"Kathrin. Da bist du ja. Dr. Harrison sucht dich . Du sollst in sein Büro kommen wegen der Operation.", Stella lächelte mich nochmal warmherzig an und verschwand dann wieder im Krankenhausflur. Ich hatte mich, nach der kleinen Einlage mit Benjamin, auf dem kleinen Balkon versteckt. Seufzend erhob ich mich. Dann musste ich mich ihm jetzt wohl stellen. Mit klopfenden Herzen ging ich zu seinem Büro. Zu 100% wirft er mich jetzt aus dem Operationsteam. Als ich vor dem Zimmer zum stehen kann, straffe ich meine Schultern. Noch einmal einatmen und ausatmen. Dann hob ich die Hand und klopfte an seine Tür. "Herein." Nervös machte ich die Tür auf und schlüpfte durch. Der Blonde saß hinter seinem Schreibtisch und musterte mich nachdenklich. "Setz dich." Langsam ließ ich mich auf den Stuhl nieder. Wir schauten uns an und schwiegen. Nach ein paar Minuten seufzte er auf. "Kath hör mal. Ich kann verstehen, dass es für dich nicht leicht ist und dass du sauer bist, dass ich wieder hier bin. Ebenfalls kann ich verstehen dass du sauer bist dass ich verheiratet bin, ich versteh wirklich dass du sauer bist. Aber das ändert nichts daran, dass ich dein Oberarzt bin und dass wir es endlich schaffen müssen auf einer möglichst neutralen Ebene miteinander umzugehen." Müde blickte ich zu ihm. "Ich bin nicht sauer oder wütend. Ja ich war es und ich hab dich für dein Verhalten gehasst und ich tu es selbst jetzt noch ein Stück. Aber dass, was wirklich so weh tut Benjamin... Was mir wirklich weh tut, ist die Enttäuschung die ich empfinde. Ich bin enttäuscht, dass du mich so belogen hast. Du hast mir so unendlich weh getan und grade als ich angefangen habe wieder zu leben, kamst du verheiratet wieder." Ganz leise hatte ich meine Worte gesagt. Hatte ihm endlich die Wahrheit über meine Gefühle gesagt. Leicht schaute ich zu ihm. Benjamin sah so unfassbar traurig aus. "Ich hatte nie die Absicht dich so zu verletzen. Es tut..." Schnell unterbrach ich ihn: "Nein bitte. Tu mir das nicht auch noch an. Entschuldige dich nicht dafür. Du hast deine Entscheidung getroffen und hinter der musst zu jetzt auch stehen." Er nickte sichtlich unzufrieden. Wieder schwiegen wir uns an. Nach einer Weile holte er eine Akte aus dem Stapel vor sich. "Ich wollte noch mit dir über den Fall reden." Erstaunt sah ich ihn an: "Du schmeißt mich nicht aus dem Team? Obwohl ich dich vorher so angemosert habe?" Schmunzelnd sah Benjamin mich an: "Ich weiß gar nicht wie oft ich meinen Oberarzt angemosert habe. Manchmal hat man einen schlechten Tag und dann wird der Ton etwas rauer. Du hast mich schon schlimmer angemosert." Er schob mir die Akte zu. "Außerdem hat mein Vater recht. Du bist die fleißigste Assistänzarztin die ich habe, also warum dich nicht mal belohnen?" Augenverdrehend griff ich nach der Akte. "Du bist ein ekeliger Schleimer." Grinsend sah er mich an. "Aber dafür bin ich auch der beste Oberarzt den es gibt auf der Welt." Mit hochgezogen Augenbrauen sah ich ihn an: "Entschuldige ich verbessere mich. Du bist ein ekeliger, arroganter Schleimer." Wir sahen uns kurz an und mussten lachen. Kurz war es wieder wie früher.
