Bis sie stirbt I FBI Academy

Kapitel 30 - neue Mission

Scars Sicht : V war nicht im Hörsaal.
Ich ließ mich neben Valerie in eine Reihe im hinteren Drittel fallen und sah Tanner irgendwo weiter vorne neben Lacey. So war das also jetzt.
„Guten Morgen", begrüßte uns ein Mann von ungefähr 30 nachdem sieben Minuten nur mit warten verstrichen waren (beziehungsweise für Valerie und mich waren es sieben Minuten, aber wir waren sowieso schon acht Minuten zu spät gewesen). Wo waren Eve und Agent Cooper?
„Ich bin Agent Pierce und ich werde euch eure heutige Aufgabe erklären. Wie manchen von euch vielleicht aufgefallen ist, ist heute der 31. Oktober. Irgendeine Idee, was an diesem Tag ist?"
„Halloween", sagte ich, aber nicht so laut, dass Agent Pierce es vorne hörte, also lachte nur Valerie kurz und antwortete „Stimmt."
Das war aber wohl kaum, was der Agent hören wollte, oder? Verdammt, was könnte denn noch heute sein? Hatte ich irgendein wichtiges FBI Event vergessen?
„Halloween!", sagte irgendein Typ ganz vorne wie jemand, der sich selbst sehr witzig fand.
„Ganz genau", erklärte Agent Pierce jedoch zu meiner Verwunderung, und ich bedauerte, die Antwort nicht lauter gesagt zu haben. Aber warum erzählte er uns, dass Halloween war?
„Und an diesem Tag gibt es eine ganz besondere Aufgabe für euch: Ihr werdet auf eine Halloween Party gehen!"
„Oha geil", ging es in verschiedenen Variationen durch die Reihen.

In diesem Moment schlich sich durch die Türe links vom Rednerpult eine Gestalt im grauen FBI Hoodie so unauffällig wie möglich herein, jedoch wanderte nicht nur mein Blick zu ihr.
War das... V?
Wie sah die denn aus? Mit diesem Look könnte sie eher zum Vorsprechen zu einem Vampirfilm gehen, als in eine Vorlesung!
In meiner Reihe war kein Platz mehr frei, und ich beobachtete, wie V sich in der letzten Reihe einen Platz am Rand suchte.
„Habt ihr das Zeug zur Undercover Arbeit?", fragte währenddessen Agent Pierce, der durch die Reihen ging, wie ein Tiger am Rand eines Zoogeheges, „Das werdet ihr heute Abend unter Beweis stellen. Aber das ist nicht das einzige..."
Er sah Valerie und mich an und ich erwiderte seinen Blick ohne eine besondere Emotion in meinem Gesicht.
Ich konnte ihn nicht verstehen, aber irgendwas fragte der Agent lachend, als er bei V angekommen war. Sie hatte ihre Kapuze mittlerweile abgenommen, aber das ließ sie auch nicht besser aussehen.
Ihre Antwort hörte ich auch nicht.
„Was die Recherche Aufgabe angeht", sagte Agent Pierce nun in einer lauteren Stimme, für alle hörbar, „soll ich Ihnen von Agent Cooper ausrichten, dass morgen früh Ihre Interviews mit Ihren ausgewählten Personen stattfinden werden. Wer nichts interessantes rausfinden konnte, fliegt raus."
Ich schluckte und warf einen Blick in Annies Richtung. Meine Zeit rannte davon.
„Ouh, du hast die süße mit den dunklen Locken?", kombinierte Valerie und ich nickte.
„Naja also wenn du noch Hilfe brauchst... wo auch immer ich mich reinhacken soll, ich wär dabei."

V's Sicht: Am nächsten Morgen verstand ich erstmals, was die Jungs so gut an den FBI Hoodie fanden, denn wirklich nur Jungs bekamen. Bevor Tanner ich getrennte wege gingen hatte ich seinen eventuellen mitgehen lassen und war dankbar dafür, dass ich ihn behalten hatte.
Meine Nacht war nicht kurz, sie war nicht existent.
Nachdem ich Lacey nicht weiter folgen konnte, wollte ich zwar schlafen gehen traf jedoch noch Michael betrunken auf den Flur.
Wie der an Alkohol rangekommen ist, war ein weiteres Mysterium, jedoch fragte ich ihn sofort nach Tanners Akte.
Bevor er mir diese aushändigen konnte musste ich ihn noch beim Kotzen helfen und ihn dann halb in sein Zimmer tragen, wo alleine durch einen ( mir auch nicht verstehenden ) Zufall Tanner nicht aufzufinden war, weshalb ich ihn nicht sehen musste und somit um Punkt 5 Uhr morgens die Bestätigung hatte, dass Tanner eine andere Grundschule als Lacey besuchte.
Fakt war also: Lacey wohnte nicht ( wie sie behauptete) ihr ganzes Leben lang in Cedar Key!

Müde zog ich die Kapuze über meinen Pferdeschwanz und trottete um viertel nach sieben, fünfzehn Minuten zu spät in die Vorlesung.
Meine Augen brannten und mir war von dem Schlafentzug eiskalt.
Das erste Mal ohne jegliche Interesse, was andere Leute vol mir dachten ließ ich mich in der letzten Reihe direkt neben der Tür nieder und verschränkte meine Arme.