Kapitel 31 - Die Halloween Party

16 1 0
                                    

V's Sicht: „Der Mantel sieht viel versprechend aus" Annie war nach der morgigen Besprechung lange weg gewesen und wahrscheinlich um sich um die Akte, der Person zu kümmern, die sie gezogen hatte.
„Der Mantel ist nicht so wichtig, viel wichtiger ist" ich trat einen Stück näher an sie ran. Hier konnte man niemanden vertrauen und selbst im leeren Flur wusste man nicht wer um der nächste Ecke stand. So leise wie möglich sprach ich weiter." Hast du etwas von deinem Kontakt bekommen?" gespannt sah ich ernst ihre Augen. Lacey hatte etwas zu Verbergen, aber der Fakt das sie nicht auf die selbe Grundschule wie Tanner gegangen ist, war nicht gut genug für das Verhör. Annie strich mit der einen Hand ihr rotes Haar hinter ihr rechtes Ohr und ließ ihre Linke über meine Manteltasche schweifen. Voller Aufregung und Erleichterung zu gleich sah ich zu wie ein schwarzer USB Stick im Inneren, der Tasche verschwand. „Mir wurde gesagt, es sei genug für das Verhör" dankend drückte ich Annies Hand.
Ich wusste sie war mit irgendwas im Stress gewesen und sie hätte mir nicht helfen müssen, aber sie hat es trotzdem getan.

„Victoria" Ich zuckte zusammen. Ohne das ich mich umdrehen musste, wusste ich zu wem diese Stimme gehörte.
„Was willst du?"
Es war Tanner.
Am liebsten hätte ich ihn gesagt, wie lächerlich es war mich bei meinen vollen Namen zu nenn, dass hatte er noch nicht mal getan, als wir uns kennengelernt hatten, aber irgendetwas in mir stoppte mich daran, es auszusprechen.
„Ich will losfahren"
Er sah wirklich gut aus und ich hasste es, dass mein Bauch sich vor Schmerzen zusammen zog, nur weil ich wusste, wie wir im Moment gerade zu einander standen.
„Schön für dich, aber ich kann auch alleine gehen"
Aus dem Augenwinkel bekam ich mit wie Annie verschwand.
Tanner trug ebenfalls einen schwarzen Mantel.
Er wirkte auf einmal so ... erwachsen.
Nicht mehr wie der Junge aus Florida, der immer ein ‚lässiges' T-shirt und Baggy Jeans trug.
„Glaube mir das Letzte was ich will ist mit dir in einem Auto zu sitzen, aber Mr und Mrs Orchid sollten zusammen auftauchen"
Das hatte gesessen.
„Und du hast ein Auto?"
Ich versuchte ein Mauer zu bauen, die verhinderte, dass er die Chance bekam jegliche meiner Emotionen zu sehen.
„Ja, das Auto hat mir dein Vater besorgt"
Damit hatte ich nicht gerechnet.
Stolz hielt er grinsend die Autoschlüssel hoch.
„Ich will gar nicht wissen, was du mit meinen Vater am Hut hast, aber ich fahre" mit diesen Worten entriss ich ihn den Schlüssel und ging voraus.

Draußen war es inzwischen eiskalt und selbst die letzten Blätter verließen langsam die Bäume es war dunkel und nur eine Hand voll Autos parkte vor der Academy. „Rate mal welches meins ist" Raunte Tanner in mein Ohr, was mir direkt eine Gänsehaut bescherte.
Die Antwort war offensichtlich: Der Porsche.
Kommentar los entriegelte ich den Wagen und stieg auf der Fahrerseite ein.
Zu meiner Überraschung war der Sitz sogar richtig eingestellt.
„Kannst du mit den Schuhen überhaupt Autofahren?" Ich hatte selber fast vergessen, dass ich schwarze Louboutins trug, aber davon würde ich mich nicht auf halten lassen.
„James Bond fragt für gewöhnlich nicht so viele Fragen"

Scars Sicht: Mein eigenes Kostüm war, wie sich herausstellte, auch nicht zu verachten.
Es handelte sich dabei um ein knappes dunkelrot-weiß-schwarzes Piratenkleidchen, wie es wohl niemals in der Geschichte von einer echten Piratin getragen worden war, aber dessen Schnitt wirklich vorteilhaft war, wie ich zugeben musste. Und das beste war, dass ich auch einen schicken schwarzen Piratenhut mit drei Ecken und ein Plastikschwert bekommen hatte, um den Look zu komplettieren. In dem Plastikschwert befand sich, wie mir in einem Zettel, den irgendein Agent neben mein Kostüm gelegt hatte, ein Wisch mit Geheiminformationen, die ich einem gewissen Kontakt auf der Party geben sollte. Natürlich war das alles nur Teil des Schauspiels, aber ich fand, Agent Pierce hätte das auch mal früher sagen können, dass wir auch noch irgendeinen Kontaktmann finden müssten, als hätten wir nicht schon genug damit zu tun, nicht aufzufliegen.
Eine Maske war natürlich zu meinem Kostüm nicht dazu gelegt worden, also würde ich nicht Princess Bride Style mein Gesicht verdecken können, damit mich die alten Kollegen von Dad nicht erkannten.
„Ach, wir schminken dich einfach so extrem, dass die dich nicht mehr erkennen", sagte Valerie gelassen, während sie sich mal wieder eine Zigarette in den Mund schob. Dieses Mädchen rauchte echt, als ob wir noch in den 50ern leben würden.
Sie selbst trug bereits das Cowgirl Kostüm, das aus einer engen braunen Lederhose, einer bauchfreien Bluse, einem schicken Hut und braunen Stiefeln mit leichtem Absatz bestand. Ironischerweise wirkte dieses Outfit natürlicher an ihr als die FBI Kleidung.
Ich fragte nicht, wie sie all das Make-Up in die Academy geschmuggelt hatte, als sie den großen Karton mit Augenschminke herausholte, denn sie hatte ja auch nicht nach meinen unerlaubten Sachen gefragt, also nahm ich an, es wäre einfach eine Art unausgesprochene Abmachung, dass wir davon nichts verraten würden.
„Halt still", wies Valerie mich an, während sie sehr großzügig schwarzen Kajal auf meinen Augenlidern verteilte, was diese durchgehend zum Zittern brachte. Ich war noch nie gut im Stillhalten gewesen.
„Weißt du, wir schminken dir einfach eine Art Maske", entschied sie, und ich fürchtete bereits den Augenblick, wo ich mich im Spiegel sehen würde. „Das erregt zwar ein bisschen Aufmerksamkeit, aber es verfremdet auch. Außerdem mag ich den Look irgendwie."
Sie lehnte sich zurück und kniff die Augenbrauen zusammen, bevor sie zufrieden grinste und mit ihren Handspiegel, dessen Gehäuse die Form einer Rose hatte, hinhielt. Ich überlegte, ob das eine Anspielung auf ihren Nachnamen war, oder sie ihn einfach so schön fand.
Apropos schön: mein Augen make-up war definitiv ein Look, das konnte man sagen. Ich fühlte mich, als könnte ich jetzt in einer Emo oder Metal Band mitspielen, aber immerhin hatte es wirklich etwas piratiges.
„Na sag ich doch, dass es gut aussieht", Valerie ließ den Spiegel wieder zuklappen, „und jetzt schnapp dir deinen Hut und dann geht's auf zur Halloweenparty des Jahres!"

Bis sie stirbt I FBI Academy Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt