Kapitel 17: "Danke für den schönen Abend"

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Nach diesem kleinen Zwischenfall trug Luisa das Essen zu dem Tisch. "Ich habe einen Rinderschmortopf mit Nudeln gekocht, ich hoffe dir schmeckt das." Lächelnd nickte ich begeistert: "Ja danke. Riecht sehr lecker. Benjamin setzte sich gegenüber von mir hin und Luisa ließ sich neben mir nieder. "Also Benjamin hat mir erzählt was heute mit Thompson los war. Der hat wirklich nicht mehr alle Tassen im Schrank." Entrüstet schaufelte sie mir Essen auf den Teller. Benjamin grinste in seinen nicht vorhandenen Bart hinein. "Möchtest du einen Schluck Wein, Kathrin.", er schaute mich an. "Den hast du auf dem Boden verteilt.", meinte ich trocken. Luisa neben mir fing an zu lachen. "Tja Benji, wo sie recht hat." Dieser stand mit einem schiefen Grinsen im Gesicht auf und meinte: "Wir haben einen besseren im Haus." Schnaubend lehnte ich mich zurück: ,,Natürlich habt ihr denn." Er entkorkte eine Flasche und schenkte mir etwas ein: "Na los. Probier mal." Vorsichtig nahm ich das sehr teuer aussehende Glas in die Hand und probierte. "Na gut. Der ist wirklich lecker." Lachend schenkte der Blonde Luisa und sich auch noch etwas ein. "Dann auf einen schönen Abend."

Wider Erwarten wurde der Abend wirklich schön. Wir redeten viel über das Krankenhaus. Jedoch erzählte Luisa auch viel über ihre Arbeit auf der Kinderstation. Das war wirklich interessant. Ein oder zweimal bekamen Benjamin und ich uns in die Haare doch Luisa schlichtete sofort wieder. Am Ende des Abend, es war mittlerweile schon 2,00 Uhr nachts und ich hatte mich gerade verabschiedet. Benjamin hatte darauf bestanden mir ein Taxi zu rufen. Er begleitete mich sogar noch nach unten. "Danke für den schönen Abend und das gute Essen." Er nickte und fuhr sich über den Nacken. "Danke, dass du da warst. Das war Luisa wirklich sehr wichtig." Ein leichtes Gefühl der Trauer durchzuckte mich: "Klar. Na dann. Gute Nacht. Bis morgen." Ich stieg in das Taxi ein und sah von innen wie Benjamin mit dem Taxifahrer etwas besprach und ihm Geld in die Hand drückte. Der Fahrer stieg ein und fuhr los. Ich winkte Benjamin noch mal zu, dann waren wir schon weg. Zuhause angekommen wurde ich von Anila schon erwartet. Ich musste ihr den Abend ganz genau nacherzählen und danach gingen wir ins Bett.

Am nächsten Vormittag machte ich mich auf den Weg in die Arbeit. Die ersten paar Stunden verliefen relativ ruhig, doch dann wurden Benjamin und ich in Professor Harrisons Büro gerufen. Nervös lief ich neben ihm her. Ob es nochmal wegen der Sache von gestern war. Mein Oberarzt klopfte an die Bürotür und wir betraten den Raum. Wir setzten uns auf die Stühle vor dem Schreibtisch. "Ich habe euch hergebeten, da ich einen Auftrag für euch habe. Eine kleine Dienstreise sozusagen." Er lächelte uns an und holte eine Akte aus dem Schubladen neben sich, gemeinsam mit einem Umschlag. "Ihr beide werdet morgen einen Flug nach Los Angeles nehmen. Dort werdet ihr Mr. Clementine operieren. Er hat bei mir angerufen, er besteht darauf von dir operiert zu werden. Und Miss Black ist ja laut deinen Bewertungsbögen die beste Assistenzärztin, die wir haben." Benjamin fragte warum er nicht alleine fliegen könne und ich verspürte einen kleinen Stich in meinem Herzen. Eigentlich dachte ich, dass wir uns jetzt besser verstehen würden. "Nein kannst du nicht. Ich möchte, dass du Miss Black mitnimmst. Die Operation ist eine gute Möglichkeit ihre Kenntnisse zu erweitern." Benjamin strich sich durch die Haare und nickte dann: "Na gut! Wann geht es morgen los?"

4:00 Uhr und ich stand hier in meiner Küche und wartete auf Benjamin Harrison. Eine ganze Woche würde ich mit ihm in Los Angeles verbringen. Gestern hatten wir uns noch kurz über den Fall unterhalten, dann hatten wir abgesprochen, dass er mich heute abholen würde und wir zusammen zum Flughafen fahren würden. Von meinen Mitbewohnern hatte ich mich schon gestern Abend verabschiedet. Sie waren zwar von der Möglichkeit der Operation begeistert. Jedoch die Tatsache, dass Benjamin und ich gemeinsam fliegen würden, störte sie. Plötzlich vibrierte mein Handy »Bin da«. Wir hatten ausgemacht, dass er mir schreiben würde und nicht klingeln. Ich packte meine Tasche, meinen Koffer und meine Jacke. Mit der Jacke in der einen Hand und meinem Handy in der anderen stolperte ich nach draußen. Vor der Haustür stand der Blonde schon und nahm mir den Koffer ab. "Na, gut geschlafen?" Er hob meinen Koffer in sein Auto und machte den Kofferraum zu. "Viel zu kurz." Wir stiegen in sein Auto und sofort war ich von seinem Duft umhüllt. "Wem sagst du das?" Er startete den Motor und wir fuhren in Richtung des Flughafens. Man war mir kalt. In der Nacht hatte es noch mehr runter gekühlt. "Wie lang fliegen wir jetzt dann?", fragte ich ihn in die Stille. Benjamin warf einen Blick auf mich und drehte die Heizung nach oben. "6 1/2 Stunden.", gab er mir dann die Antwort.

Als wir endlich am Flughafen ankamen, parkte er seinen Wagen im Parkhaus. Er hob mir meinen Koffer aus dem Auto. Mit einem "Danke" nahm ich ihm den Koffer ab. Langsam schlenderten wir auf die Kofferabgabe zu. Benjamin zog sein Handy aus der Hosentasche und rief unsere Tickets auf. "Guten Morgen. Einmal die Tickets und die Ausweise bitte.", mürrisch blickte uns die ältere Dame hinter dem Schalter an. "Morgen, hier bitte." Benjamin zeigte ihr die Tickets, während ich ihr meinen Ausweis entgegenstreckte. Der Blonde gab ihr nun auch seinen Ausweis. "Danke!" Die Dame tippte etwas auf ihrem Computer herum. "Sie dürfen jetzt die Koffer aufs Band heben." Mein Begleiter ließ seine Hand vorschnellen und hob meinen Koffer auf das Band. "Das hätte ich auch selbst gekonnt.", meinte ich. „Ja, ich weiß. Aber wie wäre es, wenn du einfach Danke sagst und es akzeptierst.", Benjamin grinste mich leicht an und hob auch seinen Koffer auf das Band. Mit den Augen rollend nahm ich den Ausweis zurück und wir gingen zur Sicherheitskontrolle. Ich kam ohne weitere Probleme durch, doch bei Benjamin piepste es. Amüsiert sah ich dem Polizisten zu, wie er ihn abtastete. Genervt verdrehte der Blonde die Augen. Jetzt konnte ich mir ein Grinsen nicht mehr verkneifen. Nach 5 Minuten der Diskussion durfte auch Benjamin weiter. "Na endlich. Ich dachte schon ich müsste ohne sie fliegen Dr. Harrison." Lachend stand ich ihm gegenüber. Mit einem finsteren Blick in meine Richtung ging er zum Gate und wir betraten das Flugzeug.

Das Ende des Fluges war dezent peinlich für mich. Ich musste während des Fluges eingeschlafen sein und mein Kopf auf seine Schulter gefallen sein. Richtig angekuschelt hatte ich mich an ihn und ich musste zugeben, dass ich so gut schon lange nicht mehr geschlafen hatte. Und wegen dieser Tatsache lief ich jetzt neben einem selbstgefällig grinsenden Benjamin her. "Hör auf so dumm zu grinsen.", murrte ich. "Lass mich doch du Schlafmütze." Augenverdrehend stieg ich in das Taxi, dass uns zum Hotel bringen sollte.

Hay ihr Lieben,
ich hoffe ihr habt schöne Weihnachtsfeiertage mit euren Liebesten verbracht ❤️
Heute geht es wieder weiter mit dem Treffen zwischen Kath und den Harrisons 😘
Eure Bella ❤️

Doktor KotzbrockenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt