Epilog: „Ende gut alles gut!"

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Drei Jahre waren seit der ganzen Geschichte schon vergangen und ich konnte es immer noch nicht so ganz fassen. Nach dem vorgeschriebenen Trennungsjahr hatten sich Luisa und Benjamin scheiden lassen. Es war eine einvernehmliche Scheidung, da sie vorher in einem Ehevertrag festgelegt hatten, dass keiner der Beiden bei einer Scheidung vom Vermögen des Anderen etwas bekommen würde. Auch auf Unterhaltsansprüche wurde beiderseits verzichtet. Die Wohnung behielt Benjamin vorläufig, jedoch zogen wir nach einem Jahr zusammen in eine neue Wohnung, die wir gemeinsam ausgesucht hatten. Wir ließen es tatsächlich langsam angehen und näherten uns wieder einander an. Benjamin zeigte mir jeden Tag, dass ich ihm wirklich vertrauen konnte und wie sehr er mich liebt. Wir unternahmen viel zusammen und auch mit unseren Freunden. Ich hatte meine Assistenzarztzeit im New Yorker Krankenhaus fortgesetzt. Dort neues gelernt und viel Erfahrung gesammelt und war nun in meinem letzten Jahr. Als ich erneut aus der WG auszog, um mit Benjamin zusammen zu ziehen, wurde mein Zimmer an Freddy weitergegeben, der nun mit Anila und Simon die WG bewohnte. Leander war ebenfalls vor einem Jahr aus der WG ausgezogen und hatte sich eine kleine Wohnung mit seiner Freundin Lilliana genommen. Seit er mir in Washington von seinem Date mit Lili erzählt hatte, waren die Beiden nur noch zusammen anzutreffen. Vielleicht war auch das einer der Gründe warum er unbedingt wollte, dass ich wieder mit Benjamin zusammenkam. Luisa hatte ihre Stiftung gegründet, die LuBeKa - Stiftung für Kinderchirurgie und -betreuung. Die Blonde hatte uns erklärt, dass unsere Namen mit integriert werden müssen, dass ohne uns die Stiftung gar nicht existieren würde. Als ich sie darauf angesprochen hatte, dass ich überhaupt nichts dafür getan hatte, hatte sie nur den Kopf geschüttelt und mich in den Arm genommen. "Kath du hast genug getan, dass ich deinen Namen mit drin haben möchte." Daraufhin hatte ich seufzend kapituliert und meinen Freund damit zum Lachen gebracht. Die nächsten zwei Jahre waren für mich ziemlich schnell vergangen und an Weihnachten letzten Jahres hat Benjamin mir das schönste Geschenk gemacht, was sich eine Frau wünschen kann. Wir hatten bei seinen Eltern im Ferienhaus in den Bergen gefeiert. Während unsere Familien zusammen im Wohnzimmer saßen hatte Benjamin mich nach draußen gezogen und hatte mir dort unter dem Sternenhimmel einen Antrag gemacht. Natürlich hatte ich sofort ja gesagt und dann wurde die Verlobung erst einmal ausgiebig gefeiert. Ein paar Monate später hatte ich mich dann mit Luisa, Anila, Benjamins Mutter, Franklins Frau Charlotte und meiner Mutter auf den Weg in die Stadt gemacht ein Brautkleid aus zu suchen. Am gleichen Tag war Benjamin mit seinem Bruder und seinem Vater los gegangen, um einen Anzug zu besorgen. Ich wusste am Schluss überhaupt nicht mehr wie viele Kleider ich anprobiert hatte. Aber eigentlich war mir schon beim Ersten klar, dass dies das richtige Kleid für mich war, wie für mich gemacht. Aber meine Begleiterinnen meinten ich solle doch noch andere anprobieren, um wirklich sicher zu sein. Am Ende stimmten sie mir jedoch zu, dass ich recht gehabt hätte. Lächelnd schob ich mir meine Sonnenbrille wieder richtig auf die Nase und nahm einen Schluck von meinem Cocktail. Wenn ich nur daran zurückdachte wie es vor jetzt schon fast vier Jahren mit Benjamin und mir auseinander gegangen war, musste ich immer noch ein wenig schlucken. Die Zeit, in der er nicht bei mir war, war die schlimmste Zeit meines Lebens. Doch das Schicksal hatte anscheinend beschlossen, dass wir zusammengehörten, denn seit er wieder da gewesen war, wurden wir dauernd zusammengeführt. Mit einem leisen Kichern erinnerte ich mich an unsere Operation oder die Quarantäne. Wie typisch es gewesen war, dass ich nach Hilfe gerufen hatte und Benjamin angekommen war - wie immer. Eigentlich hätte er damals schon frei gehabt und trotzdem war er zu mir gekommen. Ich erinnerte mich an die gemeinsamen Tage in Los Angeles wo wir die Operation über Silvester durchgeführt hatten und uns dort wieder nähergekommen sind. Heute konnte ich über mein schlechtes Gewissen nur noch lachen. Damals war ich super sauer auf mich gewesen, dass ich es trotz Luisa so weit kommen lassen hatte. Doch jetzt war ich mir fast sicher, dass Luisa das Ganze auch noch gefeiert hätte. Ich schloss die Augen und sah die ganze Geschichte noch einmal vor meinem inneren Auge ablaufen. Eigentlich war ich im Nachhinein froh, dass Benjamins Vater ausgerechnet das Krankenhaus, in dem ich gearbeitet hatte, gekauft hat. Mit meinen Schwiegereltern verstand ich mich sehr gut und auch meine Eltern liebten Benjamin abgöttisch. Zu der Zeit wo Benjamin im Krankenhaus seine Stelle als Oberarzt angetreten hat hätte ich niemals gedacht, dass sich alles so zum Guten wenden würde. "Woran denkst du?", fragte mich auf einmal Benjamin und er beugte sich über mich. Ich lächelte und holte mir erst einmal einen Kuss von ihm ab. "An die Zeit als du als mein neuer Oberarzt wieder in mein Leben geschneit bist Dr. Kotzbrocken." Lachend ließ er sich neben mir auf der Liege nieder und zog mich dicht an sich. "Ich bin froh, dass diese Zeit vorbei ist. Viel zu schön ist es dich in meinen Armen halten zu dürfen.", meinte er nach ein paar Minuten Stille. Dieses freudige Dauergrinsen schlich sich wieder auf mein Gesicht. Mit einem glücklichen Seufzer kuschelte ich mich noch näher an Benjamin und genoss es einfach in seinen Armen zu liegen. Nachdem wir noch zwei Stunden auf unseren Liegen entspannt hatten, packten wir unsere Sachen zusammen und schlenderten zurück in unsere Suite. Ich ging duschen, machte mich auch sonst fertig und zog mir ein luftiges Kleidchen an. Als Benjamin ebenfalls im Badezimmer fertig war, machten wir uns auf den Weg zum Abendessen. Glücklich lächelte ich und schaute auf meine Hand, die in Benjamins Hand lag. An meinem Ringfinger glänzten zwei Ringe und diese Tatsache erfüllte mich immer mehr mit Freude. Zusammen betraten wie den Speisesaal und suchten uns einen kleinen Tisch am Fenster mit Meerblick. Nachdem Benjamin beim Ober unseren Wein bestellt hatte, gingen wir Hand in Hand zu dem Buffett und suchten uns aus den vielen Leckereien etwas zu essen aus. Zurück am Tisch, wurde der Wein gebracht und nachdem Benjamin ihn probiert hatte und zustimmend nickte, wurden unsere Gläser gefüllt. "Du kannst auch mal einen Wein aussuchen Honey.", grinste er mir zu und hob sein Glas in die Höhe. "Nein danke. Das ist und bleibt ganz ihre Aufgabe Mr. Harrison." Mit einem strahlenden Lächeln erhob ich mein Glas und stieß gegen seines. "Wie sie wünschen Mrs Harrison!" Wir sahen uns tief in die Augen und in diesem Moment ließ ein Sonnenstrahl der untergehenden Sonne unsere Eheringe aufblitzen. Ende gut - alles gut.

Hallo ihr Lieben,

damit ist meine Geschichte um Benjamin und Kath abgeschlossen.

Ich hoffe sehr das euch die Geschichte gefallen hat und euch immer wieder ein kleines Lächeln auf das Gesicht zaubern konnte.

Ich bedanke mich bei euch für euere Unterstützung, eure vielen Kommentare und Votes.

Eure Bella <3

Doktor KotzbrockenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt