Rettung?

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„Die Argonath. Lange habe ich gewünscht, die Könige der Altvorderen zu erblicken, meine Vorfahren.“, riss mich Aragorn aus meinen Gedanken.
Staunend schaute ich auf die riesigen Statuen.

Wir legten am Ufer an.
Alle waren heute ziemlich schweigsam. Man konnte förmlich spüren, dass etwas in der Luft lag.
„Bei Einbruch der Nacht überqueren wir den See. Wir verstecken die Boote und gehen zu Fuß weiter. Wir nähern uns Mordor vom Norden her.“, sagte Aragorn, doch Gimli hatte gleich etwas dagegen.
„Ach ja?! Mit anderen Worten sollen wir uns also einfach so durch die Emyn Muil kämpfen, ein undurchdringbares Labyrinth, übersäht mit messerscharfen Felsen. Und danach wird es sogar noch besser! Da erwartet uns eine stinkende Sumpflandschaft, so weit das Auge reicht.“
„Genau das ist unser Weg. Ihr solltet ein wenig schlafen, damit Ihr wieder zu Kräften kommt, Herr Zwerg.“
Aus dem Augenwinkel merkte ich wie Frodo in den Wald ging.
„Damit ich wieder zu ... grrr...“, knurrte Gimli.
Jetzt sah ich auch Boromir verschwinden. Das war die Gelegenheit.

Leise zog ich mich zurück und verschwand im Schatten der Bäume.
Ich zog meine Kapuze auf und lief schnell in die Richtung in der beide verschwunden waren.
Nach ein paar Moment hatte Boromir gesichtet.
Leise kletterte ich auf einen Baum und folgte ihm von oben.

„Keiner von uns sollte allein wandern, du am allerwenigsten. Soviel hängt von dir ab, Frodo. Ich weiß, warum du die Einsamkeit suchst. Du quälst dich, ich sehe es, Tag um Tag. Doch vielleicht quälst du dich unnötig. Es gibt andere Wege Frodo, andere Pfade, die wir einschlagen können.“, hörte ich Boromir sagen.
Frodo erwiderte etwas doch ich verstand es nicht.
Versteckt zwischen den Ästen beobachtete ich die beiden.
Frodo wich vor Boromir zurück, setzte sich den Ring auf und verschwand.
„Frodo? Frodo! Was hab ich getan? Bitte Frodo!!! FRODO ES TUT MIR LEID!!! FRODO!!!“, schrie Boromir verzweifelt.
Ich zwang mich ruhig zu bleiben und abzuwarten.
Die Hobbits müssten entführt werden, dass könnte ich nicht verhindern.

Eine gefühlte Ewigkeit später hörte ich wilde tiefe Schreie.
Ich zog mein Schwert etwas aus der Scheide. Es leuchtete blau.
Auch der verzweifelte Mensch hörte die wilden Rufe und rannte los.
So schnell es ging folgte ich ihm über die Bäume.

Dort angekommen kämpfte der Mensch tapfer gegen die Uruk-Hai.
Ich musste gleich eingreifen.
Was könnte ich tun?
Ich war auf einem Baum, Baum, BAUM!
Ich holte den Rucksack von meinem Rücken und zog das Seil hervor.
Den Rucksack hängte ich hier oben an einen dünnen Ast.
Mit schnellen Griffen band ich das Seil fest um einen dicken Ast.
Von unten klirrten die Klingen.
Ich überprüfte ob das Seil auch fest genug anlag.
Noch einmal überprüfte ich unten die Lage.
Das Horn von Gondor ertönte und ich atmete tief durch.
Lurtz, das miese Schwein, tauchte auf und ging mit erhobenen Schwert auf Boromir zu.
War das nicht eigentlich anders gewesen?
Konzentration!
Boromir allerdings bemerkte das Schwein nicht da er gerade gegen einen anderen kämpfte.
Lurtz war nun relativ in meiner Reichweite und ich tat das verrückteste was ich jemals getan habe.
In der linken Hand hielt ich fest mein Schwert und in der rechten das Seil.
Mit einem erschütterten Schrei,
der Zorn, Angst und Überraschung mit einmal ankündigte,
sprang ich herunter und flog wie Tarzan.
Das Seil spannte sich und ich steuerte geradewegs auf Lurtz zu.
Noch im Flug machte ich ihn um einen Kopf kürzer und landete sicher auf dem Boden.
Die Überraschung lag auf meiner Seite und schnell tötete ich manche der Schweine.
Ich hörte aus weiter ferne die Schreie von Merry und Pippin.
Doch sie wurden gefangengenommen.

Da niemand meine Kampftechnik kannte, hatte ich einen weiteren Vorteil.
Einige der Uruk-Hai zogen ab und andere kämpften weiter.
Wie in Trance nahm ich war wie Aragorn, Legolas und Gimli zu uns stoßen.
Für eine Sekunde sah ich zu Boromir der unverletzt war.
Gut!
Und weiter ging der Kampf.
Es war irgendwie richtig befriedigend die Uruk´s zu töten.
Nach weiteren Minuten nahm ich meine Umgebung wieder richtig war.
Das Rauschen des Windes, das rascheln der Blätter, die Schreie der Uruk-Hai und das klirren der Schwerter.
Nach einer Weile waren die restlichen Uruk´s tot.
Ich wischte das Blut an meinem Schwert mit Blättern ab und steckte es zurück in die Scheide.
Aragorn kam auf mich zu: „Alles in Ordnung?“
„Mir geht es bestens.“
„Ward ihr die so geschrien hat?“, fragte Gimli besorgt.
„Ja das war der Überraschungseffekt.“
„Sie kam von diesem Baum her und hat mitten im Flug einen der Uruk-Hai abgeschlachtet.“, sagte Boromir der mit den Nerven komplett am Ende war.
Ja apropos Baum mein Seil und mein Rucksack waren noch da oben.
Schnell machte ich den besagten Baum ausfindig und kletterte am Seil nach oben.
Ich setzte meinen Rucksack auf und knotete das Seil ab.
Geübt kletterte ich nach unten.
Mein Kopf war nun wieder etwas freier.

„Warum habt Ihr so etwas gefährliches gemacht?“, fragte Aragorn.
Wütend antwortete ich: „Ich hätte genauso gut zulassen können, dass Boromir zu Hackfleisch verarbeitet wird.“ Auf einen ungläubigen Blick von Legolas setzte ich ein: „Er wäre jetzt eigentlich mausetot. Und hört auf so dumm zu gucken.“
„Ich versuchte ihm den Ring wegzunehmen.“, gab Boromir zu.
„Deswegen bist verschwunden.“, meinte Legolas an mich gewandt. Ich nickte.
„Der Ring ist für uns jetzt unerreichbar.“, sagte Aragorn.
„Verzeih mir. Ich konnte es nicht ahnen. Ich hab euch alle verraten!“
Ich rollte mit den Augen.
Jetzt übertreib mal nicht!
„Nein Boromir, du hast tapfer gekämpft. Du hast deine Ehre bewahrt.“, wahre Worte Aragorn.
„Gut gekämpft Mädchen.“, funkte Gimli dazwischen.
„Danke.“
„Was sollen wir jetzt tun?“, fragte Boromir.
„Ich weiß es nicht. Die Gemeinschaft ist zerfallen. Frodo und Sam suchen einen Weg nach Mordor und Merry und Pippin sind gefangengenommen worden.“, gab Aragorn zu.
„Na aber Hallo! Da fragst du noch was wir jetzt tun sollen? Sam und Frodo brauchen wir nicht zu folgen, aber da sind noch zwei andere Hobbits die von den Drecksviechern entführt worden waren. Und die Uruk´s kommen von Saruman der sich mit Sauron verbündet hat. Und wo werden die Schweine die Hobbits hinbringen?“
„Isengard!“, riefen die Männer wie aus einem Mund.
„Richtig! Und da fragt ihr was wir tun sollen? Der alte Sack wird aus den armen Kleinen alles über Frodo und den Ring heraus quetschen wollen! Egal wie! Kapiert?!“
„Du gefällst mir immer besser!“, rief Gimli freudig.
Auch die anderen hatte der Kampfgeist endlich gepackt.
„Nehmt nur leichtes Gepäck mit!“, wies Aragron an.
„Alter Sack?“, schmunzelte Blondie.
„Mir ist nichts besseres auf die schnelle eingefallen.“, grinste ich zurück.
„Lasst uns Orks jagen.“, rief Gimli freudig.
„Vielen Dank für die Rettung.“, bedankte sich Boromir bei mir.
Ich lächelte ihn an: „Man tut was man kann.“

Und dann begann die erste Orkjagd meines Lebens.
Irgendwann war schließlich immer das Erste mal!
Haha

Die Valar haben noch ein Wörtchen mitzuredenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt