Miles
Ruby atmet tief ein und aus und ihr Griff um das Lenkrad wird stärker. »Okay«, erneut holt sie tief Luft und ich warte immer noch, dass sie losfährt. Aber ihr ist wohl nicht danach.
Sie starrt unentwegt nach vorne und ihre Haltung ist stocksteif. »Gehts dir gut?«, frage ich und bin besorgt um sie. Ruby dreht ihren Kopf zu mir und sie nickt schnell. Zu schnell.
»Alles super!«, erwidert und lacht sie verzweifelt.
»Dann fahr mal los.« Wir müssen jetzt losfahren, sonst würde ich unpünktlich ankommen.
»Ja.«, höre ich sie flüstern. Ich seufze. So würden wir gar nicht vorankommen. »Wieso fährst du nicht los? Was hält dich auf Ruby?«, will ich wissen und starre sie an.
Sie schaut mir direkt in die Augen und ich stelle Trauer und Angst fest. »Hey«, hauche ich mit einer rauen Stimme und nehme ihr Gesicht in meine Hände. »Was ist los?«, ungewollt streicht mein Daumen über ihre Oberlippe, wodurch sie ihre Augen aufreißt.
»I-ch äh-«, stammelt sie und starrt mir genau auf die Lippen. »Soll ich fahren?«, murmele ich und blicke kurz auf die Straße. Ruby nickt zuerst, aber dann schüttelt sie eifrig ihren Kopf. »Ich schaffe das!« Sie wendet den Blick von mir ab und ich nimmt meine Hände von ihrem Gesicht.
Ich lehne mich zurück in den Beifahrersitz und warte nun, dass sie anfängt zu fahren. Allerdings atmet sie wieder laut aus und dann bewegen wir uns. Endlich!
Sie fährt langsam weiter und ihre Hände fangen an zu zittern. Innerlich seufze ich und will das Fahren übernehmen. Frauen können einfach nicht fahren. Sie bauen nur Unfälle und wissen nicht mal wie ein Auto aufgebaut ist. Wissen sie überhaupt, dass jedes Auto eine bestimmte Pferdestärke hat?
»Also wir fahren in die Stadt?«, fragt Ruby leise. Nickend drehe ich mich zu ihr und schaue sie vom Seitenprofil an. Sie konzentriere sich vollkommen auf die Straße.
Nach einer langen stillen Fahrt, in der ich nur Ruby beobachtet habe, kommen wir endlich an. Ich schnalle mich ab und reiße die Tür auf. Meine Beine berühren den Boden und gleichzeitig zieh ich die Tür hinter mir zu. Nun stehe ich da .. vor meinem alten Zuhause.
Das Haus ist zweistöckig. Das Dach hat einen weißen Ton und das ganze Haus ist weiß gestrichen. Ein paar kleine Details sind metallic-gold gestrichen. Ruby und ich stehen genau vor dem einzigen Weg, der zur Haustür führt und wir laufen los.
Wir haben kein Tor, denn wir haben es nie als nötig empfunden. Wir hatten einen einfach Zaun und unser Garten war riesig. Rechts vom Haus war die Garage, in denen zwei Autos standen. Ein roter Audi A3 und ein grauer Mercedes-Benz. Eine GLC-Klasse. Der gehört bestimmt meinem Bruder.
»Wem gehört das Haus?«, höre ich Ruby neben mir fragen. Tief einatmend antworte ich ihr. »Meinen Eltern.« Ein einfaches Oh ist von ihr zuhören, aber dann verstummt sie ganz.
Schließlich stehen wir vor der Haustür und ohne zu zögern klingele ich. Ich werfe kurz einen Blick zu Ruby, die angespannt und misstrauisch um sich her blickt. »Ruby«, spreche ich sie an und sie sieht mir in die Augen. Mit meinem Blick versuche ich ihr zu versichern, dass alles gut gehen wird. Glaube ich zumindest.
Im selben Moment öffnet sich die Tür und eine weibliche Person erscheint. »Hallo?«, sie mustert mich gründlich, bis sie ihre Augen aufreißt und kreischt. »Miles!« Aria, Owens Frau, nimmt mich ohne zu zögern in den Arm und ich erwidere zögernd die Umarmung.
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Callboy | ✓
Romance❞Er suchte sein Zuhause und fand sie.❝ Ein spezieller Auftrag für den Callboy Miles McClane. Eigentlich stillt er nur das sexuelle Verlangen der Frauen und verschwindet danach mit dem Geld. Allerdings machte er bei Ruby Moore eine Ausnahme und stell...