26. Kapitel

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Schon sehr bald.....

1 Woche später

Kennt ihr das, wenn man es einfach nicht über Herz bringt etwas wichtiges zu sagen? Wenn ja, dann könnt ihr euch denken, wie es mir ging. Jedes Mal, wenn ein guter Zeitpunkt gekommen war, kniff ich und stotterte nur herum. Warum war das so schwer?

Eine beschissene Woche lang hatte ich es versucht....

Ich wollte mit Luca anfangen, weil ich der Meinung war, dass er es am besten verkraften würde.

Finn redete sowieso kein Wort mehr mit mir und ging mir gekonnt aus dem Weg, als würde er mich nicht kennen. Deshalb hatte ich mir ihn zum Schluss aufgehoben.

Vor Gianni's Reaktion hatte ich Angst, weil er einfach der Kleinste war und ich glaubte das ihm das Ganze am meisten mitnehmen würde.

Aber da ich nicht in der Lage war, es ihnen zu beichten, beschloss ich es damit beruhen zu lassen und auf einem Moment zu warten, an dem es mir nicht so schwer viel.

Seit Montag ging ich auch wieder zur Schule. Alle waren total geschockt, als ich ihnen erzählte, was passiert war. Natürlich hatte ich es nur denen erzählt, denen ich vertraute. Den unbekannten Jungen, der mich "entführt" hatte, sah ich Gott sei Dank nicht mehr.

Gerade lief ich mit Sarah, mit der ich mich sehr angefreundet hatte, durch die Gänge.

"Mia du fährst hoffentlich nächste Woche mit?", fragte sie mich.

"Ehhh wohin?"

"Wir fahren mit Herrn Kellner zu Berghütten und übernachten dort für 4 Nächte, hast du es vergessen??".

Ach ja. Das hatte ich wirklich vergessen. Ihr müsst wissen, dass ich Berge hasste. Wandern, Klettern usw. war absolut gar nichts für mich. Da es auch schon Dezember war, würde es für mich noch unerträglicher werden. Die Kälte. Hoffentlich ist da oben eine Heizung, ansonsten konnte man mich als Eisblock wieder herunter befördern.

"Ach ja, weiß nicht ist nicht so meins".

"Komm schon, ohne dich will ich da auch nicht mit.."

"Oke von mir aus, aber wehe dir ich muss klettern gehen oder sonst was machen ".

"Haha versprochen".

Wir kicherten. Sarah hackte sich bei mir ein und wir gingen in den Musiksaal, wo unsere nächste Stunde statt fand. Wir hatten sogar Herrn Kellner. Er kündigte uns einen neuen Schüler an.

"Hoffentlich ist er heiß", flüsterte mir Maggy zu und kassierte von Elias einen verärgerten Blick.

Derek hatte ich schon eine Weile nicht mehr gesehen. Er fehlte. Ach Quatsch.. ich war froh, dass ich ihn für eine Weile los war.

Es klopfte. Alle Köpfe inklusive meinem drehten sich gespannt zur Tür. Ich sah ihn am Anfang nur von hinten. Er hatte braune Haare und eine sportliche Statur. Als er sich umdrehte sah ich seine glänzenden braunen Augen.

Ach du meine...

Ich hielt mir die Hand vor den Mund, ansonsten hätte ich wohl geschrien. Es war der Junge, der mich festgehalten hatte. Sofort blickte ich auf den Boden und hoffte das er mich nicht erkannt hatte. Es war mir mehr als unangenehm ihn wieder zu sehen.

"Willkommen Ethan, stelle dich der Klasse vor", sagte der Lehrer.

Ich schaute etwas hoch, was sich als fataler Fehler herausstellte, denn ich blickte genau in seine Augen. Er zwinkerte mir zu und ich schaute schnell weg. Warum kam er mir nur so bekannt vor?

"Ja ich heiße Ethan, bin 19 Jahre alt und bin hier hergezogen, weil meine Mum zu ihrem Freund ziehen wollte und ja ich mache seit 5 Jahren Kraftsport und Boxen".

Seine raue dunkle Stimme brachte mich zum Zittern.

"Danke, setz dich doch neben Maxi hin".

Als er bei den Tisch vorbei ging, hörte man schon das tuscheln von den Mädchen. War ja sowas von klar, dass sie ihn als "neue Beute" sahen. Ich versuchte ihm einfach einfach keine Beachtung zu schenken und konzentrierte mich auf den Unterricht.

~~~

Heute sollte es los gehen. Ab auf die wunderschönen Berge. Für mich wohl eher ab auf die kalten düsteren Berge. Ich hatte wirklich keine Lust. Das einzig positive im Moment war, dass Ethan mich in Ruhe ließ und mich nicht ansprach oder sonderlich wahr nahm.

Ich saß ihm Bett und überlegte mir was ich mitnehmen sollte. Auf jeden Fall jede Menge Pullover. Unser Lehrer hatte uns ebenfalls gesagt, das wir es uns nicht aussuchen durften mit wem wir in einer Hütte schliefen, denn er wollte diesen Ausflug auschließlich machen, weil er unser "Klassenklima" verbessern wollte. Ich war sofort beleidigt, weil ich ja sozusagen gezwungen wurde mitzufahren und ja ... jetzt das. Ich hatte immerhin die Möglichkeit mit Maggy, Ella, Sarah, Nina, Maxi und Finn in ein Zimmer zu kommen. Sogar über Jonas würde ich mich freuen, wenn ich sonst keinen kennen würde. Hoffentlich nicht mit Ethan, Derek, Elias oder Lukas. Ich hoffte einfach darauf, dass Mädchen mit Mädchen und Jungs mit Jungs zusammen kamen.

Meinen Koffer hatte ich gerade noch so zu bekommen. Laura hatte mir dabei geholfen in zu schließen. Wir saßen vor lauter Anstrengung am Boden und keuchten, als ob wir auf den Mount Everest hinauf und wieder hinunter gelaufen wären.

"Ich finds total scheisse, dass ich eine Klasse unter dir bin".

"Ja ich auch aber du hast ja noch Luca und Gianni".

"Hm ja du hast recht, ich werd dich vermissen Schwesterchen", sagte sie und drückte mich so fest, als ob ich für Jahre wegfahren würde.

"Laura ich krieg keine Luft mehr".

"Sorry haha".

Ich schleppte meinen Koffer hinunter und setzte mich in den großen Wagen von George, in dem schon alle saßen.

"Tut mir leid für die Verspätung, wurde aufgehalten".

Wir fuhren zu einem Parkplatz, wo der Treffpunkt war und der Bus uns weiter bringen würde. Sarah lief schon auf mich zu und umarmte mich stürmisch. Ebenso auch Maxi, Ella und Nina. George lud unsere Sachen aus, umarmte jeden von uns und wünschte uns viel Spaß.

Nach und nach kamen alle unsere Klassenkollegen/innen. Es war nicht mal jemand krank und fehlen tat auch niemand. Das hieß, dass Derek dabei war. Ich blickte ihn von der Seite an und beobachtete, wie er Ethan wütende Blicke zu sendete. Was hatte das den wieder zu bedeuten? Konnte er sich denn nie zusammenreißen? Finn stand einen Meter neben mir und spielte mit seinem Handy. Ich musste mit ihm mal dringend reden. Diese Mauer die zwischen uns herrschte, mochte ich gar nicht. Ich mochte ihn wirklich gern, aber nur den netten, fürsorglichen Finn und nicht den bedrohlichen und wütenden.

"Hallo alle mal zuhören", schrie unser Lehrer.

Alle verstummten sofort und blickten zu Herrn Kellner.

"Wir fahren jetzt zirka 2 Stunden und machen einen kurzen Halt, aber einen wirklich kurzen, denn wir haben es eilig und ich möchte um genau 10:00 Uhr im Camp sein, kapiert?!".

"Ja Herr Kellner", schrien alle im Chor.

"Gut so, Einteilungen und anderen Kram mache ich dann vor Ort, ihr könnt jetzt einsteigen".

Das konnte ja was werden...

Never endingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt