Bis sie stirbt I FBI Academy

Kapitel 37 - der 3. November

V's Sicht: Am nächsten Morgen fühlte ich mich miserabel, ich hatte keine Erinnerungen, wie ich in meinen Bett gelandet war und hatte dazu das beschwereste Gefühl in meiner Brust, was man überhaupt haben konnte. „Hast du den Sturm in der Nacht mitbekommen?" Annie stand am Fenster und flocht sich ihre roten Haare zu seinem Zopf. „Ja" log ich und sah nach draußen es regnete immer noch in strömen.

Ich wusste nicht warum ich gelogen hatte, aber ich hatte keine Lust mich zu unterhalten. „Ich musste sogar das Fenster schließen, weil so windig war" erklärte sie sie weiter. Nicht wunderlich, schließlich war Quantico direkt am Wasser, aber dass hatte sie wahrscheinlich vergessen, weil wir eh nie hier raus kamen.

Träge stand ich auf, ging zu Schrank, nahm mir den FBI Hoodie heraus, von dem ich bis jetzt kaum gebrauch gemacht hatte und verschwand ins Badezimmer. Es war schon traurig, wie das Mädchen im teueren Kleid sich zu der Person heute entwickelt hatte: Ein Haufen elend, dem sowieso nicht zugehört wurde und die nichts richtig machte.

Schnell putzte ich meine Zähne und zog mir den Hoodie übern Kopf.
Meine Haare  band ich mir ungekämmt zusammen und spritzten ein bisschen kaltes Wasser ins Gesicht, um wach zu werden.

Einerseits wollte ich mir einreden, dass ich gar nicht soviel falsch gemacht hatte und letzter Zeit wirklich mein bestes gegeben hatte, aber tief in mir lag diese schmerzende Schwere, die alle positiven Gefühle auflöste, als wären diese ihr Grundnahrungsmittel.
Ich hatte schlicht einfach Angst Scar für immer zu verlieren.

Als ich aus dem Bad trat war Annie schon gegangen. In letzter Zeit hatte sie eh mehr mit Scarlett gemacht, wahrscheinlich hatte diese ihr von gestern erzählt und jetzt war ich noch mehr alleine.
Ohne jegliche Motivation griff nach meiner Tasche und machte mich ohne Frühstück auf den Weg zum Hörsaal.
Vielleicht war ja wenigstens heute ein interessantes Thema dran.

Der Hörsaal war noch so gut wie leer. Müde und immer noch ein bisschen abwesenden, ließ ich mich in der hintersten Reihe nieder. Ich hatte heute keine Lust Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.
Gerade als ich mich hingesetzt , ließ sich jemand neben mich nieder. „ Na wie gehts?" überrascht sah ich zu Michael, der mich mit einen verschwörerisch Grinsen anstarrte.
Bevor ihn meine erstunken und erlogene Antwort geben konnte sprach er schon weiter. „Was ich dir eigentlich nur sagen wollte" er sah unweigerlich zu wie er sie theatralisch ans Herz faste. „Falls du jemanden zum Reden brauchst, jetzt wo Tanner weg ist, du kannst auch zu mir kommen" direkt danach verschwand er so schnell wie gekommen war.
Ich verstand nicht, warum der Typ Tanners bester Freund war, aber ich hatte keine Nerven mir über sowas Gedanken zu machen.

Langsam fühlte sich der Saal und neben mir hatte Hector Platz genommen, der mich zwar höflich gefragt hatte, wie es mir geht, aber danach sein Kopf in seinen Notizen verschwinden lassen hatte und somit ein ganz guter Sitzpartner war.
Als Eve dann mit ihren gewohnten guten Laune das Podium betrat wurde es still im Raum.
„Liebe Trainees, heute möchte ich nicht lange reden. Die FBI Academy hat heute die Ehre die Chefin, der Undercover Verwaltung bei uns zu haben. Sie teilt nicht nur die Leute vom FBI ein, sondern auch anderen wichtigen Firmen" das hörte sich ja tatsächlich ganz interessant an. „ Darf ich vorstellen Dr. Lilith Orwell"

Leere. Es gibt diese Momente im Leben in denen man denkt man schafft es zurück auf seine normale Laufbahn zu gelangen und dann sprengt jemand ohne Vorwarnung, die Brücke, die dir noch gefehlt hätte.

Alles in mir gefror, als die Tür aufging und sie aufs Podium stieg. Als sie zum stehen kam, fühlte es sich so an, als wäre ich alleine mit ihr in einem Raum. Ich spürte Hectors Präsenz nicht mehr und Michael schien auch sehr weit weg zu sein.
Mit einem selbstbewussten Lächeln sah sie mir direkt in meine Augen. Sie zwinkerte mir zu und sofort kam mir ihr Brief wieder in den Sinn:
Burn Baby Burn