Miles
Kennt ihr diese Momente, in denen ihr einfach aus dem Fenster starrt und euch Gedanken über alles und jeden macht? So einen Moment habe ich gerade. Ich habe es mir auf meiner kleinen Fensterbank gemütlich gemacht und betrachte die hellleuchtenden Straßen von New York.
Die Verwirrung schwebt in meinem Kopf herum und bezieht jede Gehirnzelle mit ein. Ich bin total verwirrt und habe keinen blassen Schimmer mehr, was mein Ziel ist. Früher hätte ich prompt Kohle gesagt und jedem gezeigt, dass ich meine Intention ernst nehme. Allerdings hab ich es aus den Augen verloren und weiß selber nicht, was oder wen ich will.
Drei Tage sind schon nach meinem Rückflug und nach Raquels Wutausbruch vergangen. Seitdem bin ich Zuhause und habe nur einen einzigen Auftrag erledigt, jedoch ist dies nicht mein bestes Ergebnis. Ich habe versucht ihr sexuelles Verlangen zu stillen und brachte sie zum Orgasmus, mehrere Male. Aber sie schaffte es nicht, dass ich ein bestimmtes Mädchen aus meinem Kopf bekam.
Egal was ich tue oder wo ich bin, meine Gedanken schweifen zu Ruby und unbewusst, denke ich darüber nach, was sie tut, wo sie ist und mit wem sie ist. Ruby hat mein ganzes Leben auf den Kopf gestellt und sie weiß nicht mal, was sie mir damit antut.
Ich kann nicht normal denken, ohne, dass ich an sie denken muss. Ich kann keine anderen Frauen befriedigen, ohne, dass ihr Gesicht vor meinen Augen erschien. Ich kann nicht leben, denn sie fehlt mir. Als hätte ein Juwelier eine wichtige Materie verloren, so dass er sein Meisterwerk nicht beenden kann. So fühle ich mich.
»Alter, hörst du mir überhaupt zu?«, beklagt sich Landon seufzend.
Ich zucke mit hängenden Schultern und drehe mich zu ihm. Mein Kumpel liegt auf meiner Couch, hat seine Hände unter seinem Kopf verschränkt und sein Blick liegt auf mir. Er hat einen grauen Pullover, von einer beliebigen Marke, an und darunter die passende Jogginghose. Obwohl er noch später arbeiten muss, macht er sich nicht die Mühe schick auszusehen, denn sein Selbstbewusstsein ist schon so hoch, dass er sich in jedem Outfit toll findet.
»Was hast du gesagt?«, frage ich unvermittelt und verschränke meine Arme vor der Brust. Landon hebt unbeeindruckt seine Augenbraue nach oben. »Ich habe dir einen Überlebens wichtigen Tipp gegeben, Bro«, spaßt er mal wieder und bringt sich selber zum Lachen.
»Genau«, kommentiere ich es neutral, wodurch er noch mehr lacht und ich nur meinen Kopf schüttele. Hier wird einem direkt klar, dass Landon vier Jahre jünger ist.
»Möchtest du jetzt meinen Tipp hören?«, er grinst unverschämt und streckt seine Beine richtig aus und lässt sie in meine Couch sinken.
»Sind deine Füße sauber?«, betrachte ich die Situation kritisch und will aufstehen — seine Füße von der Couch schmeißen.
»Heul leise, Honey. Sie sind sauber und wenn nicht, dann leckst du sie eben sauber—« Landon bricht lachend zusammen und hält sich an seinem Bauch fest, als hätte er den Witz des Jahres gerissen.
»Du weißt schon, dass ich dir jederzeit eine rein boxen werde?«, erinnere ich ihn zu gerne daran, wodurch seine Lache etwas leiser wurde und letztendlich verschwindet. Danke lieber Gott.
Landon verdreht seine Augen. »Darf ich dir jetzt einen Tipp geben?« Nach seiner Frage nicke ich und warte ungeduldig auf seinen ach-so-guten Tipp. Mal sehen.
»Sag ihr einfach, dass du so getan hast, als wärst du ein Callboy und du eigentlich ein Good-boy bist. Dann verzeiht sie dir blitzschnell.«
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Callboy | ✓
Romance❞Er suchte sein Zuhause und fand sie.❝ Ein spezieller Auftrag für den Callboy Miles McClane. Eigentlich stillt er nur das sexuelle Verlangen der Frauen und verschwindet danach mit dem Geld. Allerdings machte er bei Ruby Moore eine Ausnahme und stell...