen folgte war viel zu laut und er konnte praktisch Dracos Augen in einem Nacken fühlen.
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Number Seven
FanfictionHP/DM Harry hat bereits kleine Kinder, eine Ex-Frau, nervige Kollegen und einen internationalen Verbrechering, mit denen er sich rumschlagen muss. Also wird er ihn natürlich vollkommen ignorieren, als Draco Malfoy nach acht Jahren Exil in Frankreich...