In der Mittagspause wurden wir wieder von Luisa in die Cafeteria gezogen. "Und Benji, wie siehts nun aus mit dem Dienstplan?", fragte sie kaum das wir saßen. Gleichzeitig verdrehten wir die Augen. "Dafür hatte ich echt noch keine Zeit Lu. Ich bin heute eingespannt mit dem neuen Patienten." Seine Augen fingen an zu leuchten. "Stell dir vor.."Als er anfing ihr den Patienten aufs genaueste zu erläutern, schaltete ich ab. Genüsslich aß ich mein Mittagessen. "Ähm Entschuldigung. Ist hier noch frei?" Anila stand mit dem Tablett vor unserem Tisch. Schüchtern lächelte sie mich an. "Ja klar...", Luisa fing an zu reden. "Sie meint nein. Der Sitz ist leider schon belegt." Wütend sah ich sie an. Eine Woche ignorierte oder beleidigte sie mich und jetzt kam sie wieder so an. Das konnte sie vergessen. "Kath bitte jetzt lass und doch reden." Ärgerlich stand ich auf und nahm mein Tablett. "Ich muss zurück auf Station. Sonst bekomme ich noch Ärger mit meinem Oberarzt." Als ich das gesagt hatte, erhob sich auch Benjamin. "Na dann gehe ich wohl auch. Muss ja überprüfen ob auf meiner Station Pünktlichkeit herrscht." Anila blickte mich verletzt an. "Kath..." Benjamin sah sie an: "Vielleicht wäre es besser, wenn sie ihre persönlichen Differenzen in der Freizeit klären würden."
Nach dem mein Arbeitstag beenden war, lief ich gerade aus dem Krankenhaus, als ich auf einmal am Arm gepackt wurde. "Kath!" Erschrocken blickte ich auf und sah in Leanders Gesicht. "Was willst du?" Er sah mich entschuldigend an: "Als erstes wollte ich mich bei dir Entschuldigen. Meine Worte sind gestern bei dir total falsch angekommen. Und zweitens wollte ich dir erklären warum ich so gegen Yannik bin." Sofort erinnerte ich mich an Simons Worte heute früh. "Du hast 5 Minuten." Erleichterung machte sich auf Leanders Gesicht breit. "Also ich kenne ihn jetzt schon seit dem 1 Semester und glaub mir der hat jede Nacht eine Andere im Bett. Er gibt auch immer mit seinen neuen Erungenschaften an. Fühlt sich dadurch total cool. Man Kath, du bist wie eine Schwester für mich und als ich dich da gestern mit ihm gesehen habe, ist bei mir einfach eine Sicherung durchgebrannt." Verständnis und Glücklichsein machte sich in mir breit. "Du hast dir also nur Sorgen um mich gemacht?" Leander nickte: "Ja. Man ich hab dich lieb und will einfach nich,t dass du nochmal so verletzt wirst." Ich konnte ein Lächeln nicht mehr zurückhalten. "Du bist echt süß. Aber ich habe das Gefühl das Yannik es wirklich ernst mit mir meint. Jeder Mensch kann sich ändern." Leander schaute mich nachdenklich an. "Wenn du das Gefühl hast, stehe ich hinter dir aber versprich mir vorsichtig zu sein." Ich nickte und wir umarmten uns kurz: "Versprochen!" Als wir uns voneinander lösten, blieb Leanders Blick kurz hinter mir kleben. Gerade als ich mich umdrehen und schauen wollte, hielt er mich mit einem ernsten Gesicht auf und stellte mir die Frage: "Glaubst du, dass es was Ernstes mit ihm werden kann?" Kurz dachte ich nach: "Ich kenn ihn jetzt noch zu kurz, aber wenn es so weiter geht dann könnte ich es mir schon vorstellen." Plötzlich quietschte jemand hinter mir auf und Luisa hing mir um den Hals. "Erzähl mir alles. Wie heißt er? Woher kennst du ihn? Man Benji ist das nicht schön. Du kannst ihn auch gerne zu uns zum Essen mitbringen." Mein Blick wanderte zu Benjamin. Sein Gesichtsausdruck wandelte sich sekündlich von erstarrt, zu wütend, zu traurig und wieder zurück. Dann wand ich mich wieder Luisa zu, die mir eine Frage nach der anderen stellte.
Heute geht es wieder weiter :) Mittlerweile versteht sich Kath mit Benjamin ja wieder besser. Wie findet ihr es, dass Benjamin und Kath mal ehrlich miteinander geredet haben?
Würde mich über ein Feedback von euch freuen :)
Einen schönen Nikolaustag an euch alle ❤️
Eure Bella
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Doktor Kotzbrocken
Любовные романыDie junge Assistenzärztin Kathrin hat gerade erst eine Trennung durch gemacht. Von einem auf den anderen Tag machte ihr Freund Benjamin, ohne erdenklichen Grund, mit ihr Schluss. Gerade als sie halbwegs über diese Trennung hin weggekommen ist, macht...