17. Diamanten

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Song: Laughter Lines - Bastille

Moritz

Ich habe ihn mir schön vorgestellt, unseren ersten Kuss. Aber dass er so unglaublich sein würde, hätte ich nie gedacht.
Alles ist so unfassbar perfekt, der Himmel leuchtet in einem atemberaubenden Rot, langsam geht die Sonne unter.
Hier oben über der Stadt ist alles so klein und so weit weg, es gibt nur Vincent und mich, mich und meinen Vincent.
Ich lächle in den Kuss hinein, noch nie hab ich sowas gespürt.

Seine grünen Augen funkeln wie tausend kleine Diamanten, als wir uns lösen und uns einfach nur ansehen. ''Alles ist so wunderschön... Die Aussicht, aber ganz besonders du...'', flüstert er, seine Stimmt ist ein klein wenig rau. Ich hebe ihn hoch und setze ihn auf die Mauer, mich daneben. ''Wo sind wir hier eigentlich?''
''Oben, bei der alten Ruine am Stadtrand. Warst du noch nie hier?''
Er schüttelt den Kopf, ich kanns nicht glauben. ''Dann war es höchste Zeit. Ich kenne keinen besseren Ort wie diesen hier, um sich einen so tollen Sonnenuntergang anzusehen!''

''Und um dich zum ersten Mal zu küssen.'' Vincent lässt seinen Kopf auf meine Schulter sinken, ich lege meinen Arm um ihn und ziehe ihn näher an mich ran. Mit der anderen Hand greife ich nach seiner und verschräne unsere Finger miteinander. Es ist so verdammt kalt und so verdammt schön, dass wir einfach vergessen, dass es wieder angefangen hat zu schneien.

''Du bist der erste, dem ich zeige, wie schön es hier ist.'', sage ich irgendwann in die Stille, eine weiße Atemwolke verlässt meinen Mund. ''Ich wollte es immer einem ganz besonderen Menschen zeigen. Deswegen hab ich dich mitgenommen.'' Ich sage das nicht nur so, wie die Leute in Filmen, sondern weil ich es wirklich ehrlich meine.

Vincent hebt seinen Kopf und sieht mich an, dann treffen seine Lippen meine. Sie sind so kalt, dass es wehtut. Aber das uns egal, weil uns alles egal ist, weil nur wir beide in diesem Moment existieren. Sein Daumen streicht über meine Wange, nur eine kurze Berührung, die so viel mehr in mir auslöst, so viel Glück und Freude, am liebsten würde ich nie aufhören, ihn zu spüren.

Irgendwann wird uns hier oben schließlich doch zu kalt, ein eisiger Wind treibt uns die dicken Flocken ins Gesicht. ''Wir werden bestimmt krank, so lange wie wir da auf der kühlen Mauer gesessen haben...'', sage ich und nehme Vincents Hand. ''Egal. Eine Erklärung war das mehr als Wert.'' Er sieht mich an. ''Danke. Danke für alles. Ich kann nicht sagen, wie glücklich ich bin, wie glücklich du mich machst. '' Seine Stimme ist nur ein Flüstern und doch verstehe ich jedes Wort.
Ich antworte ihm nicht, sondern schließe ihn einfach in meine Arme, weil ich ihm so nah wie möglich sein will.

''Wohin willst du? Etwas essen gehen oder zu mir?'', wispere ich in sein Ohr, er antwortet sofort. ''Zu dir natürlich. Ich will doch wissen wie der wohnt, in den ich mich verliebt habe...''
Mein Herz schlägt sofort schneller, ich drücke ihn noch fester an mich. Dann umfasse ich sein Gesicht und küsse ihn.

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Auf dem Weg zur Station, während der Bahnfahrt und die 10 Minuten danach zu meiner Wohnung kann nich nicht aufhören zu lächeln, aber vorallem kann ich nicht aufhören, Vincents Hand zu halten und ihn anzusehen. Ich kann es einfach immer noch nicht glauben und das werde ich nie.

Ich hoffe, dass Linus und Erik nicht da sind. Zumindest nicht in der Küche, denn ich will nicht dass ich ihnen irgendwas erklären muss, ich will die Zeit einfach nur mit Vincent verbringen.

Die Tür zu der Altbauwohnung knarrt, als ich sie aufschließe und wir hineingehen. Warme, trockene Heizungsluft kommt uns entgegen, wir hängen unsere Jacken auf, ziehen die Schue aus.
''Willst du was trinken? Oder essen?'' Vincent schüttelt den Kopf. ''Danke.''
Neugierig sieht er sich um. ''Welches ist dein Zimmer?'' ''Das auf der linken Seite am Ende des Flurs.'' Ich deute auf die weiße Holztür. Plötzlich habe ich Angst. Hab ich überhaupt aufgeräumt? Oder ist es da drin jetzt total chaotisch?

Vincent spürt meine Angst. ''Hey, was ist los?'', fragt er und streicht zärtlich über meine Wange. ''Ich weiß gar nicht, ob es ordentlich ist...'' Sein Mund verzieht sich zu einem Lächeln. ''Und wenn schon, das ist mir sowas von egal, denn das gehört zu dir und du sollst dich nicht verstecken.'' Er kommt ein Schritt auf mich zu und küsst mich, bevor seine Hand die Klinke umfasst und er flüsternd fragt: ''Darf ich?''
Ich nicke.

Ich bleibe in der Tür stehen und beobachte Vincent. Wie er sich neugierig alles anschaut, wie er mit seinen schönen Fingern über die Bücher in meinem Regal streift, wie er am Fenster stehen bleibt und hinaus sieht in die Kälte, wo wir uns eben das erste Mal geküsst haben. Ich sehe ihm zu, wie er sich meine Unterlagen auf dem Schreibtisch durchliest und wie er sich schließlich auf mein Bett setzt und mich mit einem Lächeln anschaut. Dann streckt er die Arme aus und sagt: ''Komm her, ich mag es nicht, wenn du so weit weg bist.''

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Danke fürs lesen :)
Freue mich wie immer über Kritik, Votes und wenn ihr meine Geschichte weiter empfehlt💙

Habt eine schöne Zeit :)

Vincent (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt