Bis sie stirbt I FBI Academy

Kapitel 35 - das Verhör

6 Stunden später...

V's Sicht: „ Die anderen Trainees werden alle über den Hörsaal live dabei sein" Ich nickte.
Sie hatten uns für die Anweisungen Headsets gegeben, die uns angeblich helfen sollten.
Das ich als Erste dran war, war meiner Meinung nach kein Zufall.
Dabei wurde mir erst vor ein paar Minuten versichert, dass alles per Zufall ausgelost wurde.

Nervös atmete ich tief durch und griff dann nach der, vor mir liegenden, Eisentür.
So selbstbewusst, wie möglich stolzierte ich in den Verhörraum.
Mit einem siegessicheren Lächeln saß Lacey mit überkreuzten Beinen unbeeindruckt auf der anderen Seite des Tisches. „ Lacey Locke, in welchem Ort bist du aufgewachsen? "
Ich wollte langsam mit ihr beginnen, aber Lacey machte es einem nicht einfach nett zu bleiben. „Langweilig Sterling" gespielt gähnende sie in ihre Hand.
„ Aber wenn du es wissen willst" sie beugte sich nach vorne und warf ihren glänzenden roten Pferdeschwanz nach hinten.
„In Cedar Key, Florida und ich habe sicherlich mehr Zeit im Bett deines Freundes verbracht als du jemals tun wirst"
Das hatte geseßen.
Ich versuchte die aufkommende Eifersucht hinunter zu Schlucken, die sich immer mehr mit Wut mischte, aber ich konnte es einfach nicht.
„ Wo bist du zur Grundschule gegangen?"
Für einen kurzen Augenblick dachte ich ihr Lächeln würde von ihren Lippen verschwinden, aber es verschwand nicht, nur ihre Augen wirkten auf einmal abgelenkt und machtlos.
Sie antwortete nicht und tat mir sogar fast leid.
„Ist Locke dein richtiger Name?" bohrte ich weiter nach.
Dabei versuchte ich den Augenkontakt zu Lacey zu halten und ruhig zu bleiben.
Sie antwortete nicht.
„ Du bist nicht in Cedar Key aufgewachsen oder?"
Betonte es mehr als eine Feststellung und nicht als eine Frage.

Für einen kurzen Moment dachte ich sie würde auch diese Frage nicht beantworten und mir weiter still gegenüber sitzen.
Aber dann änderte sie die Karten.
„ Hat dein Daddy dir beim Graben geholfen?"
„ Mein Vater hat absolut nichts mit diesem Verhör oder den Weg, wie ich an diese Information gekommen bin zu tun" schoss ich ihr, wie eine Kugel ins Gesicht.
Ich atmete tief durch.

Ich hasste es, wie alle dachte ich bekäme alles wegen meinen Vater. Ich hasste meinen Vater und ich war mir auch ziemlich sicher, dass er kein Problem gehabt hätte, wenn ich in dieser einen Nacht auch gestorben wäre.

„Ich habe versucht Zugang zu deiner Kinderalte zu gelangen, aber sie war versiegelt." ohne es weiter für mich zu behalten schlug ich das Papierstück vor mir auf.
„Meine Kontaktperson, hat sie mir aber letztendlich einen Einblick erschaffen können, aber es war immer noch einiges geschwärzt, jedoch man kann man deutlich heraus lesen, dass etwas schlimmes in deiner Kindheit passiert ist."
Ich machte eine Pause und blätterte den Bericht um. „Etwas so drastisches, dass du deinen Namen und die Familie wechseln musstest und weit weg gezogen bist."
Ich deutete auf die Zeile drauf, wo ich diese Information entnommen hatte. „ Was ist damals passiert Lacey?"

Ich ließ ich Zeit zum Verarbeiten und sie tat mir fast schon leid, als sie das Blatt plötzlich komplett umkehrte.
„Schon traurig oder nicht? Wie du mich ansiehst. Ich würde mir eher sorgen darüber machen, dass dein Boyfriend nachdem ersten großen Streit hier in der Academy direkt mit mir im Bett schläft"
Ich hielt die Luft an.
Zählte leise bis 10 runter.
Es war wie ein Schlag ins Gesicht, Messerstiche von Allen Seiten, einen brennen in meiner Brust.
Sie lügt, versuchte ich mit einzureden.
Es klappte nicht.

„Und warum bist du im Abendkleid in der Nacht mit Jake verschwunden, bevor er tot gefunden wurde?!" Ich war aufgestanden und beugte mich aller Kraft über dem Tisch rüber. „ Ja Lacey, ich hab dich gesehen. Vielleicht wurdest du damals auch in eine andere Familie gebracht, weil du die Psychopathin bist"

„ES REICHT!" ohne Vorwarnung wurde ich von jemanden aus dem Raum geschoben.
„ Das Verhör ist vorbei" Herzrasend sah ich in das enttäuschte Gesicht von Eve und bereute sofort wieder, was ich eben gesagt hatte... dabei stand für mich eins fest: Lacey Locke war nicht ungefährlich.
Sie hatte auf meine Fragen kaum Gefühle gezeigt.