Silvesterspecial: "Mitternachtskuss"

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Vier Tage waren wir nun schon in Los Angeles und heute war Silvester. Benjamin hatte uns den Tag frei geräumt, genau wie den Nächsten. Die Operation war gut verlaufen, Mr Clementine war auf dem Weg der Besserung und die Ärzte hier wollten alle mit Benjamin ins Gespräch kommen. Es war 10:00 Uhr und ich lag immer noch im Bett. Die letzten Tage waren echt anstrengend gewesen. Fast 12 Stunden waren wir jeden Tag auf den Beinen. Plötzlich klopfte es und ich sprang aus dem Bett. Als ich die Tür öffnete, stand Benjamin schon perfekt gestylt vor mir. "Guten Morgen Kath! Wollen wir zusammen frühstücken gehen?'' Er lächelte. " Ja klar gerne." Ich wandte mich um: "Muss mir nur noch kurz was anziehen." Benjamin betrat mein Zimmer: "Alles gut. Lass dir Zeit." Ich zog eine schwarze Hose und einen grauen Pulli aus meinem Koffer, packt noch unauffällig Unterwäsche dazu und ging in das Badezimmer. Dort verschloss ich sorgfältig die Tür und fing an mich umzuziehen. Als ich mir den Pullover genauer ansah bemerkte ich, dass das einer war, den ich mit Benjamin gekauft hatte.

Flashback:

Hand in Hand schlenderten wir durch die Einkaufspassage. Benji trug meine Taschen und hielt mich mit der anderen Hand fest. Wir hatten heute beide einen freien Tag und hatten uns deswegen zum Mittagessen mit anschließendem Shopping getroffen. Fröhlich ging ich neben meinem Freund her. Wir hatten schon das ein oder andere gekauft und nun kam laut Benji der schönste Teil. Ich brauchte dringend einen neuen Pullover und mein Freund wollte unbedingt mitkommen. Also betraten wir das Geschäft und sahen uns suchend um. "Wie wäre es mit diesem?" Der Blonde hielt einen kurzen schwarzen Pulli hoch und grinste von einem Ohr zum anderen. "Schatz. Ich möchte einen einfachen grauen, verstehst du grauen, Pullover." Lachend hängte er den Pullover wieder weg. "Sei doch nicht so Babe." Er legte seine Arme um mich und gab mir einen sanften Kuss. "Ich mein es doch nicht böse. Aber der Pullover würde an dir einfach nur wow aussehen." Lächelnd sah er mich an und drückte mich an sich. Schmunzelnd wand ich mich aus seinen Armen und ging weiter in das Geschäft hinein. "Ich brauche aber trotzdem einen normal langen, grauen Pullover also bitte mach dich nützlich." Wir liefen noch durch weitere drei Läden, bis mir mein Freund einen wunderschönen grauen Pullover entgegenstreckte. "Wie wäre es mit diesem hier? Der sieht doch schön aus mit dem Strickmuster." Mit leuchtenden Augen nickte ich und nahm ihm den Pullover ab. Zusammen gingen wir zu den Umkleiden, wo ich ihn gleich anprobierte. "Perfekt!", meinte ich als ich mir den Pullover im Spiegel anschaute. "Kann ich nicht bestreiten!" Meine Augen wanderten zu meinem Freund, der durch einen Spalt hineinschaute. Ich bemerkte, dass seine Augen nicht auf dem Pullover, sondern einfach auf mir lagen. Mit einem Lächeln wandte ich mich ihm zu und zog ihn in einen sanften Kuss.

Flashback Ende:

"Kath?! Alles okay?" Wieder zurück in der Wirklichkeit bemerkte ich, dass Benjamin an die Tür geklopft hatte und nach mir rief. Ich öffnete die Tür schwungvoll und stand vor ihm. Seine grauen Augen funkelten mich an und zogen mich in seinen Bann: "Ja, alles bestens!" Der Blonde nickte und ging nach einem letzten kurzen Blick auf mich zur Tür. "Na dann los. Ich hab echt Hunger." Mit einem Lächeln hüpfte ich noch kurz in meine Schuhe und lief ihm dann hinterher. Die Zimmerkarte steckte ich in meine hintere Hosentasche und so gingen wir gemeinsam zum Frühstück.

Zwei Stunden verbrachten wir beim Frühstück. Wir sprachen viel über sämtliche Themen und es hatte einen gewissen Hauch von früher. Immer wieder kam es zu zufälligen Blicken und Berührungen zwischen uns Beiden. Als wir uns nach dem Frühstück vor meinem Zimmer trennten war ich fast ein wenig erleichtert. Seine Nähe machte mich verrückt. Tief durchatmend betrat ich mein Zimmer. Nachdenklich ging ich zu meinem Koffer und holte meinen schwarzen Badeanzug heraus. Als ich ihn gerade anzog, klingelte mein Handy. "Black?", ging ich ran ohne hinzuschauen wer mich anrief. "Hay du. Na, wie gehts dir?", ertönte mir Yanniks Stimme vom anderen Ende der Leitung entgegen. "Yannik! Hay, gut und dir?" Ich freute mich wirklich von ihm zu hören. Schnell stellte ich auf Lautsprecher und legte mein Handy auf die Kommode. "Mir gehts auch gut. Ich vermisse dich bloß!" Zu meiner Schande musste ich mir eingestehen, dass ich an diesen Tagen noch überhaupt nicht an ihn gedacht hatte. "Ja, ist sehr stressig hier.", antwortet ich deswegen. Sein mir mittlerweile so bekanntes Lachen drang aus den Lautsprechern: "Das denk ich mir. Dein Oberarzt wird dich ja ganz schön auf Trapp halten was? Musst du heute auch arbeiten?" Mit einem Schmunzeln auf den Lippen, drehte ich mich um. Der Badeanzug hatte einen großen Rückenausschnitt und vorne hatte er auch einen tiefen Ausschnitt. Auf einmal kam er mir viel zu freizügig vor. "Kath? Bist du noch da?", Yannik's Stimme holte mich wieder zurück. "Oh ja sorry. Nein ich muss weder heute noch morgen arbeiten.", gab ich schnell eine Antwort. "Das liegt wahrscheinlich daran, dass er nicht arbeiten möchte!", murrte Yannik. Ihm hatte es überhaupt nicht gepasst, dass ich über Silvester nicht da war. Mit einem Stirnrunzeln nahm ich mein Handy in die Hand: "Ich glaube nicht, dass ihm arbeiten am Wochenende oder an Feiertagen so viel ausmacht." Schlussendlich wusste ich es sogar. Seit er bei uns arbeitete, hatte er jedes zweite Wochenende übernommen. "Jaja.. Immer nimmst du ihn in Schutz. Der muss ja echt ein guter Lehrer sein, so begeistert wie du von ihm bist." Ich seufzte auf: "Hör zu Yannik, ich muss jetzt los. Wir können ja später nochmal telefonieren!" Yannik und ich verabschiedeten uns und ich zog mir noch den Bademantel über. Ich verließ mein Zimmer, mit der Wellness Tasche in der Hand und lief zum Aufzug. Mit diesem fuhr ich in das Untergeschoss wo der Spa - Bereich war. Dort angekommen, lag Benjamin schon hinter einem Buch vergraben auf einer Liege. Ich setze mich neben ihn auf die Liege und er sah auf: "Auch mal da?" Mit einem schelmischen Grinsen sah er mich an und eine seiner blonden Haarsträhnen fiel ihm ins Gesicht. Kurz streckte ich ihm die Zunge heraus, dann stand ich auf und zog mir den Bademantel aus. Sofort spürte ich seinen Blick auf meinem Körper. "Ich geh jetzt schwimmen!" Mit wiegenden Hüften ging ich auf die Dusche zu, duschte mich ab und stieg dann in den Pool.

Doktor KotzbrockenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt