02 | Das persönliche Treffen ✓

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Miles

»Und wirst du dich mit deiner Süßen treffen?«, grinst George und wischt dabei den Tresen mit einem Lappen. Ich zucke mit den Schultern. »Ich muss mich mit ihr treffen. Sie ist ein weiterer Auftrag und bedeutet sehr viel Kohle.«

George schüttelt grinsend seinen Kopf. »Dir ist nur das Geld wichtig, oder?« Mein Grinsen wird breiter. »Denkst du ehrlich, dass ich was von den Weibern möchte?«

»Hat dir, denn gar keine gefallen?«, möchte er wissen und ich schüttele meinen Kopf. »Vom Aussehen her, waren wirklich alle heiß. Okay, es gab eins bis zwei Ausnahmen, aber sie hatten so einen geilen Körper.«, erkläre ich ihm schwärmend.

»Jedoch ist mir der Charakter wichtig.«, füge ich noch hinzu. George schaute mich unglaublich an. »Nein, du laberst oder?«

»Nein, leider nicht«, seufze ich. »Ich hab diese Eigenschaft von meiner Mum. Wenn der Charakter eines Menschen nicht stimmt, fühle ich mich nicht zu ihr angezogen, egal wie scharf sie aussieht.«

»Dann hoff' ich, dass du die perfekte für dich findest.«, lacht er und klopft mir auf die Schulter. »Sie sollte einfach einen wundervollen Charakter haben, der Rest interessiert mich einen Scheiß.« Ich nippe an meinem halb-vollen Glas und denke nach.

Ich bin wirklich neugierig auf die Dame, die mich um Hilfe gebeten hat. Irgendwas in mir, wollte einfach ihr helfen, obwohl das schlechte Gefühl immer noch nicht verschwindet. Ich muss wirklich aufhören wie ein Verrückter über alles nachzudenken.

»Du bist der erste Typ, der in diese Bar kommt und mir erzählt, dass ihm der Charakter wichtiger sei. Die anderen Schwachmaten möchten eine dir nur fürs Ficken gut ist.«, erzählt George lachend und reinigt nun die Gläser.

»Und was ist mit dir?«, frage ich und trinke einen weiteren Schluck aus meinem Glas.

Georges Grinsen wird breiter. »Du hast das nicht bemerkt?« Ich schüttele verwirrt meinen Kopf. »Was bemerkt?«

Er hebt seine Hand und da ist eiskalt ein Ring an seinem Ringfinger. »Scheiße«, murmele ich und mustere genauer den Ring. Es ist ein schlichter Silberring, der ihm angegossen passt. »Welch ein Wunder, du kannst Frauen identifizieren, aber nicht mal meinen Ring!«

Ein lautes Lachen schallt durch den Raum und ich blicke automatisch zur Tür. Da steht ein braunhaariger Typ, mit lässiger Kleidung und erwidere Georges Lachen.

»Was machst du hier?«, bemerkt George ihn und die Verwunderung ist in seinen Augen zu sehen. »Ich wollt dich besuchen.«, erwidert lächelnd der braunhaarige Typ und kommt auf uns zu. Er geht hinter die Theke und packt George am Nacken. Ehe ich schauen kann, küsst er ihn eiskalt vor mir.

Ich ziehe scharf die Luft ein und kann nicht fassen, was für ein Szenario vor meinen Augen spielt. »Was zum Teufel?«, murmele ich fassungslos und sofort lösen sie sich und George wird auf Anhieb rot.

»Ich hab dir gesagt, dass du damit aufhören sollst!«, zischt George und schlägt dem braunhaarigen auf den Hinterkopf, der breit grinst. »Hab nur mein Revier markiert.«, zuckt dieser mit den Schultern.

Meine Kinnlade fällt runter. »Du bist schwul?« Sofort huste ich los und ändere meine Frage. »Du stehst auf Männer?«

George nickt beschämend und sein Lover legt einen Arm um seine Taille. Er ist breiter gebaut, hat mehr Muskeln und ist um einiges größer als George. Dazu ist er gebräunter. »Ich bin Aaron«, streckt er seine rechte Hand aus und ich nehme sie entgegen, schüttele sie. »Ich bin Miles«

»Und du hast wirklich nicht bemerkt, dass ich auf Männer stehe?«, fragt George, nachdem ich ihm die Frage nochmal gestellt habe und er mir lachend antwortet. »Ich habe andauernd die Typen hier beobachtet, bis ich ihn getroffen habe.«

Callboy | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt