03 | Die Landung ✓

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Miles

Ich ziehe gelangweilt meinen Koffer hinter mir und schaue mich nach der Rothaarigen Schönheit um, die nirgendwo zu erkennen ist.

Die ganzen Menschen am Flughafen rennen gestresst herum und hier gibt es keinen Überblick. Ich setze mich auf einen freien Platz und fische mein Handy aus der Hosentasche. Ich checke, ob ich Nachrichten habe und habe vergessen, meine Aufträge abzusagen.

Also nehme ich mir Zeit und schreibe den Damen, dass ich keine Zeit habe und dies verschieben müsste. Dazu würden sie natürlich eine Entschädigung bekommen.

In den Gedanken versunken scrolle ich durch Instagram und schaue mir die Bilder meiner Freunde und Bekannten an. Plötzlich legt sich eine Hand auf meine Schulter und gleichgültig schaue ich der Person ins Gesicht.

Ruby macht große Augen. »Du hast dich nicht erschrocken.«, stellt sie fest und setzt sich neben mich. Ich grinse einfach. »Man kann mich nicht erschrecken.«

»Doch, bestimmt!«, verneint sie. Ich sagte nichts mehr zudem Thema, sondern gehe zu dem wichtigeren Thema rüber. »Ich möchte dir etwas geben.«, fange ich an.

Ich hole eine Schatulle raus und Rubys Augen vergrößern sich. »W-was wird das?«, stammelt sie und ein Grinsen schleicht sich auf meine Lippen. Ich muss mal wieder etwas Spaß haben.

Ich nehme einen besorgten Blick an und schaue ihr tief in die Augen. »Du hast mich schon vom ersten Moment an verzaubert.« Ich öffne langsam die rote Schatulle. »Ich fühle mich dir so angezogen und ich- ich möchte was ernstes mit dir!« Die Schatulle öffne ich ganz und sie weitet ihre funkelnden Augen.

Scheiße sie nimmt mich komplett ernst. Innerlich lache ich mich tot und habe noch nie soviel Spaß gehabt.

»D-das sind Ringe!«, stottert Ruby und ich nicke zustimmend. »Ich möchte was ernstes, also möchtest du-« Ich breche in schallendes Gelächter und lehne mich nach hinten. Ruby dagegen schaut mich wutentbrannt an und steht stürmisch auf.

»Wir müssen los!«, faucht sie und ohne mir noch einen Blick zu widmen, dreht sie sich um und zieht ihren Koffer mit. Grinsend erhebe ich mich und schließe die Schatulle, stecke sie in meine Jackentasche. Ich folge ihr schnell und muss auf ihren knackigen Hintern starren. Diese Frau war einfach ein Traum.

****

Wir sitzen nebeneinander im Flugzeug und fliegen gerade nach Ohio. Wir müssen nun drei Stunden fahren und dies würde wohl der stillste Flug meines Lebens.

Ich versuche mit Ruby ein Gespräch aufzubauen, doch ohne Erfolg. Sie vermeidet jeglichen Kontakt mit mir, seit meiner Aktion. Ich weiß; es war nicht angebracht, aber einen kleinen Spaß kann man sich erlauben.

»Ruby?«, spreche ich sie an und warte, dass sie ihren Kopf zu mir dreht. Sie ignoriert mich weiterhin und schaut aus dem Fenster. »Ruby!«, versuche ich es nochmal. »Du musst mir etwas über deine Familie erzählen.«, füge ich noch hinzu.

Endlich dreht sie ihren Kopf zu mir und schaut mir eiskalt in die Augen. »Mein Vater ist Tierarzt. Meine Mutter ist Friseurin. Mein Bruder ist Anwalt und meine Schwester ist die Braut.«

Ich nicke aufmerksam und versuche mir einiges zu merken.

»Und was ist mit dir?«, ich mustere sie genauer, was sie bemerkt hat und sie definitiv stört. »Hör auf so zu schauen.«

Callboy | ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt